100 Millionen Euro für ersten Bauabschnitt | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Heidekreis-Klinikum: Niedersachsens Gesundheitsminister übergibt Förderbescheid für Neubaustart

100 Millionen Euro für ersten Bauabschnitt

Es ist eine Zahl mit immerhin acht Nullen – und sie wirkt in Ziffern, aufgedruckt auf einen symbolischen „Scheck“ in Übergröße, noch beeindruckender: 100.000.000 Euro. Diese Summe ist auf dem Förderbescheid zu lesen, den Niedersachsens Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi am vergangenen Dienstag in Walsrode an Jens Grote, Landrat und Aufsichtsratsvorsitzender des Heidekreis-Klinikums, sowie dessen Geschäftsführer Dr. Achim Rogge überreicht. Das Geld ist für ersten Bauabschnitt des neuen Heidekreis-Klinikums (HKK) bestimmt. Die enorme Summe werde noch einmal mehr als verdoppelt, wie das niedersächsische Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung in seiner Mitteilung informiert: „Insgesamt wird das Bauvorhaben durch das Land Niedersachsen und das Bundesamt für Soziale Sicherung mit rund 222 Millionen Euro in den kommenden Jahren gefördert.“

Die 100 Millionen Euro sind also erst die erste Tranche, die nun freigegeben wurde für den HKK-Neubau, der in Bad Fallingbostel entstehen soll (HK berichtete). Der Bauauftakt ist für Anfang 2024 geplant. Bei der Übergabe des Fördermittelbescheides für den Neubau des Heidekreis-Klinikums betont Philippi im Kontext des Schriftzuges „Unser neues Heidekreis-Klinikum, wir sind so weit“, dass nach einer sechsjährigen Planungsphase ein historischer Meilenstein erreicht sei. Er bemerkt zudem, dass die Geschwindigkeit dieser Fördermittelfreigabe Rekordcharakter habe: Nach der Versammlung des Planungsausschusses in seinem Ministerium im Juni gebe es nun bereits die erste Finanzspritze für das Projekt, so der SPD-Politiker.

Bis dahin war es ein langer und keineswegs einfacher Weg. Philippi erinnert an den Entwicklungsprozess und an den Bürgerentscheid, der letztlich den Standort in Bad Fallingbostel bestimmt habe. Das Projekt werde die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung langfristig verbessern, ist sich der Minister sicher: „Der Heidekreis geht tatkräftig voran bei der Gestaltung der Gesundheitsversorgung seiner Bürgerinnen und Bürger. Die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Krankenhausversorgung für alle hat für uns höchste politische Priorität und ist mir auch ein persönliches Anliegen. Das neue Heidekreis-Klinikum wird ein breiteres medizinisches Leistungsspektrum aufweisen und eine Qualitätssteigerung in der Versorgung mit sich bringen. Wir werden das Entstehen dieser Klinik weiterhin wohlwollend begleiten, finanziell fördern und wenn gewünscht mit fachlichem Rat zur Seite stehen“, so Niedersachsens Gesundheitsminister.

Das „nächste Kapitel“ der finanziellen Unterstützung kann später ebenfalls aufgeschlagen werden: „Die Fördersystematik für Krankenhausinfrastrukturmaßnahmen sieht vor, dass zugesagte Gesamtsummen grundsätzlich nicht in einer Tranche überwiesen werden, sondern anhand umgesetzter Bauabschnitte. Dem Baufortschritt folgend soll ein weiterer Förderbescheid in Höhe von 50 Millionen Euro einen nahtlosen Fortgang der Finanzierung durch das Land und die Kommunen ermöglichen. Es wird also schrittweise abgerechnet“, so die Mitteilung des Ministeriums.

Mit der Übergabe des Fördermittelbescheides könne die Ausschreibung des Neubauvorhabens beginnen, freut sich Grote: „Wir sind wieder im Zeitplan und zeigen, wie die bundesweit angestrebte Strukturreform gelingen kann“, so der Landrat. Auch Rogge ist optimistisch: „Der Neubau ermöglicht es uns, unsere medizinischen Leistungen weiter zu verbessern und den steigenden Anforderungen gerecht zu werden“, hebt der HKK-Geschäftsführer hervor. „Mit modernsten Einrichtungen und einer zeitgemäßen Infrastruktur können wir eine qualitativ hochwertige Versorgung unserer Patientinnen und Patienten sicherstellen.“ Laut Rogge seien die Bauanträge für das HKK-Projekt, das eine Investitionssumme von insgesamt 270 Millionen Euro benötige, bereits fertig.

Mit Nachdruck für den Neubau starkgemacht hatten sich auch SPD-Landtagsabgeordneter Sebastian Zinke und sein Kollege im Bundestag, Lars Klingbeil: „Auf Bundesebene habe ich beim Gesundheitsministerium für das Heidekreis-Klinikum und für eine starke Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum geworben und mich für eine Unterstützung eingesetzt. Ich bin sehr froh, dass es nun weiter vorangeht“, so Klingbeil in seiner Mitteilung. „Mit dem Heidekreis-Klinikum bekommt der Heidekreis ein modernes Krankenhaus, mit dem die Gesundheitsversorgung im ganzen Landkreis neu aufgestellt wird. Davon profitieren die Bürgerinnen und Bürger“, hebt der Bundestagsabgeordnete hervor. „So sichern wir auf der einen Seite mit den bisherigen Standorten medizinische Versorgungszentren, die dann zu Family-Centern weiterentwickelt werden sollen, und ergänzen dieses Angebot auf der anderen Seite durch ein Klinikum, das modern und medizinisch am besten ausgestattet ist.“