Duroplastbomber, Simson, Soljanka und Sandmann-Schokolade | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Am 3. Oktober „Trabant & IFA“-Treffen für guten Zweck in Behringen

Duroplastbomber, Simson, Soljanka und Sandmann-Schokolade

Es hat inzwischen fast schon Tradition, das „Trabant & IFA-Treffen“ in Behringen, zu dem Ellen Biermann (47) und Daniela Schenk (46) zum sechsten Mal einladen. Erneut wird am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, ein Hauch von Ostalgie durch den Heideort wehen, wenn die beiden Frauen zur Veranstaltung auf ihr Privatgrundstück einladen. Der Erlös der Veranstaltung geht wie immer an das Team des Kinderhospizes Sternenbrücke in Hamburg-Rissen, das sich alljährlich über eine Finanzspritze aus Behringen zur Unterstützung seiner wichtigen Arbeit freuen kann. Im vergangenen Jahr waren trotz schlechten Wetters rund 1.000 Euro bei diesem kleinen, aber feinen Treffen zusammengekommen, das auch diesmal wieder von 11 bis 16 Uhr auf dem Programm steht.

Ellen Biermann bittet interessierte Teilnehmer und Besucher ausdrücklich, sich aufgrund des begrenzten Platzangebotes im Vorfeld unter der Telefonnummer (0162) 9750958 anzumelden. „Es ist einfach zu eng in der Straße und schwierig, wenn man die ganze Zeit dort stehen und Autos sortieren muss. Das geht auch deshalb nicht, weil im Notfall Rettungsfahrzeuge durchfahren können müssen“, so Biermann. „Deshalb sind Voranmeldungen nötig. Anrufern teilen wir dann am Telefon den Veranstaltungsort mit“, so die Organisatorin. Parkmöglichkeiten gebe es an der M1-Tankstelle in Behringen bei Familie Bargmann, die die Stellplätze an diesem Tag zur Verfügung stelle.

Im Zuge der Vorbereitungen haben Biermann und Schenk jüngst prominenten Besuch erhalten: Dr. Jens Bülthuis, Bürgermeister der Gemeinde Bispingen, informierte sich bei den beiden Veranstalterinnen über das Treffen sowie die Vorgeschichte und zeigte Interesse am blauen Trabant und dem Simson-Motorrad der Behringerinnen. Das Probesitzen auf dem Zweirad ließ sich Bülthuis dabei nicht nehmen und stellte als Tierarzt unter Beweis, dass Pferdestärken für ihn auch in der bereiften Variante kein Neuland sind.

„Wir haben ihm die Zeitungsberichte nach früheren Treffen und die Dankesschreiben vom Geschäftsführer des Kinderhospizes Sternenbrücke gezeigt, um deutlich zu machen, das hier alles seine Richtigkeit hat“, berichtet Biermann. Und weiter: „Der Bürgermeister war begeistert von dem, was wir hier machen und hat unsere Flyer zum Auslegen im Gemeindehaus und in der Bispingen-Touristik mitgenommen. Er hat uns erzählt, dass er auch Trabi gefahren ist – und das gern“, freut sich die 47-Jährige. Um wieder möglichst viel Geld für das Kinderhospiz sammeln zu können, haben die Behringerinnen auch diesmal keine Kosten und Mühen gescheut. Sie erwarten einmal mehr viele Trabi-Freunde, Simson-Fahrer und „Ostalgiker“ aus nah und fern, wobei sicherlich das eine oder andere besondere „rollende Exponat“ den Weg nach Behringen finden wird. Im vergangenen Jahr waren zum Beispiel Besitzer eines Barkas B 1000 aus Gadebusch in Mecklenburg-Vorpommern zum Treffen in die Heide gefahren. Die Kleintransporter wurden in den Jahren 1961 bis 1991 im VEB Barkas-Werk Karl-Marx-Stadt hergestellt. „Diesmal verraten wir aber nicht, was für Fahrzeuge wie hier erwarten“, lacht Biermann.

Das gilt allerdings nur für die Automobile und fahrbaren Untersätze, denn aus den kulinarischen Angeboten machen die Veranstalterinnen kein Geheimnis. Es wird Bratwurst vom Fleischer geben, Soljanka aus der Wittenberger Feldküche, selbstgebackenen Butterkuchen, Kaffee und Softgetränke. Natürlich dürfen typische „DDR-Leckereien“ wie Tangermünder Nährstange und Sandmann-Schokoladentafeln nicht fehlen.

Neben knusprigen und süßen Naschereien wird es aber auch weitaus länger Haltbares geben, wie Biermann berichtet: „Wir haben Schlüsselanhänger mit Trabant-Emblem anfertigen lassen, die käuflich zu erwerben sind.“ So wird ein Stück Geschichte der ostdeutschen Automobilindustrie im Handumdrehen zum Schlüsselerlebnis. Aber auch an die ganz jungen Besucher haben die Organisatorinnen gedacht: „Am Ende der Veranstaltung dürfen die kleinen Gäste heliumgefüllte Luftballons in Regenbogenfarben zu den Sternenkindern in den Himmel senden“, so Biermann.

Und wie hat alles angefangen? Im Jahr 2019 überlegten die Mitglieder einer „WhatsApp“-Trabi-Gruppe, was sie denn zum 3. Oktober machen könnten. Eigentlich war lediglich ein Grillnachmittag angedacht, der sich dann aber, weil sich spontan ein Fernsehteam ankündigte, zu einem größeren Trabi-Treffen mauserte (HK berichtete).

Inzwischen ist die Zusammenkunft in Behringen fester Bestandteil im Terminkalender zahlreicher Trabi-Freunde – und es werden Jahr für Jahr mehr Teilnehmer. Im vergangenen Jahr kamen sie nicht nur aus der Umgebung, sondern unter anderem aus Leipzig, Magdeburg, Schleswig-Holstein, Uelzen und Hamburg, um sich im Garten der Gastgeberinnen mit Gleichgesinnten auszutauschen. Biermann und Schenk hoffen, dass auch diesmal wieder ein ansehnlicher Betrag für das Kinderhospiz Sternenbrücke zusammenkommt und freuen sich auf eine gelungene Veranstaltung, viele fröhliche Gesichter und interessante Gespräche rund um die scherzhaft als Duroplastbomber bezeichneten Trabis und andere „Klassiker“.