Pilze sind wahre Wunderwerke der Natur, die durch eine enorme Farben- und Formenvielfalt bestechen – und sie pflegen besondere Lebensgemeinschaften mit ihrem gesamten Umfeld. Am 30. August geht der Pilzexperte Jörg Albers auf Einladung des Naturschutzbundes Heidekreis (NABU) auf einer dreistündigen Exkursion im Naturschutzgebiet Lüneburger Heide der wichtigen Frage nach, wie der Klimawandel die Struktur der Lebensgemeinschaften in Wäldern, Forsten, Parks und Alleen verändert. Wer diese komplexen Zusammenhänge kennenlernen und den Veränderungen in der heimischen Funga nachspüren möchte, sollte sich um 10 Uhr auf dem Parkplatz auf der Höhe von Einem an der L211 zwischen Ehrhorn und Niederhaverbeck einfinden. Da die Teilnehmerzahl auf 25 Personen begrenzt ist, sollten sich Interessierte vorher bei Dr. Antje Oldenburg vom NABU unter der Telefonnummer (05164) 801113 anmelden.
Pilze sind ungemein vielfältig: Die einen haben gewölbte, glockige oder kegelige Hüte, andere sind wie Knollen, Korallen, Keulen oder Konsolen geformt. Mal kommen sie schleimig, mal staubtrocken daher, riechen nach Aas, Anis oder Apfel, nach Marzipan, Mehl oder Most. Sie haben Lamellen, Röhren, Stacheln oder Stoppeln, wachsen an Wegrändern und auf Wiesen und sind aus menschlicher Sicht äußerst schmackhaft, ungenießbar oder giftig. Galten Pilze früher als sinistre Gestalten, die eine Aura des Mysteriösen umgab und ins Reich der Hexen, Teufel und Geister verbannt wurden, sind sie heute aufgrund ihrer herausragenden ökologischen Bedeutung zu einem ebenso faszinierenden wie interessanten Forschungsobjekt geworden.
Aber der Klimawandel bringt Veränderungen: Höhere Temperaturen, Dürreperioden, Starkregenereignisse und vieles mehr sorgen für Stress – bei Bäumen ebenso wie bei Pilzen. Ihnen kommt in der Natur als Symbiose-Partner von Bäumen und anderen Pflanzen sowie als Besiedler und Zersetzer von Holz und abgestorbenem pflanzlichem Material aller Art eine Schlüsselrolle zu.