Für das gesamte Team des Naturparks Lüneburger Heide und den Verein Naturschutzpark (VNP) ist der Schutz der Natur und der Kulturlandschaft Lüneburger Heide Herzenssache – der alljährliche Naturpark-Tag ist Ausdruck dieses Engagements. Der nächste steht bereits vor der Tür, findet er in diesem Jahr doch am Samstag, dem 9. November, statt. Wie immer werden das Naturpark-Team und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des VNP bei dieser wichtigen Aufgabe von hunderten Ehrenamtlichen in der gesamten Region unterstützt. Interessierte können sich auch kurzfristig einer der bereits angemeldeten Gruppen anschließen. Hatten bislang zum Beispiel Politiker oder Verwaltungschefs die Schirmherrschaft übernommen, so vermelden die Initiatoren diesmal eine Besonderheit: Mit Charlotte Kroh wird eine Absolventin der Naturpark-Schule KGS Schneverdingen die repräsentative Aufgabe übernehmen.
Anlass für diesen „Generationswechsel“ ist der 18. „Geburtstag“ des Trägervereins Naturparkregion Lüneburger Heide. Charlotte Kroh ist mit 18 Jahren in das Jahr gestartet. Beim Naturpark-Tag wird die inzwischen 19-jährige Schneverdingerin mit gutem Beispiel vorangehen und selbst in der Fläche unterwegs sein. Sie freut sich schon auf diese ungewöhnliche Aufgabe, studiert sie doch inzwischen in Gießen Jura und kehrt eigens zum „Großreinemachen im Freien“ aus ihrer neuen Heimat in die alte zurück. Die E-Mail des Naturpark-Partnernetzwerks auf der Suche nach einer jungen Schirmherrin der eines Schirmherren an die KGS Schneverdingen war auch bei Charlotte Kroh gelandet.
„Das klang spannend“, so die Schneverdingerin. Sie nahm telefonisch Kontakt mit den Initiatoren auf. „Es war ein gutes Gespräch und hat alles gepasst. Dann stand auch schnell fest, dass ich das machen werde, was mich sehr gefreut hat“, berichtet die Studentin. Beim Naturpark-Tag wird sie erstmals mithelfen, kennt sich aber mit Themen wie Umweltschutz und Heidepflege aus, zumal diese Inhalte eines „Erasmus“-Projektes waren, an dem sie in ihrer Zeit an der KGS teilgenommen hatte. „Ich bin gern in der Natur“, sagt Kroh. Mit den beiden Hunden der Familie macht sie Spaziergänge in der Heide und ist oft im Pietzmoor unterwegs: „Besonders im Herbst, denn dann herrscht dort eine besondere, mystische Atmosphäre.“
Beim Naturpark-Tag wird sie voraussichtlich verschiedenen Projektgruppen einen Besuch abstatten. Nach jetzigem Stand starten an mehr als 30 Orten ehrenamtliche Gruppen von Schulen über Feuerwehren und Naturschutzorganisation bis hin zu Bundeswehr-Reservisten mit Landschaftspflegemaßnahmen. Engagierte Menschen mit Lust auf Bewegung an frischer Luft können sich bei den angemeldeten Gruppen melden und mitmachen – oder auch einfach so vorbeikommen.
„Alle Menschen sind herzlich eingeladen, sich aktiv für den Erhalt und die Entwicklung und natürlich die Schönheit unserer einzigartigen Kulturlandschaft zu beteiligen“, heißt es auf der Internetseite www.naturpark-tag.de. Dort ist auch aufgelistet, wer wo anpackt – und bestimmt noch Hilfe gebrauchen kann. Zur schnellen Orientierung sind alle Aktionen auch in der interaktiven Karte eingepflegt, die ebenfalls auf der Internetseite zu finden ist.
Die meisten Aktiven beschäftigen sich mit dem Entkusseln der Heideflächen – also dem Herausreißen, Ausgraben oder Abschneiden von Schösslingen und Büschen aus der Heidelandschaft oder dem Moor. Diese Aufgabe übernehmen aus dem nördlichen Teil des Heidekreises unter anderem die BUND-Ortsgruppe Schneverdingen im Camp Reinsehlen sowie die Oldtimerfreunde Wintermoor, die Heidefreunde, das Zupforchester Saitenwind und der Verein Heideblüte, allesamt ebenfalls aus der Heideblütenstadt, in der Osterheide. Der Imkerverein Schneverdingen entkusselt Flächen am Sylvestersee. Auch Mitglieder des Vereins Schäferhof Neuenkirchen schwärmen aus, um im Freien tatkräftig mit anzupacken. Andere Gruppen pflanzen Hecken und Bäume oder basteln mit den Aktionsgruppen. Auch Vogel-Nisthilfen werden aufgehängt oder Obstbäume geschnitten. Veranstaltet wird der Naturpark-Tag übrigens im Rahmen der bundesweiten Initiative „Herzenssache Natur-Engagement für die Region“. Es sind also bundesweit engagierte Frauen, Männer und Kinder auf den Beinen, um etwas Gutes für Flora und Fauna zu tun. Wer mitmachen möchte, sollte an angepasste Kleidung und feste, nässeabweisende Schuhe denke, denn: alle Aktionen finden draußen und auch bei Regen statt.
Wer Arbeitshandschuhe hat, einen Spaten oder eine Astschere, sollte diese Utensilien mitbringen – in aller Regel sind die Gruppen aber gut ausgerüstet. Wer vor Ort Fragen hat, kann sich gern an die zuständigen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner wenden. Die Verantwortlichen tragen jeweils eine auffällige, pinkfarbene Weste mit der Aufschrift „Naturpark Lüneburger Heide“. Damit fallen sie auch in der bunten, spätherbstlichen Umgebung sofort ins Auge. Das Naturpark-Team ist ebenfalls zur Dokumentation der Aktionen in der Fläche und bringt Äpfel zur Stärkung der Aktiven mit. „Es ist jedes Mal eine Herausforderung, alle Gruppen in der Landschaft zu finden – und zwar schnell genug vor Ende des Aktionstages“, meint Naturpark-Geschäftsführerin Hilke Feddersen: „Aber wir sind ja sportlich.“