Grund zur Freude hat die Milchwirtschaft im Heidekreis: Liudmila und Ruben Dehning aus Schneverdingen haben sich mit ihrem Hof beim landesweiten Milchlandpreis-Wettbewerb unter den elf besten Betrieben platziert und dürfen sich nun zu den „Besten Milcherzeugern Niedersachsens 2025“ zählen. Für diesen Erfolg wurden sie am 28. November im Rahmen der feierlichen Preisverleihung des 25. Milchlandpreises in Rastede vom Landesbeauftragten für regionale Entwicklung Weser-Ems, Nikolaus Jansen, dem niedersächsischen Landvolk-Vizepräsidenten Frank Kohlenberg sowie den Vorsitzenden der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN), Jan Heusmann und Weert Baack, geehrt.
Rund 150 Gäste nahmen an der Preisverleihung teil, die in der „Meyerei“ in Rastede auf dem Programm stand. Die elf nominierten Betriebe der insgesamt rund 7.200 Milchbauern der niedersächsischen Milchwirtschaft wurden im Rahmen der Veranstaltung jeweils mit einem Video-Hofporträt vorgestellt. Viele Interessierte verfolgten die Preisverleihung per Livestream im Internet. Die Auszeichnung ist laut LVN als „Unternehmerpreis für nachhaltiges Wirtschaften“ konzipiert. Zur Bewertung der Nachhaltigkeit der Wirtschaftsweise der einzelnen Betriebe prüfe ein Gutachterteam nicht nur die Höfe sehr intensiv, sondern insbesondere auch deren Aktivitäten in den Bereichen Ökologie, Tierwohl, Soziales und Ökonomie.
„Ziel ist es, jedes Jahr einen Milcherzeugerbetrieb als Preisträger der ‚Goldenen Olga‘ zu ermitteln und auszuzeichnen, der eine qualitativ hochwertige Rohmilch erzeugt, zudem hervorragend wirtschaftet und sich durch einen besonders verantwortungsbewussten Umgang mit seinen Tieren, der Umwelt und den auf dem Hof arbeitenden Menschen hervorhebt“, heißt es in der Ausschreibung der LVN zum Wettbewerb.
Zum Betrieb der Familie Dehning in Schneverdingen gehören 123 Milchkühe und 70 weibliche Nachzuchttiere. Außerdem werden 145 Hektar landwirtschaftliche Fläche bewirtschaftet, davon sind 35 Hektar Grünland. Die Herde erbringt eine sehr gute Milchleistung von 12.500 Kilogramm pro Kuh und Jahr. Die Milch wird an die Molkerei Hochwald in Lüneburg geliefert. Über den ersten Preis und die lebensgroße goldene Kuhskulptur „Goldene Olga“ darf sich der Milchhof Diers in Oldenburg freuen. Dem Betrieb wurde ein Preisgeld von 4.000 Euro überreicht. Auch die „Bronzene Olga“ ging in die Region Oldenburg – und zwar an die Familie Lüschen-Strudthoff aus Hatten-Tweelbäke-Ost. Sie erhielt für ihren Erfolg ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro. Gleich doppelt freuen durfte sich die Betriebsgemeinschaft „LüneHöfe KG“ in Echem im Landkreis Lüneburg. Die seit 2017 bestehende Gemeinschaft von sechs Familien wurde mit der „Silbernen Olga“ für den zweiten Platz und zusätzlich mit dem Niedersächsischen Klima-Sonderpreis für herausragende Aktivitäten im Bereich Klimaschutz ausgezeichnet.
Ein Highlight der Veranstaltung waren die Begrüßung durch den Landesbeauftragten für regionale Entwicklung Weser-Ems Nikolaus Jansen sowie die Ansprachen des Landvolk-Vizepräsidenten Frank Kohlenberg als auch der Vorsitzenden der LVN, Jan Heusmann und Weert Baack. Neben erfolgreicher Betriebsführung der Preisträger stand ihr zukunftsfähiger Ansatz für mehr Tierwohl, ihre nachhaltige Milchproduktion und ihre Bereitschaft, den öffentlichen Dialog aktiv mitzugestalten, im Fokus. Jansen ehrte die Preisträger als Vorbilder und betonte ihre Bereitschaft zur ständigen Weiterentwicklung: „Die ‚Goldene Olga‘ steht seit 25 Jahren für das Beste, was unsere Milchwirtschaft zu bieten hat: Qualität, Verantwortung und eine tiefe Verwurzelung in der Region. Die Preisträgerinnen und Preisträger zeigen eindrucksvoll, wie Tradition und Innovation Hand in Hand gehen können – mit Leidenschaft für Tierwohl, Nachhaltigkeit und eine zukunftsfähige Landwirtschaft. Sie sind Botschafterinnen und Botschafter einer Branche, die Mut macht und Perspektiven eröffnet. Mein Dank gilt allen, die sich diesem Wettbewerb stellen und damit ein starkes Zeichen für die Milchwirtschaft in Niedersachsen setzen.“
Landvolk-Vizepräsident Frank Kohlenberg: „Die Verleihung der ‚Goldenen Olga‘ zeigt eindrucksvoll, wie stark die niedersächsische Milchwirtschaft aufgestellt ist. Die prämierten, zukunftsorientierten Betriebe beweisen, dass Niedersachsen auch in Sachen Nachhaltigkeit weltweit zu den Spitzenreitern zählt.“ Das Besondere am Milchlandpreis-Wettbewerb ist, dass sich die ausgezeichneten Milchkuhhalter nach ihrer Bewerbung einem mehrstufigen Beurteilungsverfahren unterzogen haben. Die Beurteilung der Kandidaten durch eine Fachjury richtet sich dabei grundsätzlich nicht nur nach den erreichten Zielen, sondern auch nach der Systematik der Umsetzung von Maßnahmen und der Planung von zukünftigen Schritten. Basis für die Beurteilung sind die vier Säulen der Nachhaltigkeit: Ökologie, Ökonomie, Tierwohl und Soziales. Es geht zum Beispiel um den gesamten Bereich des Herdenmanagements mit Fütterung, Tierhaltung und Tiergesundheit. Ebenso wichtig sind beim Milchlandpreis auch die betriebswirtschaftliche Beurteilung des Hofes aufgrund der Betriebsergebnisse sowie die Bereitschaft der Betriebsleiter zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung. Damit wählt die LVN einen ganzheitlichen Ansatz in der Beurteilung, der bei der Vergabe derartiger Preise wohl einzigartig ist. Prämiert wurden also die Top-Milcherzeuger Niedersachsens.
Mehrere Sponsoren unterstützen den Milchlandpreis-Wettbewerb – insbesondere auch deshalb, weil sie sich eng mit der Milchwirtschaft im norddeutschen Raum verbunden fühlen. Weitere Informationen finden Interessierte im Internet unter www.milchlandpreis.de.