Im Rahmen ihrer Sommertour haben die Europaabgeordnete Lena Düpont und die Bundestagsabgeordnete Vivian Tauschwitz (beide CDU) den Hof Brandt in Schneeheide besucht und sich dort mit Vertretern des Kreisverbands Landvolk Lüneburger Heide ausge- tauscht. Im Mittelpunkt standen aktuelle Herausforderungen der Landwirtschaft – von den Rahmenbedingungen für Sonderkulturen über die diesjährige Kartoffelernte bis hin zu den Arbeits- und Lohnbedingungen für Saisonkräfte.
Henning Jensen, Geschäftsführer des Kreislandvolks, betonte, dass besonders Sonderkulturen wie Äpfel, Blaubeeren oder Spargel durch steigende Lohnkosten und zunehmende Bürokratie stark unter Druck geraten. Düpont und Tauschwitz bekräftigten, dass sich die CDU auf allen politischen Ebenen für praxisgerechte Ausnahmeregelungen einsetze, um die Wettbewerbsfähigkeit heimischer Betriebe zu sichern.
„Das System der Kontrolle und Förderanträge muss für die Betriebe einfacher werden. Da sind die letzten 100 Euro nicht entscheidend“, forderte der Vorsitzende des Landvolks, Henrik Rump. Vor allem die EU sei bei der Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) gefordert. Düpont unterstrich, dass diese Punkte unbedingt in die Planungen für eine neue GAP und den kommenden EU-Haushalt einfließen müssten.
Auch Tauschwitz unterstrich in ihrer Rolle als zuständige Berichterstatterin im Europaausschuss für ländlichen Raum und Landwirtschaft, dass die Anliegen der Landwirte nicht nur in Brüssel gehört werden, sondern die Bundesregierung diese Anliegen im Rat aktiv unterstützen müsse: Die Finanzierung der GAP müsse langfristig gesichert bleiben, „damit Landwirtinnen und Landwirte Planungssicherheit für Investitionen und Innovationen haben.“ Landwirtschaft und Regionalförderung dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden, da beide unverzichtbar für den ländlichen Raum seien. Der EU-Haushalt müsse dort unterstützen, wo Landwirtschaft Arbeitsplätze schaffe und regionale Lebensmittel sichere. Gleichzeitig brauche es weniger Bürokratie und klarere Regeln, damit die Betriebe wieder mehr Zeit für ihre eigentliche Arbeit hätten.
Besonders spürbar wurde die Notwendigkeit des Bürokratieabbaus, als Landwirt Dierk Brandt anhand von konkreten Beispielen alltägliche Hürden schilderte. Tauschwitz und Düpont machten deutlich, dass die GAP künftig stärker auf Planungssicherheit, klare Vorgaben und einfachere Verfahren ausgerichtet werden müsse. „Wir haben uns in den vergangenen Jahren quasi selbst handlungsunfähig gemacht“, so Tauschwitz mit Blick auf überbordende Regelwerke. Sowohl Düpont als auch Tauschwitz machten abschließend deutlich, dass die Landwirtschaft im Heidekreis und weit darüber hinaus nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, sondern auch Teil der regionalen Identität sei: „Damit das so bleibt, brauchen wir Politik mit Augenmaß, die den Betrieben Verlässlichkeit gibt und ihre Arbeit wertschätzt.“