„Sommermusik in Bispinger Kirchen“ | Aktuelle Nachrichten und Informationen

„Vater und Sohn – ganz schön gegen den Strich gebürstet“ am Freitag in Olen Kerk

„Sommermusik in Bispinger Kirchen“

Unter dem Titel „Vater und Sohn – ganz schön gegen den Strich gebürstet“ wird die „Sommermusik in Bispinger Kirchen“ am kommenden Freitag, dem 11. August, um 19.30 Uhr in der Olen Kerk fortgesetzt. Hermann Hickethier, Viola da Gamba, und Tilman Coers, Violoncello, haben als Vater und Sohn ein Programm mit Werken von Georg Philipp Telemann, Peter Lamprecht, Christopher Simpson und Carl Friedrich Abel und anderen Komponisten zusammengestellt.

Carl Friedrich Abel, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 300. Mal jährt, war der Sohn des Gambenvirtuosen Christian Ferdinand Abel, der bis 1748 eine Stellung als Premium Musicus der Köthener Hofkapelle unter der Leitung Johann Sebastian Bachs innehatte. Es wird angenommen, dass Vater Abel seinen Sohn zur musikalischen Ausbildung an die Thomasschule nach Leipzig schickte, wo Johann Sebastian Bach 1723 die Stelle des Thomaskantor angenommen hatte. Carl Friedrich Abel ging auf Empfehlung Bachs für neun Jahre als Kammermusiker des Königs von Polen nach Dresden, bevor er 1759 nach London übersiedelte, wo er bis zu seinem Tod lebte und wirkte. Dort traf er 1762 Johann Christian Bach wieder, den jüngsten Sohn Johann Sebastian Bachs. Die beiden gründeten den „Bach & Abel’s Concerts“, die erste Abonnement-Konzertreihe Europas, die 17 Jahre lang zu den beliebtesten kulturellen Veranstaltungen in London zählte. Carl Friedrich Abel war der letzte Gambenvirtuose, der sein Instrument auf höchstem Niveau meisterlich zu spielen verstand, und das zu einem Zeitpunkt, als die Instrumente der Geigenfamilie schon länger als ein halbes Jahrhundert die Vorherrschaft in Europa übernommen hatten.

Am Ende des Konzerts ist ein Duett zuhören, das Abel für Gambe und Cello komponiert hat; hierbei kombiniert er den sonoren Klang des Cellos mit dem „silbrigen“ der Gambe und lässt beide Instrumente zu einer einzigartigen, besonderen Klangfarbe verschmelzen.

Beim Konzert in Bispingen spielen zwei hochkarätige Künstler: Hermann Hickethier zählt zu den namhaften Interpreten der Alten Musik. Er absolvierte ein Tonmeisterstudium an der Musikakademie Detmold und widmete sich danach ausschließlich seinem Hauptinstrument, der Gambe. Er unterrichtete an den Musikhochschulen in Münster, Kassel und Düsseldorf. Zuletzt betreute er Studenten im Rahmen eines Lehrauftrags für Historische Aufführungspraxis an der Hochschule für Musik Detmold. Seine besondere Vorliebe gilt der Musik für Gambenconsort; sein langjähriges Mitwirken im Marais Consort und der Hamburger Ratsmusik wird durch zahlreiche CDs und Rundfunkproduktionen dokumentiert.

Tilman Coers spielt seit seinem sechsten Lebensjahr Cello. Er war mehrfach Preisträger bei Regional- und Landeswettbewerben Jugend musiziert. Außerdem spielte er sinfonische Werke mit mehreren überregionalen Jugendorchestern und nahm an Musicalprojekten teil. Angeregt durch seinen Vater entdeckte er schon früh sein Interesse an Alter Musik; bereits seit 2013 präsentierten Vater und Sohn Programme für Viola da Gamba und Barockcello.