Zur Jahreshauptversammlung hatte der SPD-Ortsverein Bispingen jüngst ins Gasthaus Behr nach Hörpel eingeladen. Neben Berichten über die Vereinsarbeit und die Lokalpolitik standen außerdem Vorstandswahlen auf der Tagesordnung.
Ortsvereinsvorsitzender Jan-Ole Witthöft berichtete von einem aufregenden und zum Teil anstrengenden Jahr 2022, das in dem erfolgreichen Abschneiden der Sozialdemokraten bei der Landtagswahl seinen Höhepunkt gefunden habe. Überdies beteiligte sich der Verein am Bispinger Ferienpass mit einer sehr gut angenommenen Boßeltour durch den Luhegrund, besuchte den SPD-Ortsverein Hannover Oststadt Zoo zu einer Diskussionsveranstaltung zum Thema „Wolf“ und nahm an Demonstrationen gegen den Verkauf des Immenhofes und die geplante Heidetrasse der Deutschen Bahn teil. Überdies sei man stark bei Veranstaltungen der SPD-Heidekreis vertreten gewesen. Es konnten sechs Parteibücher an Neumitglieder durch den SPD-Bundesvorsitzenden Lars Klingbeil übergeben werden. Im August nahmen einige Mitglieder an der Wahlkampfauftaktveranstaltung der SPD-Niedersachsen teil, bei der Stefan Weil und Olaf Scholz starke Reden hielten. Gut eingestimmt auf die Niedersachsen-Wahlen fielen Plakat-, Flyeraktionen und die zahlreichen Infostände umso leichter. „Die Arbeit hat sich gelohnt“, so habe man in einigen Dörfern zum Teil seit langer Zeit wieder gewinnen können, wusste Witthöft zu berichten. Er dankte den Mitgliedern für deren engagierten Einsatz.
Das zentrale Thema der Berichte über die politische Arbeit war das Thema ICE-Neubaustrecke: „Die Arbeit der Bürgerinitiative Unsynn ist gar nicht groß genug anzurechnen, setzt sie sich doch für den Erhalt von Umwelt und Natur und am wichtigsten für das Vertrauen der Heidjer in die Demokratie ein“, zeigte sich Witthöft überzeugt. „Wenn der Kompromiss des Dialogforums, dem die DB zugestimmt habe, einseitig gebrochen werde, dann muss man sich über Politikverdrossenheit in der Region nicht mehr wundern“, ergänzte Kisten Kasch, Fraktionsvorsitzende der Ratsgruppe SPD-Grüne im Bispinger Gemeinderat und erklärte weiterhin: „Mit der Zustimmung zu ALPHA-E haben die Bürgerinnen und Bürger große Zugeständnisse gemacht, das muss anerkannt werden“. Neben diesem Thema wurde im Anschluss offen über die Themen Nahverkehr und Heidjerhaus diskutiert. Auch wenn die Mitglieder die Enthaltung der Fraktion bei Abstimmungen verstünden, so sei die Entscheidung das Heidjerhaus für den Neubau der Kita zu opfern, einfach eine falsche: „Die Bispinger Bürgerinnen und Bürger hätten, genau wie bei der Bahnentscheidung, das Recht auf transparente Entscheidungsprozesse. Diese lassen sich aktuell leider vermissen,“ so Vorstandsmitglied Cornelia Baden.
Für das Jahr 2023 stünden keine Gremienwahlen an, das bedeute laut Witthöft aber nicht, dass man sich jetzt zurücklehne: Das Einstehen gegen Hass und Hetze und gegen Menschen, die spalten und Angst verbreiten, sei wichtiger denn je. „Ziel ist es, immer ansprechbar für die Bürgerinnen und Bürger zu sein“, kündigt er kontinuierliche Infostände vor Edeka und zum Beispiel die Beteiligung beim Kinderfest am Weltkindertag in 2023 an. Zum Abschluss bescheinigte die Vorsitzende der SPD-Heidekreis Aynur Colpan dem Ortsverein Bispingen, in ihrem Grußwort, dass sie immer auf den Besuch in Bispingen freue, da hier Demokratie und ehrliche Diskussion gelebt werde.
Die folgenden Wahlen wurden allesamt einstimmig getroffen: Als Vorsitzender des Ortsvereins wurde Jan-Ole Witthöft bestätigt, seine Stellvertreterin ist fortan Cornelia Baden. Überdies gehören dem neuen Vorstand an: Andre Gocol (Schriftführer), Susanne Witthöft (Kassenführerin), Kirsten Kasch, Carsten Bodenbinder und Mattes Bodenbinder (Beisitzer). Als Revisoren wurden Claudia Bodenbinder, Wolfgang Meyer und Aru Fritzsche gewählt. Karin Einhoff und Olaf Suhk wurde für ihre jahrzehntelange Vorstandsarbeit gedankt, beide wollen sich aber weiter aktiv für die Sozialdemokratie in Bispingen engagieren. Sie seien aus der SPD Bispingen nicht wegzudenken, waren sich alle Anwesenden einig.