Vor einem Monat traf sich der heimische Bundestagsabgeordnete Lars Klingbeil mit dem Vorstand des SV Ciwan noch im Kastendieckhaus in Walsrorde, um sich für die Spendenaktion des Vereins und ihr bemerkenswertes Engagement zu bedanken. Ein zweites Treffen zwischen dem SPD-Politiker und den Vereinsvorsitzenden Nüsret Örper, Metin, Keles und Sergen Baris fand nun am gestrigen Mittwoch in der vom Erdbeben betroffenen Region Gaziantep statt. Darüber informiert das Büro des SPD-Politikers in einer Mitteilung: „Dem Verein war es im Heidekreis mit einem Benefizspiel und weiteren Spendenaktionen gelungen 36.500 Euro zur Hilfe der Erdbebenopfer in der Türkei und in Syrien zu sammeln.“
„Vor kurzem haben wir uns noch in Walsrode ausgetauscht und nun stehen wir in der Erdbebenregion in der Türkei und Tauschen uns über die Erfahrungen aus, die wir hier alle gemacht haben. Mit den Spenden aus dem Heidekreis hat der Verein hier vielen Menschen helfen können, die gerade unter sehr schweren Bedingungen ihr Leben bestreiten müssen“, resümiert der der SPD-Abgeordnete für den Heidekreis das emotionale Wiedersehen im türkischen Erdbebengebiet. Der Vereinsvorstand des SV Ciwan war in die Region gereist, um mit den gesammelten Spenden Hilfsgüter für die vom Erdbeben betroffenen Menschen zu kaufen und zu verteilen. Weil ihnen wichtig war, dass das Geld und die Hilfsgüter direkt bei den Menschen ankommen, sind sie samt der Spenden in das Erdbebengebiet gereist und haben selbst angepackt. Klingbeil war als SPD-Parteivorsitzender auf einer mehrtägigen Auslandsreise in Griechenland und der Türkei für politische Gespräche unterwegs und machte sich selbst ein Bild in der Erdbebenregion. Unter anderem traf er dort auch mit Kemal Kılıçdaroglu, dem Vorsitzenden der sozialdemokratischen Schwesterpartei CHP zusammen, der von mehreren Parteien als Gegenkandidat von Präsident Erdogan am 14. Mai nominiert wurde.
Die Spenden die der SV Ciwan in Höhe von 36.500 Euro gesammelt hatte, haben Nüsret Örper, Metin, Keles und Sergen Baris in der Türkei unter anderem für den Kauf von mobilen Toiletten, Zelten, Supermarkt-Coupons sowie Wasser- und Arzneimittel verwendet. Doch auch Süßigkeiten, Puppen und Bälle für Kinder durften nicht fehlen. Insgesamt haben die Walsroder bei ihrer Spendenroute 4.000 Kilometer Strecke zurückgelegt, berichteten sie Klingbeil. Im gemeinsamen Austausch über ihre Erfahrungen resümieren Klingbeil und der Vorstand des SV Ciwan, dass sie trotz der schweren Ausmaße der Erdbebenkatastrophe eine große Gastfreundschaft und Dankbarkeit bei den Menschen erlebt hätten. „Deutschland hat mit der Türkei geweint. Das Ausmaß hier nochmals persönlich zu sehen, schmerzt mich sehr und geht bis ins Mark. Was der SV Ciwan aus Walsrode hier geleistet hat ist enorm - dafür möchte ich mich von ganzem Herzen bedanken“, so Klingbeil.
Bei dem Erdbeben vom 6. Februar in der syrisch-türkischen Grenzregion sind nach offiziellen Angaben von 50.000 Menschen ums Leben gekommen – die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen.
