Pech mit dem Wetter hatten die beiden Organisatorinnen des diesjährigen „Trabant & IFA-Treffens“ in Behringen, zu dem Ellen Biermann und Daniela Schenk traditionell zum Tag der Deutschen Einheit eingeladen hatten. Aufgrund der Witterungsbedingungen waren in diesmal weniger Fahrzeuge als in den Vorjahren zu sehen, nämlich insgesamt „nur“ knapp zwei Dutzend. Dabei freuten sich die beiden Veranstalterinnen aber über diverse Besonderheiten, die bei ihrer Veranstaltung zu bestaunen waren.
„Ein Barkas B 1000 kam extra aus Gadebusch in Mecklenburg-Vorpommern. Außerdem war ein Multicar da, das früh morgens noch eigens schnell zusammengebastelt wurde“, berichtet Biermann. Und nennt weitere „rollende Exponate“ aus ostdeutscher Produktion wie einen Tourenroller IWL Troll, Motorräder des Typs RT 125, und BK 350, mehrere Simson-Zweiräder und einige Trabis.
„Unsere Gäste kamen aus Leipzig, Magdeburg, Walsrode, Schleswig-Holstein, Uelzen, Hamburg und aus unserer Umgebung“, berichtet Biermann. Von den auf dem Privatgrundstück der beiden Frauen präsentierten Fahrzeugen hatte das eine oder andere Exemplar schon Jahrzehnte auf dem Buckel. Das galt allerdings auch für einige der Gäste, wie Biermann berichtet: „Unser ältester Besucher war 92 Jahre alt und einige unserer Gäste hatte leichte Demenz, die sich bei uns noch einmal auf eine Zeitreise begaben. Das war ein emotional sehr schönes Geschenk, den Leuten dies zu ermöglichen“, sagt die Organisatorin. Und weiter: „Nach dem Treffen ist mir bewusst geworden, dass es nicht auf das Wetter ankommt und wieviel du den Leuten zum Besichtigen anbieten kannst, sondern, dass sie für einen guten Zweck gern herkommen. Und wenn man dann hört, dass die Besucher im kommenden Jahr gern wieder bei unserem Treffen dabeisein wollen, dann hat man auch die Lust und den Mut, das Treffen auch künftig zu organisieren. Wir danken allen Helfern und Gästen von ganzem Herzen.“
Oft sind es die kleinen Anekdoten am Rande, die „Lust auf mehr“ machen. „Da war ein älteres Ehepaar, das einfach auf blauen Dunst losgefahren ist, um zum Treffen zu kommen“, so Biermann. Weil der Veranstaltungsort jedoch erst bei der Anmeldung bekanntgegeben worden sei, habe dieses im wahrsten Sinne des Wortes nicht gewußt, wo es langgeht. „Das Paar ist dann einfach einigen Oldtimern gefolgt und so dann schließlich bei uns gelandet.“
Für Ostalgie sorgte jedoch nicht nur die Technik aus DDR-Zeiten, denn auch in Sachen Stärkung gab es wieder passende Angerbote. Neben Bratwurst konnten sich Teilnehmer und Besucher Soljanka nach Originalrezept schmecken lassen, ebenso waren neben Butterkuchen auch diverse DDR-Süßigkeiten zu haben. „Alles ging weg wie warme Semmeln“, ist Biermann zufrieden. Und nicht nur die Behringerin hat Grund zur Freude, wurde das „Trabant & IFA-Treffen“ doch einmal mehr zugunsten des Kinderhospizes Sternenbrücke veranstaltet. Der Scheck, den dessen Pressesprecherin Christiane Schüddekopf entgegennahm, kann sich sehen lassen: Ganz genau 1.005 Euro kamen für die Einrichtung in Hamburg-Rissen zusammen.