Die unteren Katastrophenschutzbehörden haben als Vorbereitungsmaßnahmen in angemessenem Umfang Katastrophenschutzübungen durchzuführen. Der Katastrophenschutzstab des Heidekreises hat sich in der Zeit vom 5. bis 8. Dezember auch vor dem Hintergrund der aktuellen Lage mit dem Thema „Energiemangel“ beschäftigt.
Zwei Schichten des Stabes waren jeweils zwei Tage mit insgesamt 65 Beschäftigten im Einsatz. Dabei ging es einerseits um befristete und drohende längerfristige Stromausfälle, andererseits aber auch um den Ausfall der Gasversorgung in mehreren Gemeinden. Als Katastrophenschutzbehörde gilt es dabei, den Betrieb der kritischen Infrastruktur im Landkreis, wie die BOS-Einrichtungen, das öffentliche Gesundheitswesen und wichtige Ver- und Entsorger, sicherzustellen. Dafür musste insbesondere der Treibstoffbedarf für Notstromaggregate und Netzersatzanlagen ermittelt werden und darüber hinaus ein Konzept erstellt werden, nach dem der Treibstoff mit Tankwagen von einem überregionalen Tanklager abgeholt und an die kritische Infrastruktur zu verteilen war. Darüber hinaus ging es um die Versorgung von heimbeatmeten Personen und Personen mit Kunstherz, die ohne Stromversorgung keine Überlebenschance hätten und in Einrichtungen mit gesicherter Stromversorgung unterzubringen waren. Aufgrund der gleichzeitig auftretenden Gasmangellage mussten in den Gemeinden sogenannte „Wärmestuben“ und aufgrund des drohenden Ausfalls der Kommunikation über Telefon- und Handynetze sogenannte „Leuchttürme“ eingerichtet werden, wo sich die Einwohnerinnen und Einwohner in Notfällen informieren und Hilfe anfordern konnten. Auch Probleme im Bereich der Landwirtschaft, zum Beispiel bei der Tierhaltung mussten bedacht werden.
Als Fachberater waren die Polizei, die Feuerwehr, das THW, die Bundeswehr, das DRK, das Gesundheits- und das Veterinäramt beteiligt.
Die Mitglieder des Stabes waren gut vorbereitet und haben die Herausforderungen gut abarbeiten können. Landrat Jens Grote dankte dem Vorbereitungsteam, dem externen Ausbilder Jürgen Kettler sowie allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die kompetente Arbeit.
Abschließend wurde nach der Übung von den Beteiligten festgehalten, dass sich die Katastrophenschutzbehörden bei derartigen Lagen nur um den Weiterbetrieb der kritischen Infrastruktur und um Notfälle kümmern können. Alle Einwohnerinnen und Einwohner sind aufgefordert, sich soweit wie möglich selbst vorzubereiten und umfangreiche Vorsorge zu treffen.