Dramatische Lage im Serengeti-Park | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Parkinhaber Dr. Fabrizio Sepe: „Es ist eine Notlage, wie wir sie der fast 50-jährigen Geschichte des Parks so noch nie erlebt haben!“

Dramatische Lage im Serengeti-Park

Die Samtgemeinde Ahlden im Heidekreis ist mittlerweile räumlich in zwei Teile getrennt durch das Allerhochwasser. Wie Boris-Alexander Krug, Sprecher der Feuerwehren der Samtgemeinde Ahlden mitteilt, sind aktuell sind zwei Sandsackfüllplätze eingerichtet: In Hodenhagen am Bahnhof und in Ahlden am Alten Sägewerk. Krug weiter: „Mittlerweile erleichtern hier auch Sandsackfüllmaschinen die Arbeit der Freiwilligen. Zwischenzeitliche Herausforderungen unter anderem am Meißedeich konnten so durch vorbereitete Sandsackreserven erfolgreich bewältigt werden. Verbaut wurden bislang gut 100.000 Sandsäcke.“

Alle Überfahrten über die Aller außer Neustadt am Rübenberge und Rethem seien gesperrt „Oberflächenwasser drückt weiter von Osten Richtung Ort Hodenhagen, Verteidigungslinie ist hier die Straße Am Safaripark. Die Lage ist unverändert angespannt“, berichtet Krug. Daneben steige der Pegelstand der Aller weiterhin durch Wasser aus den Talsperren im Harz, „jedoch nicht wie erwartet.“

„In den nächsten 24 Stunden wird der Höhepunkt erwartet. Die erwartete Welle ist bislang noch nicht angekommen“, teilte der Feuerwehrsprecher vor etwa eineinhalb Stunden mit. Die Lage bleibe „weiterhin dynamisch“ und werde „von Fachleuten beobachtet und bewertet. Kräfte und Mittel werden zielgerichtet der jeweiligen Lageänderung angepasst.“

Krug: „Es wird seitens Feuerwehr und Verwaltung zusammen mit überörtlichen Akteuren vom THW, von der DLRG und vom ASB alles getan, um die Lage stabil zu halten.“

Die dramatische Hochwasserlage hat den Serengeti-Park Hodenhagen schwer getroffen. Inzwischen sind weite Teile des Geländes überflutet und zum Teil gar nicht oder nur noch mit Unimogs oder Traktoren zu erreichen. „Es ist eine Notlage, wie wir sie der fast 50-jährigen Geschichte des Parks so noch nie erlebt haben! Es grenzt an ein Wunder, dass unsere rund 1.500 Tiere noch sicher sind“, so Parkinhaber Dr. Fabrizio Sepe. Viele Mitarbeiter des Unternehmens sowie Helfer von Feuerwehr und THW seien unermüdlich im Einsatz, „um das Schlimmste zu verhindern.“

Laut Sepe sei es unter „schwierigsten Bedingungen“ gelungen, Sicherheitsvorkehrungen aufzubauen: „Mit dauerhaftem Pumpeneinsatz, rund 15.000 Sandsäcken und der Aufschüttung provisorischer Dämme konnten bisher die Stallungen der Tiere weitgehend abgesichert werden.“

Die Wassermassen haben sich über den nord-östlichen Bereich des Geländes verteilt und etliche Gebäude umschlossen. Betroffen sind neben Versorgungsgebäuden vor allem auch Teile der Lodges, Verwaltungsgebäude, Shops und Restaurants. Die Höhe des entstandenen Sachschadens ist, wie der Parkinhaber betont, „kaum schätzbar, da viele Gebäude derzeit nicht erreichbar sind.“

In der vergangenen Nacht hatten Sepe weitere Hiobsbotschaften erreicht: Die Hauptzufahrtsstraße zum Park ist unterspült und nicht mehr befahrbar. Und durch die Flutung einiger Trafo-Stationen musste nun für das gesamte Gelände der Strom abgestellt werden. Sepe: „Über Rettungswege können unsere Tierpfleger mit Treckern weiterhin ihre Schützlinge erreichen. Die Versorgung der Tiere ist aktuell noch gewährleistet. Jetzt können wir nur noch hoffen, dass die Pegelstände nicht weiter steigen!“

Seit den frühen Morgenstunden versuchte er händeringend, vier große Notstromaggregate zu organisieren, „denn ohne Strom sind die Stallungen nicht mehr beheizt. Noch sind die Temperaturen mild, aber sollten sie fallen, sind ohne Heizung das Wohlergehen und Leben einiger nicht heimischer Arten in unserem Bestand stark gefährdet“, so der Parkinhaber besorgt.

Große Hoffnung liege nun auf dem heutigen Einsatz, „um Ablaufgräben zu schaffen und den Weg für eine Stromversorgung zu sichern.“

Die beiden SPD-Politiker Lars Klingbeil (MdB) und Sebastian Zinke (MdL) werden sich morgen, am 28. Dezember, einen Überblick über die Hochwassersituation in Hodenhagen verschaffen.