Frühzeitig Hausärzte und Hausärztinnen für den Heidekreis finden

Landpartie im Landkreis: Ärztliche Versorgung im Landkreis auch zukünftig gewährleisten

Frühzeitig Hausärzte und Hausärztinnen für den Heidekreis finden

Nicht nur die Patientinnen und Patienten werden älter im Heidekreis, sondern auch die hier ansässigen Ärztinnen und Ärzte. Viele gehen in den kommenden Jahren in den wohlverdienten Ruhestand. Doch wie wird es dann in Sachen ärztlicher Versorgung Heidekreis weitergehen? Ein wichtiger Baustein, um die ärztliche Versorgung im Landkreis auch zukünftig gewährleisten zu können, ist die Landpartie der Wirtschaftsförderung Heidekreis (HK berichtete). Studentinnen und Studenten der Medizinischen Hochschule Hannover können viermal im Jahr einen von fünf Praktikumsplätzen in einer Arztpraxis im Heidekreis absolvieren. Die Plätze für die Landpartie, die weitaus mehr als ein bezahltes 14-tägiges Praktikum mit Unterkunft und Verpflegung ist, vergibt die Medizinische Hochschule in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung und den Lehrpraxen im Heidekreis. Von den Studentinnen und Studenten weiß die Kreisverwaltung, wie sie mitteilt, „dass die Plätze äußerst beliebt sind und dass er ein besonders gutes Image in Hannover hat.“

„Zahlreiche Studentinnen und Studenten entscheiden sich bei der Wahl des Praktikumsplatzes für den Heidekreis, da ihre Familien hier oder in den umliegenden Kreisen leben. Sie befassen sich jetzt schon mit dem Gedanken, später einmal familiennah zu praktizieren. Manche wiederum haben schon mal vom Heide Park gehört und wieder andere lassen sich einfach überraschen. Wer sich jetzt fragt, warum nicht einfach noch mehr Plätze angeboten werden oder warum die eigene Hausärztin oder der eigene Hausarzt nicht mit von der Partie ist, dem sei gesagt, dass nicht jede Praxis im Landkreis eine Lehrpraxis der Medizinischen Hochschule in Hannover ist“, heißt es vonseiten der Kreisverwaltung.

Auch in diesem Durchgang, der nunmehr zum 16. Mal stattfindet, haben wieder fünf Studenten das abwechslungsreiche Angebot des Landkreises Heidekreises angenommen. Zu dem Praktikum gehört unter anderem auch der Besuch des Heidekreis-Klinikums. In dieser Runde hat Dr. Roland Heitmann von der Palliativstation des Heidekreis-Klinikums die Stundenten wieder gerne empfangen. Er sieht großes Potenzial in der Landpartie und nutzt den Kontakt, um seinen Bereich im Klinikum vorzustellen. Natürlich werden den Studierenden auch einige Highlights im Landkreis gezeigt, die Wirtschaftsförderung möchten sie ja im besten Fall zum Bleiben animieren.

Derzeit befinden sich die fünf Studentinnen der Studenten der Landpartie im zehnten Semester. Noch ein Jahr – und dann wird es ernst für sie. Im November 2024 müssen sie sich schon für eine Facharztrichtung entscheiden. „Für die meisten indes ist die Entscheidung schon gefallen. Gynäkologie, Dermatologie, Anästhesiologie und Innere Medizin – alles Fachrichtungen, die der Heidekreis mit Freude aufnehmen würde“, heißt es in der Mitteilung des Landkreises.

Zwei von vier Interessierten – eine Studentin sei krankheitsbedingt ausgefallen – könnten sich „sehr gut vorstellen, im Heidekreis zu arbeiten und auch zu leben. Sie sehen die Vorzüge einer ausgewogenen Work-Life-Balance. Familie und Arbeit sind hier besser zu vereinbaren, die Kinderbetreuung ist verlässlich und meistens auch vor Ort, die Nähe zu den Metropolen und auch der Kontakt zu den Patientinnen und Patienten spielen bei der Entscheidung eine wichtige Rolle. Gerade für die jungen Ärztinnen ist die Vereinbarkeit von zentraler Bedeutung“, so die Kreisverwaltung.

Die vier Studentinnen und Studenten hätten berichtet, dass zwei Drittel der Medizinstudierenden in Hannover Frauen seien. „Der Zeitpunkt für eine eigene Niederlassung ist für diese Landpartie jedoch noch viel zu früh. Das ist verständlich. Die Übernahme oder auch die Eröffnung einer eigenen Praxis ist mit hohem bürokratischem Aufwand verbunden und für die jungen Ärztinnen und Ärzte noch weit entfernt, da möchten sie erst einmal Erfahrungen sammeln, eventuell in die Großstadt oder auch ins Ausland gehen, bevor sie das Projekt ‚eigene Niederlassung‘ anggehen. Aber genau darauf zielt die Landpartie ja ab“, schreibt die Verwaltung des Landkreises.

Nunmehr zum 16. Mal kämen Studentinnen und Studenten in den Heidekreis, mehr als 70 angehende Medizinerinnen und Mediziner hätten das Leben und das Arbeiten im Heidekreis bereits kennengelernt: „Nicht alle werden den Heidekreis als potenziellen Lebensmittelpunkt sehen und zurückkehren, aber einige schon. Sie werden sich an den netten Kontakt und die gute Organisation, die familiäre Betreuung oder aber auch an die finanzielle Förderung erinnern. Und genau dann wird der Heidekreis sie unterstützen.“

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