Von diesem Monat an darf der Tankstellenbetreiber Esso in Niedersachsen nach Lithium suchen. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat die Suche nach dem Rohstoff in fünf Landkreisen genehmigt – unter anderem im Heidekreis.
Im Bereich Wolterdingen soll eine Fläche von knapp 236 Quadratkilometern als eines von vier sogenannte Erlaubnisfeldern „zur Aufsuchung des Rohstoffs“ erkundet werden. Als ein weiterer Bereich wurde eine Fläche von gut 453 Quadratkilometern rund um Hemslingen festgelegt, die bis nach Schneverdingen reicht. Die beiden anderen Erlaubnisfelder sind Greetsiel IV (gut 325 Quadratkilometer zwischen Emden und Norden) sowie Hengstlage (gut 429 Quadratkilometer zwischen Wardenburg und Wildeshausen).
Die Landkreise und Gemeinden seien vorab über die Antragstellungen informiert und vom LBEG konsultiert worden, hieß es von dem Tankstellenbetreiber. Der Schwerpunkt der Erkundung werde zunächst auf der Analyse vorhandener Daten liegen. Esso hat nach eigenen Angaben 19 weitere Anträge auf sogenannte Aufsuchungserlaubnisse in Niedersachsen eingereicht. Für die Lithium-Gewinnung werden laut LBEG aus mehreren Tausend Metern Tiefe Flüssigkeiten gefördert, die Lithiumanteile enthalten und dabei isoliert werden. Die restlichen geförderten Flüssigkeiten können wieder zurückgeführt werden.
Umweltschützer hatten sich bereits skeptisch zum Lithium-Abbau geäußert. Sie fordern, dass in norddeutschen Regionen nicht gebohrt wird. Der Rohstoff Lithium wird für Akkus verwendet, die zum Beispiel in Smartphones und Elektroautos verbaut werden. Wegen der zunehmenden Verbreitung von E-Autos wird in den kommenden Jahren mit einer deutlich höheren Nachfrage gerechnet.