„Verlockende Falle“ heißt eine unterhaltsame Gaunerkomödie aus dem Jahr 1999 mit Catherine Zeta-Jones und Sean Connery in den Hauptrollen, die sich im Film zusammentun, um eine antike chinesische Maske, die in einer Londoner Ausstellung präsentiert wird, zu stehlen. In Erinnerung dürfte den meisten Filmfreunden insbesondere die logistische Vorbereitung auf den Coup geblieben sein: Zeta-Jones übt mit Hilfe von engmaschig gespannten Bindfäden, wie sie das Netz von Laserlichtschranken, mit denen der Ausstellungsraum gesichert ist, überwinden kann, ohne Alarm auszulösen. Mit einer Mischung aus Tanz und Akrobatik windet sie sich geschmeidig wie eine Katze durch das „Netz“. Wer Spaß an Nervenkitzel und Körperbeherrschung hat, kann sich voraussichtlich schon bald in Bispingen auf eine Herausforderung dieser Art freuen, denn die Betreiber des „Verrückten Hauses“ und des Abenteuerlabyrinths planen mit dem „Adventure District“ eine neue Attraktion. Sie soll möglichst schon im Spätsommer dieses Jahres im Gewerbegebiet direkt gegenüber vom Abenteuerlabyrinth und Trampolinpark eröffnet werden.
In einer 1.500 Quadratmeter großen Halle soll der „Adventure Disctrict“ Spiel, Spaß und Abenteuer für Jung und Alt bieten, aufgeteilt in fünf verschiedene Bereiche. Wer gern in einer faszinierenden Schwarzlicht-Welt eine ruhige Kugel schieben möchte, soll beim Minigolf auf seine Kosten kommen, wobei das Beleuchtungskonzept Spielspaß in mystischer Atmosphäre verspricht.
In einem weiteren Bereich, dem „3D Illusion District“, wird es die Möglichkeit geben, sich in interaktiven 3D-Themenwelten spektakulär in Szene zu setzen. Dabei ist alles eine Sache der Perspektive: Bis zu 25 sogenannte 3D-Trickart-Bilder sind so an die Wand oder auf den Boden gemalt, dass sie - vom richtigen „Standpunkt“ aus betrachtet - dreidimensional wirken. Auf diese Weise können sich die Besucherinnen und Besucher in Nullkommanichts in die Motive integrieren und mit der Handykamera ablichten lassen. Es entstehen Fotos, die verblüffen und begeistern. „Als weitere Attraktion wartet im „3D Magic District“ ein Dschungel-Labyrinth mit Spielsystem auf Abenteurer. Auf etwa 100 Quadratmetern entsteht ein „Irrgarten“, den die Besucher mit 3D-Brille betreten. „Es wird dort 3D-Bilder und -Effekte geben, die Besucher können in einer Dschungel-Landschaft mit Tigern und Lianen bestimmte Aufgaben meistern“, erläutert Investor und Betreiber Jörg Oster von der Maximaze GmbH .
Zudem können sich Freunde des gepflegten Nervenkitzels auf die Spuren von Meisterdieben und Geheimagenten begeben, wenn sie im „Laser District“ versuchen, zu beweisen, dass ihre „mission“ nicht „impossible“ ist. Nach einem Druck auf einen „Buzzer“, also Startknopf, gilt es, ein Netz aus Laserstrahlen zu überwinden, ohne diese zu berühren. Und weil die Hauptfiguren in Filmen wie „Verlockende Falle“, „Mission Impossible“ oder „Ocean‘s Eleven“ bei ihren Coups in der Regel unter Zeitdruck stehen, tickt auch bei dieser Herausforderung die Uhr. Die Zeit wird gestoppt und angezeigt, so dass die Besucher ihre Leistungen vergleichen können. Abgerundet wird das Angebot im neuen Abenteuerland durch einen „Action District“, in dem unter anderem Fußball-Billard und Spielautomaten auf Gäste aller Altersgruppen warten.
Laut Oster können Besucher nach Betreten der Halle jeden Bereich einzeln nutzen oder, zum Beispiel bei Kindergeburtstagen, Junggesellenabschieden oder ähnlichen Anlässen, Kombinationen aus mehreren Modulen buchen. Damit die mit moderner Technik betriebenen „Distrikte“ reibungslos und sicher funktionieren, arbeitet die Maximaze GmbH mit dem auf diese Freizeitangebote spezialisierten Firma Interactive Lasergames mit Sitz in Buchholz in der Nordheide zusammen. Bevor deren Fachleute an die Arbeit gehen können, muss natürlich zunächst einmal die Halle stehen. „Die Ringfundamente sind schon gesetzt, in der ersten Februarwoche sollen die Hallenträger aufgebaut werden“, berichtet Oster. Wegen allerorten auftretender Materialknappheit und „ausgebuchten“ Bau- und Handwerksfirmen könne es womöglich zu Verzögerungen kommen. „Ursprünglich hatten wir die Eröffnung für den 1. Juli geplant. Aber schon die Beschichtung der Stahlträger hat wegen fehlendem Material länger gedauert, als geplant“, so der Investor. Mit der Eröffnung rechnet er nicht mehr zu den Sommerferien, hofft aber, dass es im Spätsommer losgehen kann.
Das Investitionsvolumen beträgt laut Oster rund 1,5 Millionen Euro. Je nach Gestaltung der Öffnungszeiten geht er davon aus, dass Arbeitsplätze „für zwei bis drei Vollzeit- und zwei bis drei Teilzeitkräfte entstehen.“ Für Personal und Besucher werde es an der Halle circa 40 Parkplätze geben.
Ist es nicht wagemutig, in Corona-Zeiten in ein solches Projekt zu investieren? Oster sieht „die Krise auch als Chance.“ Das Land Niedersachsen gewähre Unternehmen der Branche wegen der Pandemie Fördermitel für Investitionen „und wir haben uns dazu entschieden, dieses Angebot anzunehmen“, sagt der Investor und Betreiber. In Corona-Zeiten machten die Deutschen größtenteils im eigenen Land Urlaub: „Wir hatten einen sehr guten Sommer“, so Oster zu den Besucherzahlen des „Verrückten Hauses“ und des Abenteuerlabyrinths: „Ich gehe davon aus, dass das erst einmal so bleibt. Und irgendwann wird auch diese Krise mal vorbeisein.“