Bus mit 83 Flüchtlingen aus der Ukraine im Heidekreis angekommen

Landrat Jens Grote: „Die Zusammenarbeit auf allen Verwaltungsebenen funktioniert reibungslos“

Bus mit 83 Flüchtlingen aus der Ukraine im Heidekreis angekommen

83 Flüchtlinge aus der Ukraine sind am gestrigen Donnerstagnachmittag gegen 15.30 Uhr im Heidekreis angekommen. Sie wurden mit einem Bus aus der sogenannten Hauptumschlagsbasis (HUB) in Hannover-Laatzen hierher gebracht. In der Kreisverwaltung wurden die Geflüchteten, überwiegend Frauen und Kinder, in Empfang genommen, verpflegt und nach kurzer Pause zu ihren Unterkünften im Heidekreis gebracht.

„Gegen 11 Uhr erfuhren wir, dass gegen 14 Uhr ein Bus mit 63 Vertriebenen aus der Ukraine in der Kreisverwaltung eintreffen soll. Die Zahl wurde wenig später auf 83 korrigiert, weitere 50 Unterzubringende aus dem Ankunftszentrum kamen hinzu und die Ankunftszeit verschob sich auf 15.30 Uhr“, so Kreissprecherin Cornelia Reithmeier. Eine Herausforderung für die Verantwortlichen, galt es doch in nur wenigen Stunden Unterbringung, Verpflegung und Verteilung zu organisieren. Der eigens für die Ukraine-Krise ins Leben gerufene Krisenstab wurde durch zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützt. Sprachmittler wurden einberufen, die Hilfsorganisationen erklärten sich für den Transport bereit und die Möglichkeit der Erstaufnahme der persönlichen Daten wurde technisch in den Sitzungssälen eingerichtet.

Dank Unterstützung zahlreicher Freiwilliger konnten die Vertriebenen noch im Bus in Landessprache empfangen werden und erste Instruktionen bekommen. „Auch wenn die Strapazen den Menschen in Gesicht geschrieben standen, war auch Erleichterung erkennbar als deutlich wurde, dass man sich ihrer annimmt“, so Reithmeier.

Im eingerichteten Wartebereich unterstützen Sprachmittler neben Verwaltungskräften bei der Erhebung der Personalien und standen Rede und Antwort. Fragen wie „Wie lange kann ich in dieser Familie bleiben?“ prägten die Gespräche. „Die Atmosphäre war insgesamt von reger Betriebsamkeit, aber auch Ruhe und gegenseitiger Hilfsbereitschaft getragen. So sind nach zwei Stunden alle in ihre Unterkünfte verbracht, Telefonnummern mit Helferinnen und Helfern ausgetauscht und erste Verabredungen getroffen worden“, heißt es vonseiten der Kreisverwaltung.

Landrat Jens Grote betonte, „dass hier von allen Beteiligten, Hilfsorganisationen und Kommunen Großartiges geleistet wurde. Die Zusammenarbeit auf allen Verwaltungsebenen funktioniert reibungslos. Und auch wenn in den ersten Tagen nicht alles perfekt zu laufen scheint, werbe ich um Verständnis.“

In Soltau machten Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung im Zusammenspiel mit Ehrenamtlichen Unmögliches möglich, organisierten in Windeseile die Unterbringung und gingen zum Teil selbst einkaufen, um die Geflüchteten mit dem Notwendigsten versorgen zu können. „Manche haben noch nicht mal eine Tasche dabei, sie kommen hier nur mit der Kleidung an, die sie tragen“, sagte einer der Helfer.

Soweit die Vertriebenen über den „geordneten Weg“ über die HUB kommen, sind die Abläufe laut Landkreis Heidekreis strukturiert. Für selbständig Anreisende oder über private Kontakte organisierte Transporte gelte, dass die jeweilige Ankunftskommune Ansprechpartner sei.

Stefan Sengel, Leiter der Polizeiinspektion Heidekreis, erklärte, dass es einen engen Austausch mit den Kommunen gebe und appellierte, die Polizei zu kontaktieren, „wenn Hilfebedürftigkeit von Vertriebenen auffällt.“ Keinesfalls sollten die Personen eigenständig ins Ankunftszentrum nach Oerbke gebracht werden, dieses sei für die ukrainischen Flüchtlinge nicht zuständig.

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