„Fairpachten“, damit es summt und brummt, fiept und piept | Aktuelle Nachrichten und Informationen

NABU Heidekreis lädt für den 21. März zum Vortrag ins Gasthaus Meding in Dorfmark ein

„Fairpachten“, damit es summt und brummt, fiept und piept

Auf Einladung des Naturschutzbundes (NABU) Heidekreis stellt Dr. Phillip Krämer von der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe das Projekt „Fairpachten“ am 21. März um 19 Uhr im Gasthaus Meding in Dorfmark vor. In seinem Vortrag „Landwirtschaft und Naturschutz – Was kann getan werden, um unsere Arten in der Agrarlandschaft zu schützen?“ informiert der langjährige Regionalberater über die Möglichkeit, Naturschutzmaßnahmen in Pachtverträgen als Regelungsgegenstand aufzunehmen und zeigt auf, welche Naturschutzmaßnahmen sich auf Äckern und Grünländereien umsetzen lassen.

„Tag für Tag schreitet der Artenschwund voran, gehen Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten unwiederbringlich verloren. Die Ursachen sind komplex, doch spielt neben der Versiegelung von Freiflächen durch den Bau von Verkehrswegen und die Ausdehnung von Siedlungs- und Gewerbeflä-chen vor allem die Intensivierung der Landwirtschaft mit ihren hohen Pestizideinsätzen und dem Verlust an kleinräumigen Strukturen wie Hecken, Wegrainen, Feldgehölzen und Kleingewässern eine zentrale Rolle“, teilt der NABU Heidekreis mit. Die Verarmung der Flora und Fauna auf bewirtschafteten Flächen spiegele sich in den Roten Listen wider. So seien beispielsweise bundesweit mehr als ein Drittel der Ackerwildkräuter gefährdet oder bereits ausgestorben. „Auch bei den Vögeln sind vor allem Arten der Agrarlandschaften betroffen: Zwischen 1980 und 2016 sind in Deutschland rund 40 Prozent aller Feldvögel verschwunden, mit besonders dramatischen Bestandsrückgängen bei den Arten des Feuchtgrünlandes wie Kiebitz, Uferschnepfe, Bekassine, Wiesenpieper und Braunkehlchen, aber auch bei Feldlerche, Feldschwirl und Rebhuhn“, heißt es weiter in der Einladung zum Vortrag in Dorfmark: „Um dieser besorgniserregenden Entwicklung entgegen zu wirken und einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt zu leisten, wünschen sich immer mehr Landeigentümerinnen und Landeigentümer eine naturschonende Bewirtschaftung ihrer Flächen.“ Hier setze das Projekt „Fairpachten“ der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe an, die sich deutschlandweit in rund 300 Schutzgebieten engagiere und in ihrem Eigentum mehr als 21.000 Hektar Land für die Natur bewahre.

„Die in mehr als 15 Jahren gesammelten Erfahrungen beim naturschutzfachlichen Management von Landwirtschaftsflächen fließen in das Beratungsangebot von ‚Fairpachten‘ ein, das von privaten Grundeigentümerinnen und -eigentümern sowie Kirchen und Kommunen in Anspruch genommen werden kann. Ob Blühstreifen am Ackerrand, ein Feldlerchenfenster im Getreide oder die Reduzierung des Dünger- und Pestizideinsatzes: Landeigentümerinnen und Landeigentümer können Naturschutzmaßnahmen in ihren Verträgen mit den Pächterinnen und Pächtern vereinbaren. Welche Naturschutzmaßnahmen für Ackerflächen, Wiesen oder Weiden sinnvoll sind und was deren Umsetzung in der Praxis bedeutet, wird im Rahmen eines kostenlosen persönlichen Beratungsgesprächs erläutert“, teilt der NABU Heidekreis mit: „Außerdem werden im Zuge der Beratung ein Musterpachtvertrag und Steckbriefe von Naturschutzmaßnahmen zur Verfügung gestellt.“