„Ich möchte ein Eisbär sein – im kalten Polar …“ – der eine oder die andere wird sich noch an den Text des Liedes der Band „Grauzone“ aus dem Jahr 1981 erinnern, das mit teils schrägen Tönen aufwartete und in Deutschland und Österreich seinerzeit ein Hit in den Charts war. Ob schräge Töne zu hören sein werden, womöglich sogar Schreie des Entsetzens, das wird sich zeigen, wenn sich die ganz Mutigen am 1. Januar um 13 Uhr in Badehosen beziehungsweise -anzügen in die eisigen Fluten des Düshorner Badesees wagen. Die Gruppe „Eisbären“, die das Ganze organisiert, freut sich bereits jetzt auf abgehärtete Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Renate Müller steigt immer wieder und zu jeder Jahreszeit in das erfrischende Nass des Düshorner Badesees, um selbst bei niedrigsten Wassertemperaturen kurz zu schwimmen. Die neue Sprecherin der „Eisbären“, die im vergangenen Jahr Manfred Grübnau aus Bomlitz abgelöst hatte, trifft dabei stets auf Gleichgesinnte, die sogar bei Wind und Regen mit dem Fahrrad aus Fallingbostel und Walsrode kommen, um in Düshorn ein erquickendes Badeerlebnis zu genießen. Besonders „frisch“ wird es wieder am 1. Januar, wenn die „Eisbären“, nicht zu verwechseln mit der Eishockey-Mannschaft aus Berlin, zum Schwimmen im eiskalten Wasser aufrufen.
Wer sich für kurze Minuten im Badesee „erfrischen“ möchte, braucht zwar kein dickes Fell, darf sich aber über „Entenpelle“ nicht beschweren. Auch der örtliche Pastor ist wieder dabei und wagt sich vielleicht ebenfalls ins Wasser. Seinen Segen wird er bei der Begrüßung im warmen Vereinsheim zuvor auf jeden Fall gegeben haben.
Auf dem weiträumigen Gelände wird es wieder eine Sauna geben, außerdem etwas zur Stärkung. Renate Müller: „Wir bereiten mit unseren tüchtigen Helferinnen und Helfern – rund um Renate Dornbluth – auch leckere Verpflegung zu.“ So wird Leberkäse auf Brot angeboten und zum Aufwärmen Apfelpunsch aus heimischen Äpfeln sowie Glühwein. Das Ganze wird kostenlos offeriert, stattdessen um Spenden gebeten.
Angefangen hat alles mit sechs Wagemutigen, die das neue Jahr mit einem Sprung ins kalte Wasser begrüßen wollten – und dies dann auch taten. Schnell entwickelte sich daraus eine Gruppe, die fast täglich im Winter schwimmen geht. „An Neujahr ins kalte Nass zu springen, ist eine Herausforderung, die aber guttut“, sagt Martina Sommerfeld, die immer wieder aufs Neue mit von der Partie ist.
Die „Eisbären“ rufen also auf zum Eintauchen und zum Start ins neue Jahr. „Um den verrückten Schwimmern eine schöne Kulisse zu geben, laden wir natürlich auch Mutmacher und Anfeuerer ein“, betont Sprecherin Müller.
Für die Sicherheit der „Badegäste“ sorgen übrigens die Rettungsschwimmer der DLRG-Ortsgruppe Fallingbostel um Jan Müller. Anmeldungen nimmt Renate Müller, Telefon oder WhatsApp (0160) 2924126, E-Mail renatemue55@web.de, ab sofort entgegen.