Heide-Shuttle-Saison: Minister Olaf Lies gibt den Startschuss | Aktuelle Nachrichten und Informationen

18. Saison im Naturpark Lüneburger Heide / Fünf Linien und 100 Haltestellen

Heide-Shuttle-Saison: Minister Olaf Lies gibt den Startschuss

Großer Bahnhof und große Freunde in Reppenstedt: Die Region Naturpark Lüneburger Heide feierte am vergangenen Mittwoch die Eröffnung der 18. Saison des Heide-Shuttles, den Passagiere nach wie vor kostenfrei nutzen können. Mehr als 70 Gäste wünschten „Gute Fahrt“, den Startschuss gab Olaf Lies, niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung. Die fünf Linien des Heide-Shuttles verbinden vom 15. Juli bis zum 15. Oktober rund 100 Haltestellen in den Landkreisen Harburg, Lüneburg und Heidekreis miteinander. Die Busse, die im Städtedreieck Lüneburg, Soltau und Buchholz verkehren, fahren pro Tag fünf- bis sechsmal zwischen 8 und 20 Uhr und sind mit Fahrradanhängern für 15 Räder ausgestattet. Zudem bieten sie Anschlüsse an die Bahnhöfe der Region. Die Fahrpläne sind in die HVV und DB App integriert und mit weiterführenden Informationen unter www.heide-shuttle.de abrufbar.

„Dieses einzigartige Mobilitätsangebot bietet den Besuchern und Bewohnern der Region die Möglichkeit, die Schönheit der Kulturlandschaft Lüneburger Heide mit ihren vielen Orten und Attraktionen bequem und umweltfreundlich zu erkunden“, so Hilke Feddersen, Geschäftsführerin des Naturparks Lüneburger Heide. Der Heide-Shuttle sei jedoch mehr als nur ein Transportmittel zu den Attraktionen der Region. Feddersen: „Angesichts des fortschreitenden Klimawandels und der dringenden Notwendigkeit, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, leistet der Heide-Shuttle einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Der Straßenverkehr trägt deutschlandweit etwa ein Fünftel der CO2-Emissionen bei, der Individualverkehr macht dabei den größten Anteil aus.“ Der Heide-Shuttle biete eine klimaschonende Alternative zum Auto „und ermutigt die Menschen, ihr Fahrzeug stehen zu lassen und auf den umweltfreundlichen Shuttle-Bus umzusteigen.“

Das Projekt wurde vor 18 Jahren aus einer Zukunftswerkstatt „Lüneburger Heide“ geboren und hat sich seitdem zu einem Modell für Mobilität im ländlichen Raum entwickelt. Es ist ein interkommunales Projekt, das über Gemeinde- und Kreisgrenzen hinweg auch die regionale Wirtschaft hinaus unterstützt. Der Heide-Shuttle zieht nicht nur Touristen an, sondern wird auch von Einheimischen genutzt, darunter Schulklassen, Kindergärten und sogar Pendlern. Seit Beginn haben fast eine Million Fahrgäste den Heide-Shuttle genutzt. Umfragen zeigen, dass etwa die Hälfte der Nutzer aus der Region stammt. Wie die Verantwortlichen betonen, setzten sich der Verein Naturpark Lüneburger Heide und die Kommunen im Naturpark intensiv für den Klimaschutz ein und hätten das Ziel, bis spätestens 2040 Klimaneutralität zu erreichen. Der Heide-Shuttle sei ein wichtiger Bestandteil dieser Bemühungen und zeige, dass es möglich sei, nachhaltige Mobilitätslösungen auch im ländlichen Raum erfolgreich umzusetzen.

Zur Eröffnung der neuen Saison trafen Gäste aus Politik und Verwaltung, Vertreter von Verkehrsunternehmen, des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) sowie von Wandervereinen und Tourismusinformationen bei bestem Sommerwetter in Reppenstedt ein. Samtgemeindebürgermeister Steffen Gärtner freute sich als Gastgeber über die große Anzahl der Freunde und Unterstützer dieses Angebotes. Die Naturpark-Kommunen im Bereich des Landkreises Lüneburg seien ja mit dem 5. Ring erst im dritten Jahr dabei und nun hoffe er, dass es noch viele weitere Heide-Shuttle-Saisons geben werde. Niedersachsens Wirtschafts- und Verkehrsminister Olaf Lies legte in seinen Grußworten den Fokus auf die Mobilität auf dem Lande und den Wert eines solchen Angebotes für alle sowie die Herausforderung der Mobilitätswende. Die fünf Ringe des Heide-Shuttles lieferten einen wesentlichen Beitrag für die Daseinsvorsorge, nutzten doch Einheimische und Touristen die Busse gleichermaßen. Zudem sei das Angebot ein bestes Beispiel für klimaschonende Mobilität. Lies würdigte das Engagement aller Landkreise und Kommunen bei der Finanzierung des Busangebotes, denn ohne diese Gelder gebe es auch keinen kostenfreien Heide-Shuttle für die Fahrgäste.

