Schlüsselerlebnis in Hörpel | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Neues Feuerwehrhaus am vergangenen Freitag feierlich eingeweiht

Schlüsselerlebnis in Hörpel

Wer das neue Feuerwehrhaus in Hörpel durch den Haupteingang betritt, der sieht an der gegenüberliegenden Wand eine Holzplatte, die veranschaulicht, was das „Drumherum“ überhaupt erst ermöglicht hatte: Auf dem handgefertigten Wandschmuck befinden sich zwei Teilstücke von ausrangierten Schläuchen, die mit Kupplungen fest verbunden sind. Auf dem einen Schlauch steht in schwarzen Lettern Volkwardingen, auf dem anderen Hörpel. Darüber ist Freiwillige Feuerwehr zu lesen, darunter ein Datum: 27.08.2022. Die Installation symbolisiert vortrefflich die Fusion der beiden Ortsfeuerwehren, die Voraussetzung für den Neubau war. Das Gebäude wurde am Freitag, 1. August, im feierlichen Rahmen seiner Bestimmung übergeben.

Weil die beiden Feuerwehrgerätehäuser der Ortswehren in Hörpel und Volkwardingen sanierungsbedürftig gewesen seien, habe es bereits im Zuge der Bedarfsplanung 2018 die Idee gegeben, aus zwei Wehren eine zu machen, erklärte Dr. Jens Bülthuis: „Der Wunsch, zu fusionieren und ein gemeinsames Feuerwehrhaus zu errichten, kam aus den Wehren selbst“, so der Bürgermeister bei der Einweihung und sprach in diesem Zusammenhang von „einer Entscheidung mit Weitblick.“

Nach dem Zusammenschluss vor rund drei Jahren ging es auf dem Areal an der Alten Landesstraße Stück für Stück voran. Der erste Spatenstich erfolgte am 11. September 2023, die Grundsteinlegung Anfang April 2024. Nur sieben Wochen später wurde Richtfest gefeiert. Mussten die Gäste bei den vorangegangenen Feierlichkeiten zweimal im strömenden Regen unter dem Carport eines Anwohners Zuflucht suchen, so konnte die symbolische Schlüsselübergabe in einer längeren Regenpause zelebriert werden – sicherlich ein gutes Omen. Und selbst wenn der Himmel seine Schleusen geöffnet hätte, die Fahrzeughalle des Feuerwehrhauses bot allen Gästen der Einweihungsfeier ein Dach über dem Kopf.

Apropos Dach: Dieses befindet sich im Gegensatz zu einem der ersten Entwürfe weitaus näher an der Bodenplatte als zunächst angedacht – sehr zur Freude der Feuerwehrleute und Anwohner. Zunächst stand nämlich ein Entwurf für ein zweigeschossiges Gebäude mit Fahrstuhl zur Diskussion, was angesichts der Optik, Funktionalität und zu erwartenden Folgekosten bei den künftigen Hausherren nicht auf Gegenliebe stieß. „Damals mussten wir erst einmal kräftig schlucken“, so Torsten Witthöft, Ortsbrandmeister der Feuerwehr Hörpel-Volkwardingen. Glücklicherweise sei man von diesem Vorhaben abgerückt: „Wir durften mitreden in der Bauphase, das hat viel Spaß gemacht, war aber auch sehr viel Arbeit.“ Die Kommunikation mit der Gemeinde, dem Architekten und den Baufirmen habe hervorragend funktioniert.

Witthöft lobte das Engagement aller Beteiligten und würdigte stellvertretend für alle den unermüdlichen Einsatz von Dirk Stelter, der quasi auf der Baustelle gelebt habe. Entstanden sei ein modernes und funktionales Gebäude, das den heutigen Anforderungen an Technik, Einsatzbereitschaft und Gemeinschaft gerecht werde. „So wie es jetzt hier steht, passt es gut in die Umgebung hinein. Es ist einfach toll geworden“, unterstrich der Ortsbrandmeister vor zahlreichen Gästen der örtlichen Wehr sowie Vertretern der Kreisfeuerwehr, des Rates, der Verwaltung und der beteiligten Firmen.

Die Gesamtkosten für den rund 600 Quadratmeter großen Neubau belaufen sich laut Bürgermeister Bülthuis auf zwei Millionen Euro. Die Finanzierung wurde vollständig von der Gemeinde getragen. Herzstück des Gebäudes ist die großzügige Fahrzeughalle, in der nun drei Einsatzfahrzeuge sowie ein Mannschaftstransportwagen untergebracht sind. Im angeschlossenen Sozialtrakt finden sich neben einem großen, teilbaren Besprechungs- und Schulungsraum auch getrennte Umkleidebereiche für Damen und Herren, moderne Sanitäranlagen und eine voll ausgestattete Küche.

Strom wird es wohl schon bald aus „eigener Produktion“ geben: Noch in diesem Jahr soll eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installiert werden. Die Brandbekämpfer haben sich bereits gut eingelebt. „Das wird hier die Feuerwehrzentrale für die nächsten 50 bis 70 Jahre sein“, erklärte Bülthuis und gab den Ehrenamtlichen seine besten Wünsche mit: „Kehrt immer heil von Euren Einsätzen und Übungen zurück und habt viel Spaß in den neuen Räumen. Füllt dieses Haus mit Leben zum Nutzen und zum Schutz von uns allen.“

Für besonders viel „Leben in der Bude“ wird in zwei Monaten gesorgt: Interessierte, die sich das Feuerwehrhaus von außen und innen anschauen möchten, sind für den 3. Oktober zum Tag der offenen Tür eingeladen.

Video: https://www.facebook.com/100057518917220/videos/1130767355907712