Vor Kurzem trafen sich insgesamt 28 Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Naturparkregion Lüneburger Heide in der Wassermühle in Heiligenthal, um über vier bedeutsame Projekte zu beraten, die im Rahmen des LEADER-Prozesses mit EU-Mitteln gefördert werden sollen. Mit den gefassten Beschlüssen wurde die Förderwürdigkeit dieser Projekte bestätigt, was den Weg für die Beantragung der notwendigen EU-Fördermittel beim Amt für Regionale Landesentwicklung ebnet. Insgesamt werden durch diese Beschlüsse 430.000 Euro an europäischen LEADER-Fördermittel in der Region gebunden. Vier Maßnahmen in den Bereichen Natur und Umwelt sowie Regionale Identität sollen nun angeschoben werden, erläutert Hilke Feddersen, „wichtige Schritte zur Bewahrung des kulturellen Erbes sowie der Nachhaltigkeit“, freut sich die Geschäftsführerin des Vereins Naturpark Lüneburger Heide.
In ihrer Mitteilung geht Feddersen näher auf die einzelnen Vorhaben ein, von denen die Mehrzahl im Heidekreis umgesetzt werden sollen: „Das erste Projekt, im Handlungsfeld Klima-, Umwelt- und Naturschutz, wurde vom Trägerverein des Naturparks Lüneburger Heide vorgestellt. Diese Maßnahme zielt auf die Qualifizierung der zertifizierten Natur- und Landschaftsführer:innen (ZNL) und deren Netzwerk ab. In enger Zusammenarbeit mit den Akteuren der Naturparkregion sollen unter anderem Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)-Ausbildungsformate für lebenslanges Lernen entwickelt und umgesetzt werden. Das Projekt beinhaltet die Schaffung einer Vollzeitstelle über 2,5 Jahre.“
Der Schwerpunkt der LAG-Sitzung lag jedoch auf der Beratung von drei Projekten zur Erhaltung der historischen Baukultur in der LEADER-Naturparkregion Lüneburger Heide: „Die Gemeinde Bispingen plant eines dieser Projekte und konzentriert sich auf die Restaurierung eines historischen Fachwerkgebäudes in Wilsede“, erklärt die Naturpark-Geschäftsführerin in der Mitteilung: „Dieses Gebäude ist ein regionaltypisches Fachwerkhaus und als Kulturdenkmal gelistet. Es wird als Wohngebäude genutzt. Auf dem Grundstück befindet sich der bei Gästen beliebte Teegarten. Die geplanten Restaurierungsmaßnahmen für dieses historische Gebäude umfassen die dringend notwendige Neudeckung des Reetdaches und die Aufarbeitung der historischen Kastenfenster.“ Zusätzlich seien laut Feddersen Arbeiten am Fachwerk geplant, um die langfristige Erhaltung des Gebäudes sicherzustellen.
Ein weiteres Baukulturprojekt sei eine Maßnahme der Stiftung Verein Naturschutzpark Lüneburger Heide (VNP) aus Niederhaverbeck: „Diese betrifft einen der ehemaligen Heidschnuckenställe in Wilsede, der künftig nicht nur als Lager für Heidepflegegeräte, sondern auch als Arbeitsraum für Schulklassen und Projektarbeiten genutzt werden soll. Auch dieses Gebäude benötigt dringend eine Neudeckung des Reetdaches sowie eine neue Bodenpflasterung“, so die Leiterin des Vereins Naturpark Lüneburger Heide.
Das nächste Projekt betrifft ein historisches Gebäude im benachbarten Landkreis Harburg, nämlich die denkmalgeschützte Dörpschün, ein reetgedecktes Fachwerkhaus aus dem Jahr 1778 und im Dorfkern Salzhausens: „Auch hier ist eine Instandsetzung des Reetdaches notwendig. Die von der Gemeinde Salzhausen geplante Maßnahme zielt auf die Sicherung dieses historischen Gebäudes ab und trägt dazu bei, die Dörpschün als Veranstaltungsort zu erhalten.“
Alle vier Projekte erhielten bei der Sitzung die Zustimmung der Lokalen Aktionsgruppe: „Die Maßnahmen sind ein wichtiger Schritt zur Bewahrung des kulturellen Erbes und zur Stärkung der Nachhaltigkeit in der LEADER-Naturparkregion Lüneburger Heide“, freut sich Regionalmanagerin Lina Dening.
Im Rahmen des LEADER Prozesses im Zeitraum von 2023 bis 2027 stehen der Region laut Mitteilung rund drei Millionen Euro zur Verfügung, um regionale Maßnahmen zu unterstützen. Informationen zu LEADER und ausführliche Details zu Möglichkeiten der Förderung sind unter www.naturpark-lueneburger-heide.de/eu-foerderung-leader online zu finden.