Kräfte aus dem Heidekreis helfen in Sachsen: „Hinterher sieht man aus wie ein Teufel“ | Aktuelle Nachrichten und Informationen

26 Feuerwehrmänner und -frauen aus den Wehren Soltau, Munster und Hörpel in der Sächsischen Schweiz im Einsatz

Kräfte aus dem Heidekreis helfen in Sachsen: „Hinterher sieht man aus wie ein Teufel“

Zu einem schweißtreibenden Einsatz in der Ferne rückten Teile der Kreisfeuerwehrbereitschaft Nord aus dem Heidekreis am vergangenen Samstag, dem 13. August, aus. Sie machten sich um 16 Uhr auf den Weg Richtung Pirna in Sachsen und unterstützen dort voraussichtlich bis zum morgigen Mittwoch gemeinsam mit Kameradinnen und Kameraden aus den Landkreisen Osnabrück und Emsland bei der Waldbrandbekämpfung in der Sächsischen Schweiz.

Nachdem die Anforderung aus dem Niedersächsischen Innenministerium nach einem Hilfegesuch aus Sachsen über den Regierungsbrandmeister Uwe Quante eingegangen war, trafen sich zunächst Kreisbrandmeister Thomas Ruß, Abschnittsleiter Matthias Meyer und Bereitschaftsführer Wilfried Schleifenbaum mit den Stadtbrandmeistern aus Soltau und Bispingen sowie den Zugführern des Fachzuges Wasserförderung zur Lagebesprechung.

„Auftrag ist es, gemeinsam mit Kräften aus den Landkreisen Osnabrück und Emsland drei Züge zur Waldbrandbekämpfung zu stellen und in den Raum Pirna zu verlegen. Die Kontingentführung wird Regierungsbrandmeister Matthias Röttger aus dem Landkreis Osnabrück zusammen mit einem Kollegen vom Niedersächsischen Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz übernehmen“, berichtet Stephan Meier, Pressesprecher der Kreisfeuerwehr Landkreis Heidekreis.

Schon vor dem Eintreffen in Sachsen war allen klar: Die Bekämpfung der Bodenfeuer in den Wäldern wird körperlich anspruchsvoll in schwierigem, bergigem Gelände erfolgen und überwiegend zu Fuß durchgeführt werden müssen.

Aus dem Heidekreis rückten 26 Feuerwehrmitglieder aus den Feuerwehren Munster, Soltau und Hörpel mit fünf Einsatzfahrzeugen ab. Sie gehören zum Fachzug Wasserförderung der Kreisfeuerwehrbereitschaft Nord. Außerdem machten sich auch kreiseigene Einsatzfahrzeuge auf den Weg, wobei ein ein Reisebus des Niedersächsischen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz (NLBK) in den Zug eingegliedert wurde. In dem Bus wurden die meisten Einsatzkräfte und ihr Gepäck transportiert, da die Einsatzfahrzeuge eigentlich nicht dafür vorgesehen sind, Mannschaft und Gerät mit zusätzlichem Gepäck über 450 Kilometer zu transportieren.

Am späten Samstagabend kamen die Einsatzkräfte aus dem Heidekreis an ihrer Unterkunft in einer Schule in Pirna an. „Am Sonntag gegen 6 Uhr begann der Einsatz im Raum Bad Schandau“, berichtet Meier.

Weil das Feuer an sich weitestgehend gelöscht gewesen sei, hätten die Brandbekämpfer Glutnester gesucht und abgelöscht. „Dazu werden die Einsatzgebiete nachts mit Drohnen abgeflogen, um mit Wärmebildkameras die Glutnester zu lokalisieren. Hierbei werden Luftbilder erstellt, die den Kräften am Boden zur Orientierung zur Verfügung gestellt werden“, so der Pressesprecher der Kreisfeuerwehr. Und weiter: „Am Tag werden diese dann in schweißtreibender, staubiger Handarbeit in schwierigem, bergigem Gelände der Sächsischen Schweiz abgelöscht.“ Der Zug aus dem Heidekreis sei zeitweise von einer Löschgruppe aus dem nahegelegenen Reinhardtsdorf verstärkt worden.

Als „Fachbegriff“ für die harte Handarbeit bei Temperaturen bis zu 30 Grad Celsius hat sich bei den Feuerwehrleuten „Teufeln“ durchgesetzt. „Weil man hinterher aussieht wie ein Teufel“, erläutert Zugführer Thomas Wolf.

Zeitweise werden im betroffenen Gebiet Löschhubschrauber eingesetzt, der Aufwand ist immens: „Allein in diesem Einsatzabschnitt sind circa 70 Kilometer B-Schläuche verlegt, die sich auf 650 Höhenmeter erstrecken“, erklärt Meier.

„Das Einsatzgebiet wurde am vergangenen Sonntag zunächst mit Kameradinnen und Kameraden aus dem Landkreis Hildesheim angefahren, die dort vorher im Einsatz waren. Im Laufe des Tages wurde das Einsatzgebiet gemeinsam erkundet und am Nachmittag vom Heidekreis übernommen“, so der Sprecher weiter: „Der erste Einsatztag endete mit der Rückkehr in Pirna gegen 19.30 Uhr.“

Am gestrigen Montag ging es mit den Arbeiten weiter. Das Mittagessen wurde per Hubschrauber „auf den Berg“ gebracht, denn: „Alles andere dauert zu lange“, so Zugführer Thomas Wolf. Der Einsatz ist bis zum morgigen Mittwoch, dem 17. August, 14 Uhr geplant. Danach wird voraussichtlich die Heimreise angetreten.