Erste Kreisrätin Yvonne Hobro aus dem Landkreis Lüneburg, Landrat Rainer Rempe aus dem Landkreis Harburg und Erster Kreisrat Oliver Schulze aus dem Heidekreis betonten ebenfalls die Bedeutung für alle Bürgerinnen und Bürger der gesamten Landkreise sowie Gäste aus nah und fern. Naturparkvorsitzender Olaf Muus hob hervor, dass diese 18. Saison etwas Besonderes sei: „Der Heide-Shuttle ist nun erwachsen. Dem Naturpark ist es gelungen, ihn aus der Taufe zu heben, ihn Jahr für Jahr größer und stärker werden zu lassen. Und nun hoffen wir, dass wir alle Weichen gestellt haben, so dass er auch in den kommenden Jahren weiterhin ein stabiles Mobilitätsangebot in unserer Region sein wird.“

Allerdings machte Muus auch deutlich, dass der Arbeitskräftemangel nicht vor dem Heide-Shuttle Halt gemacht habe. Im vergangenen Jahr hätten alle, vom Busunternehmen bis hin zu den Fahrgästen, bittere Erfahrungen mit personalbedingten Ausfällen machen müssen. „Wir hoffen sehr, dass es allen gemeinsam gelingen kann, die vielen Menschen, die wir in den 18 Jahren für den öffentlichen Nahverkehr gewinnen konnten, nun nicht wieder zu verlieren, weil das Angebot zu unsicher ist.“

Über Aktuelles und Neuigkeiten berichtete Naturparkgeschäftsführerin Hilke Feddersen. Gemeinsam mit der Lüneburger Heide GmbH und vielen hoch motivierten Komparsen aus der Region seien jüngst diverse Filmsequenzen im und mit dem Heide-Shuttle gedreht worden. Daraus entstünden nun Filme, um in den sozialen Medien für das Angebot zu werben. „Womöglich findet sich über so ein Filmchen ja auch der ein oder andere Busfahrer für die Lüneburger Heide“, erläuterte Feddersen.

Gemeinsam mit den Tourist-Informationen startet der Naturpark nun eine Info-Kampagne für Leistungsträger in der Region. „Fast jedes Hotel und viele Attraktionen weisen bei ihren Anreisehinweisen die Autostrecken und Parkplätze aus. Es wäre toll, wenn es uns gelingen könnte, dass auch alle Leistungsträger entlang der fünf Ringe auf das kostenfreie Shuttle-Angebot hinweisen könnten“, appellierte Feddersen. Während es auf den anderen Ringen diverse Veränderungen gibt, bleibt auf Ring 1 und Ring 2 alles beim Alten. Der Heide-Shuttle 1 fährt als Ringlinie von Oberhaverbeck über Niederhaverbeck, Einem, Ehrhorn, Wintermoor, Geversdorf, Schneverdingen, Heber, Scharrl sowie Bispingen und Behringen zurück nach Oberhaverbeck. Der Heide-Shuttle 2 startet ebenfalls als Ringlinie in Oberhaverbeck. Auf seinem Weg werden unter anderem die Ortschaften Wintermoor, Wesseloh, Horst, Otter, Tostedt, Welle, Handeloh, Wesel, Undeloh, Egestorf, Döhle und Behringen angefahren, bevor der Bus wieder Oberhaverbeck erreicht.

Das Team des Naturparks Lüneburger Heide hofft nun auf eine erfolgreiche Saison des Heide-Shuttles und lädt „alle aus nah und fern sowie Groß und Klein dazu ein, das Angebot zu nutzen und damit auch die Mobilitätswende im ländlichen Raum voranzutreiben.“