Wer ist schon gern auf dem Holzweg? In Ehrhorn ist das keine Frage, denn dort begeben sich Besucherinnen und Besucher, die im Walderlebnis Ehrhorn vorbeischauen, sogar ausgesprochen gern auf den selbigen. Dort wurde nämlich bereits im Jahr 2016 ein sogenannter „Holzweg“ angelegt, um Naturfreunde und Spaziergänger über die Bäume und Sträucher des Waldes zu informieren. In diesem Jahr wird dieser Lehrpfad mit Hilfe einer Förderzusage der Umweltlotterie „Bingo“ ein sehr informatives „Upgrade“ erfahren.
Ursprünglich wurde das Projekt durch zwei Absolventen des Freiwilliges Ökologischen Jahres (FÖJ) bei den Landesforsten geplant und umgesetzt. Auf dem „Holzweg“ wird der Name des Baumes oder Strauches erst verraten, wenn ein nummeriertes Holzschild aufgeklappt wird. So kann jeder Besucher zuvor raten, welches Gewächs er vor sich hat – auch für Waldkenner manchmal eine kleine Herausforderung. Ein Begleitheft führt die Besucher über den Pfad und klärt auf. „Dieses wird auch künftig beibehalten. Der modernisierte Holzweg aber, wird analog auf Schildern oder digital mittels QR-Code weitergehende Informationen und Bilder zu den jeweiligen Pflanzen bieten. Wer ein Smartphone besitzt, kann zusätzlich Bilder der jeweiligen Bäume und Sträucher mittels QR-Code abrufen um Details der Pflanzen anzuschauen. Aber auch ohne Smartphone ist die Erneuerung des Lehrpfades ein echtes Erlebnis. Fazit: Bei uns können Sie sich getrost auf den Holzweg begeben, sie werden nicht allein gelassen“, erklärt Ronja Martens, Leiterin des Walderlebnis im Waldpädagogikzentrum (WPZ) Lüneburger Heide.
Madita Schweitzer absolviert vom seit 1. September vergangenen Jahres und noch bis zum 31. August ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) im Walderlebnis Ehrhorn. Im Rahmen einer Projektarbeit hatte sie sich die Erneuerung des Holzlehrpfades vorgenommen. Sie hat Informationen und Bilder zu den Bäumen und Sträuchern zusammengetragen und in Form eines einheitlichen Steckbriefes für jede Pflanze aufbereitet. Die Bilder hat sie in der Dropbox gespeichert und jeweils mit einem QR-Code versehen. Schweitzer: „Das war eine echte Fleißarbeit, damit war es aber noch nicht genug. Zum Abschluss musste noch die Umsetzung überlegt werden. Wie bekommen wir die Informationen in den Wald? Welches Material, welche Pfähle und Schilder benötigen wir? Woher bekommen wir alles? Wie sollen die Schilder aussehen? Wer produziert die neuen Schilder mit dem jeweiligen Code? Und wie teuer wird das Ganze?“
„Als die Fragen alle geklärt waren, haben wir einen Förderantrag bei Bingo gestellt. Der Antrag war anscheinend so gut, dass wir bereits 14 Tage später die Förderzusage für unser Projekt hatten“, freut sich Schweitzer. Etwas Wehmut schwingt bei ihr jetzt mit, da sie die Umsetzung nicht mehr in ihrer aktiven FÖJ-Zeit schaffen wird. „Aber ich komme wieder nach Ehrhorn zurück und werde mir das fertige Projekt ansehen und selbst ausprobieren“, verkündet sie nicht ohne Stolz.
Das Freiwillige Ökologische Jahr ist in Niedersachsen eine Einrichtung des Umweltministeriums, das jährlich bis zu 325 Plätze bei mehr als 230 Trägern aus dem Umweltbereich vergibt. Begleitend werden fünf Wochenseminare zu umwelt- und gesellschaftlichen Themen ausgerichtet. Bei den Niedersächsischen Landesforsten bieten landesweit zwölf Einrichtungen je ein bis zwei FÖJ-Stellen vornehmlich im waldpädagogischen Bereich an (https://www.landesforsten.de/wir/karriere/foej/).
Alle FÖJ-Teilnehmer sind sozialversichert und erhalten ein monatliches Taschengeld. Wenn Unterbringung und Verpflegung nicht gegeben ist, gibt es ein etwas höheres Taschengeld. Weitere Infos erhalten Interessierte im Internet unter https://www.nna.niedersachsen.de/foej/.