Anhaltende Regenfälle: Feuerwehren und THW im Heidekreis im Einsatz | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Ehrenamtliche müssen zu insgesamt 37 Einsätzen ausrücken

Anhaltende Regenfälle: Feuerwehren und THW im Heidekreis im Einsatz

Anhaltende und starke Regenfälle, teils mit circa 100 Litern pro Quadratmeter in 24 Stunden, hielten seit gestern die Hilfskräfte im Heidekreis auf Trab. Die Wassermengen sorgten dafür, dass Flüsse über die Ufer traten, Oberflächenwasser in Gebäude eindrang und Straßengräben überliefen. Vielerorts konnte die Kanalisation die Wassermengen nicht mehr ableiten.

Bereits in den Morgenstunden mussten die Freiwilligen Feuerwehren Kroge und Dorfmark ausrücken. Auf den Kreisstraßen 141 und 142 waren Entwässerungsgräben übergelaufen und überfluteten nun die Fahrbahn. Mit Hilfe von Pumpen wurde das Wasser beiseite gefördert. Zudem versuchten die Ehrenamtlichen, die zum Teil verstopften Abflüsse wieder gangbar zu machen.

In großen Teilen des Kreisgebietes waren Mitarbeiter der kommunalen Bauhöfe unterwegs, um überflutete Bereiche abzusperren. Das Technische Hilfswerk füllte am Mittag in Soltau Sandsäcke um auf weiter steigende Flusspegel vorbereitet zu sein.

Nachdem es in der Kinderkrippe in Bommelsen und im Bereich der Cordinger Mühle zu massiven Wassereinbrüchen gekommen war, wurde auch die Feuerwehr Honerdingen alarmiert, deren Kräfte Sandsäcke für das Stadtgebiet Walsrode füllten. An der Cordinger Mühle sorgte derweil die Freiwillige Feuerwehr Bomlitz dafür, dass das Wasser nicht weiter in das historische Mühlengebäude eindringen konnte. Außerdem konnten die Feuerwehrleute durch technische Bauten am Mühlenwehr einen erhöhten Wasserabfluss erreichen.

Am Nachmittag stieg der Pegel der Böhme in Dorfmark stark an. Die Feuerwehren der Stadt Bad Fallingbostel richteten daraufhin eine Sandsackfüllstation in Dorfmark ein. Zusammen mit dem Fachzug Personal der Kreisfeuerwehrbereitschaft Süd wurden dort im Stadtgebiet präventive Sicherungsmaßnahmen ergriffen. Wie sinnvoll dieses war, zeigte sich später: Das Wasser der Böhme reichte dann nämlich bereits bis an die Sandsackbarriere heran. In Soltau drückte Wasser aus einer Baugrube durch die Wand des dortigen Nachbargebäudes. Hier nutzten Anwohner einen Minibagger, um für Entlastung zu sorgen.

In der Nacht wurde das Technische Hilfswerk zusammen mit der Feuerwehr aus Wietzendorf tätig. Mit Hilfe großer Pumpen wurde ein Wassereinbruch in ein Geschäftsgebäude abgearbeitet. Diverse Keller liefen im Einzugsbereich von Flüssen mit Wasser voll. Insgesamt mussten die Rettungskräfte im Heidekreis zu 37 Einsätzen ausrücken.

Neben witterungsbedingten Einsätzen war aber auch der „normale“ Feuerwehralltag zu meistern. So galt es einen brennenden Stromverteiler in Hodenhagen zu kontrollieren, einen brennenden Müllcontainer in Walsrode zu löschen, eine Notfalltüröffnung in Düshorn durchzuführen und nach zwei ausgelösten Brandmeldeanlagen in Soltau jeweils die Lage zu erkunden.

„Nach dem Abklingen der Regenfälle normalisiert sich die Lage mittlerweile langsam wieder. Während die Pegel der Böhme inzwischen wieder fallen, steigen diese an Aller und Leine noch leicht an. Die Pegelstände werden von Experten kontrolliert und bewertet“, so Thomas Klamet, Pressesprecher der Kreisfeuerwehr Heidekreis, Abschnitt Süd. Aktuell werde nicht von einer Verschlimmerung der Lage ausgegangen.