Nach seinem bereits fertiggestellten Schnellladepark in Bispingen (HK berichtete) wird das Energieunternehmen EnBW im Heidekreis zwei weitere Schnellladeparks für E-Autos errichten. Dabei arbeite EnBW eng mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Deltaland mbH aus Bad Fallingbostel zusammen, kündigten die Partner im Rahmen eines Pressegesprächs in Walsrode an: „Die EnBW hatte in Walsrode und Dorfmark in zwei voneinander unabhängigen Bieterverfahren den Zuschlag für die Errichtung von je einem Schnellladepark erhalten“, so die anschließende Mitteilung des Energieunternehmens, das dafür von den Städten Walsrode und Bad Fallingbostel Grundstücke im „A27park“ Walsrode sowie im Industriegebiet Einzinger Straße an der A7 in Dorfmark erworben habe. Den Baustart für die Standorte plant EnBW für das kommende Jahr.
Die EnBW stattet die beiden hochmodernen Schnellladeparks mit bis zu 40 sogenannten HPC-Ladepunkten (High-Power Charging) und einem Solardach aus. „Bei wachsendem Bedarf kann sie die Anzahl der Schnellladepunkte auf insgesamt mehr als 70 erhöhen. Mit einer Ladeleistung von bis zu 300 Kilowatt können Autofahrerinnen und -fahrer dort, je nach Konfiguration des Fahrzeugs, innerhalb von 20 Minuten bis zu 400 Kilometer Reichweite laden. Wie alle ihre Ladestandorte wir die EnBW auch die beiden neuen Schnellladeparks mit 100 Prozent Ökostrom betreiben“, so die Mitteilung.
Zu den beiden einzelnen Standorten erklärt das Unternehmen: „In Dorfmark baut die EnBW einen Schnellladepark mit 24 Schnellladepunkten der höchsten Leistungsklasse. Die EnBW kann die Kapazität des teilüberdachten Standorts bei Bedarf auf insgesamt 48 Schnellladepunkte verdoppeln. Der Ladepark liegt nahe der Autobahn A7 und ist damit auch für Reisende gut zu erreichen.“ Bad Fallingbostels Bürgermeister Rolf Schneider dazu: „Der EnBW-Schnellladepark wertet den Service-Standort an der A7 in Dorfmark noch einmal deutlich auf. Regionale Kunden, insbesondere aber Durchreisende an Deutschlands wichtigster Nord-Süd-Achse können diesen strategischen Punkt in Ihre Routenplanung mit aufnehmen.“
Am Standort in Walsrode werden Autofahrer zwölf bis 16 HPC-Ladepunkte zur Verfügung stehen, so EnBW: „Auch hier ist eine Erweiterung der Lademöglichkeiten auf 26 Schnellladepunkte möglich. Direkt an der A27 (Ausfahrt 27 Walsrode-West) gelegen, profitieren Anwohnerinnen und Anwohner und Reisende von der direkten Fernverkehrsanbindung des Standorts.“ Walsrodes Bürgermeisterin Helma Spöring erklärt: „Wir freuen uns, mit der EnBW einen starken Partner für den ‚A27park‘ gewonnen zu haben. Durch den neuen Schnellladepark wird das Infrastrukturangebot am Standort spürbar ausgebaut, wovon die regionale Elektromobilität genauso profitieren wird wie Reisende auf der Achse von und zur niedersächsischen Nordseeküste beziehungsweise von und nach Bremen. Gleiches gilt natürlich für die in unserem Gewerbe- und Industriegebiet ansässigen Betriebe sowie deren Mitarbeiter und Besucher.“
Daniel Bender, verantwortlicher Projektleiter bei der EnBW: „Gemeinsam mit den Städten Walsrode und Dorfmark/Bad Fallingbostel sowie unserem Partner Wirtschaftsförderung Deltaland verdichten wir unser marktführendes, bundesweites Schnellladenetz mit zwei großen Ladeparks im Norden Deutschlands. Die Standorte liegen optimal zwischen Hannover, Hamburg und Bremen. Autofahrerinnen und -fahrer können auf halber Strecke zwischen den Nordmetropolen eine Rast von der Fahrt bequem mit einem Ladestopp verbinden. Das ist für uns alltags- und reisetaugliche E-Mobilität.“
Große Ladeparks seien laut Unternehmen Teil der marktführenden Schnellladeinfrastruktur. In Niedersachsen betreibe die EnBW bereits Schnellladeparks in Bispingen, Lauenau und Hildesheim: „Deutschlandweit stellt das Unternehmen Autofahrerinnen und -fahrern bereits 24 überdachte Schnellladeparks mit mindestens acht Ladepunkten zur Verfügung. Die EnBW betreibt mit über 800 Standorten das mit Abstand größte Schnellladenetz in Deutschland. Insgesamt hat das Unternehmen bereits 1.000 Schnellladestandorte fertiggestellt, Kundinnen und Kunden können an den übrigen Standorten laden, sobald diese Standorte vom örtlichen Netzbetreiber an das Stromnetz angeschlossen sind.“
Auch in Zukunft verdichte die EnBW die bundesweite Schnellladeinfrastruktur konsequent und investiert dafür jedes Jahr deutlich mehr als 100 Millionen Euro, erklärt das Unternehmen in seiner Mitteilung: „Bis 2025 wird das Unternehmen bereits 2.500 eigene Schnellladestandorte betreiben. Daneben ermöglicht die EnBW ihren Kundinnen und Kunden die Nutzung von mehr als 400.000 Ladepunkten in Europa, zu denen auch Ladepunkte Hunderter anderer Betreiber zählen.“
Die EnBW ist in der Region übrigens keine Unbekannte: Das Unternehmen hat 2018 die Energieversorgung im Industriepark Walsrode aufwendig modernisiert und betreibt diese Anlagen mit 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.