„Keene Langewiel in Sicht“ – so lautet der Titel einer plattdeutschen Lesung in Dorfmark. Auf Einladung des örtlichen Heimatvereins wird Gudrun Fischer-Santelmann am Sonntag, dem 6. April, im Heimathaus Geschichten aus ihren bereits erschienenen Büchern vorlesen, aber auch neuere Texte vortragen. Ihre immer größer werdende Fangemeinde weiß, dass dabei „Keene Langewiel in Sicht“ ist. Musikalisch wird die Veranstaltung von Sigrun Tempel am E-Piano begleitet. Beginn ist um 17 Uhr. Der Eintritt frei. Der Heimatverein bittet um eine Spende.
Fischer-Santelmann schreibt nicht nur regelmäßig Kolumnen in einem im Heidekreis erscheinenden Freizeitmagazin, sie hat auch bereits zwei Bücher herausgegeben – up Platt. Die Autorin ist mit der plattdeutschen Sprache aufgewachsen und spricht sie auch heute noch, wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet. Unter anderem auch mit ihren Kindern schnackt sie ganz selbstverständlich ausschließlich Platt.
Plattdeutsch war früher in der hiesigen Region die Heimatsprache schlechthin. Hochdeutsch lernten viele Kinder vom Land erst in der Schule – quasi als erste Fremdsprache. Weil das oft für Schwierigkeiten im Schulalltag sorgte, verzichteten die meisten Eltern ab den 1960er Jahren darauf, mit ihren Kindern Plattdeutsch zu sprechen. Ihre Kinder sollten es leichter haben. Diese Generation versteht zwar jedes plattdeutsche Wort, ihr fehlt jedoch oftmals der Mut, diese wunderbare jahrhundertealte Sprache auch zu sprechen.
Gudrun Fischer-Santelmann ist eine der wenigen, deren Eltern sich bewusst gegen den Trend stellten. Um die plattdeutsche Sprache lebendig zu halten, erzählt sie in ihren Kolumnen aus dem alltäglichen Leben – humorvoll und mit einem Augenzwinkern.