„Dass die Regierungsmassnahmen gegen Teuerung und Inflation lange nicht ausreichen, Energiekonzerne und andere Unternehmen sogar Extra-Profite einfahren, führt dazu, dass die soziale Spaltung immer größer wird“, betont Thomas Dietrich von der Gewerkschaft Bau. Nach mehreren Veranstaltungen über Armut und Streiks im Handel entschlossen sich Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter im Heidekreis dazu, mit einer plakativen Straßenaktion unter dem Motto „Echt gerecht!“ auf diese Missstände aufmerksam zu machen. Auf Wochenmärkten und an der Bundesstraße 214 in Schwarmstedt zeigten sie ihre Forderungen auf Plakaten und diskutierten mit Passantinnen und Passanten. Wie die Gewerkschafter berichten, habe es häufig unterstützende Reaktionen gegeben, nämlich etliche „Daumen hoch“-Zeichen und viele winkende Hände.
„Um Arme und abhängig Beschäftigte vor sozialem Abstieg, Hunger und Frieren zu schützen, brauchen wir Mietenstopp, Energiepreisbremse und ‚Mehr Lohn statt Sanktion‘", erklärte GEW-Kollegin Uschi Bock. Und DGB- und Verdi-Sprecher Heinz-Dieter „Charly“ Braun: „Statt 100 Milliarden Euro für Hochrüstung auszugeben, fordern wir 100 Milliarden zur Rettung des Gesundheits- und Bildungswesens.“
Wie die Gewerkschafter berichten, sei ihre Protestaktion von einem selbständigen Unternehmer aus einer Supermarktkette gestört worden. Dieser habe sich echauffiert, dass die Protestler auf dem Fußweg nahe seines Supermarktes Plakate gegen Teuerung und für „Tarifverträge überall“ gezeigt hätten. Der Unternehmer habe die Gewerkschafter dazu aufgefordert, wegzugehen. Obwohl die Protestierenden sich auf das vom Landkreis bestätigte Versammlungsrecht beriefen hätten, habe er die Plakate „einfach weggenommen.“ Daher hätten die Gewerkschafter die Polizei zur Unterstützung rufen müssen.