Die Tiefbauarbeiten sind abgeschlossen, eine Stichstraße führt nun von der Seestraße zu den acht erschlossenen Grundstücken. „Von denen ist rund die Hälfte bereits verkauft“, freut sich Robert Bergmann, Projektleiter bei der Gesellschaft für Entwickeln und Bauen (GEB) über die gute Nachfrage nach Parzellen im neuen Baugebiet in Behringen. Dort geben die GEB-Geschäftsführer André Pannier und Rolf Scheibel zusammen mit Bispingens Bürgermeister Dr. Jens Bülthuis sowie einigen Vertretern der Gemeinde und der am Projekt beteiligten Institutionen in der vergangenen Woche den Startschuss für die „Häuslebauer“. Die kommen laut Pannier aus der Region und können sich hier nun ihren Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen.
Dass der Traum vom Eigenheim wegen stark gestiegener Material- und Baukosten mittlerweile oft schlaflose Nächte bei Bauherren auslöst, wissen natürlich auch die Verantwortlichen der GEB, übrigens eine Tochtergesellschaft der Volksbank Lüneburger Heide eG. „Wegen der Kostensteigerungen haben momentan viele Bedenken, neu zu bauen“, so Scheibel. „Es herrscht große Verunsicherung“, fügt sein Amtskollege hinzu – und gibt gleichzeitig eine positive Prognose: „Die Lange entspannt sich allmählich“, ist Pannier zuversichtlich.
Manches wie etwa verschiedenes Material sei schlicht durch gesunkene Nachfrage und gleichzeitig volle Lagerbestände mittlerweile schon etwas günstiger geworden, gibt der GEB-Geschäftsführer seine Beobachtung wieder. „Wir können heute sagen: Neubau funktioniert wieder – wenn vielleicht auch nicht unbedingt für eine Villa mit gut 250 Quadratmetern, aber für ein normales Eigenheim oder eine Doppelhaushälfte“, so Pannier.
Ausufernde „Privatschlösser“ werden auch im Behringer Neubaugebiet nicht entstehen, allein schon, weil die Bebauungspläne auf dem Gelände nur Einzel- und Doppelhäuser vorsehen. „Und wer hier schon ein Grundstück gekauft hat, der kommt auch aus der Region“, so Pannier weiter. Sein Kollege Bergmann fügt hinzu, dass die Auswahl der Bewerber für die Flächen mit der Gemeinde abgestimmt worden sei.
Die Hälfte der Parzellen sei noch zu haben, und der Bispinger Bürgermeister sieht sogar noch einen größeren Bedarf für die Ortschaft Behringen mit ihren rund 1.000 Einwohnern: „Es ist ein agiles Dorf, in dem auch junge Menschen leben möchten“, so Bülthuis. „Wir sind froh, ihnen jetzt eine Perspektive bieten zu können und das Neubau in Behringen damit jetzt möglich ist.“ Immerhin sei die Lage des Ortes auch für Pendler durch die direkte Anbindung an die Autobahn ideal. Die acht neuen Grundstücke bereicherten das Angebot in der Gemeinde, so der Bürgermeister, „wenngleich der Bedarf im Kernort größer ist.“
Doch auch hier haben vor Kurzem die Erschließungsarbeiten für ein Neugebiet begonnen (HK berichtete) – und das fällt um einiges größer aus als das Areal in Behringen: Am Ortsausgang in Bispingen an der Soltauer Straße werden in den kommenden Jahren mehr als 40 Grundstücke entstehen. Auf 630 bis 1.600 Quadratmetern ist dann etwa ab Ende 2024 ein Mix an Bebauung möglich – von Einfamilienhäusern über Doppel- oder Reihenhäusern bis hin zu Mehrfamilienhäusern. Auch bei diesem Projekt arbeiten Gemeinde und GEB Hand in Hand.