Im Herbst finden sich Zugvögel zu großen Schwärmen zusammen, bevor sie die lange Reise in ihre Winterquartiere im Süden antreten. Mit etwas Glück lässt sich der Kranichzug bei der etwa zweistündigen NABU-Führung am Rande des Ostenholzer Moores erleben, die am 26. Oktober um 16 Uhr vom Parkplatz am Schorlemer Damm beim Heide-Kröpke startet. Teilnehmer sollten an wetterfeste, gedeckte Kleidung und – sofern vorhanden – ein Fernglas mitbringen. Infos zu der kostenlosen Exkursion erteilt Dr. Antje Oldenburg vom Naturschutzbund Heidekreis (NABU) unter der Telefonnummer (05164) 801113 sowie per E-Mail an antjeoldenburg@nexgo.de.
Während der Zug einiger Arten für Laien weitgehend unbemerkt verläuft, ziehen die V-förmigen Flugformationen von Gänsen und Kranichen nicht nur die Blicke eingefleischter Vogelkundler auf sich. Besonders Kraniche erfreuen sich großer Beliebtheit und locken Scharen von Schaulustigen in die bekannten Rastgebiete in der Diepholzer Moorniederung, im Tister Bauernmoor und im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, wo sich alljährlich Zehntausende der „Vögel des Glücks“ Energiereserven auf abgeernteten Mais- und Getreidefeldern anfressen, bevor sie in ihre Überwinterungsgebiete weiter ziehen. Wenn die imposanten Vögel, deren Flügelspannweite bis zu 245 Zentimetern beträgt, allabendlich ab Sonnenuntergang von der Nahrungssuche zurückkehren und ihre Schlafplätze in den seichten Gewässern der Moor- und Boddenlandschaften aufsuchen, ist die Luft von ihren durchdringenden Trompetenrufen erfüllt.
Einen Einblick bietet der Kranichzug im Ostenholzer Moor: Von der Westsiedlung aus kann man beobachten, wie die majestätischen Vögel zum Schlafen den Transee anfliegen, eine wiedervernässte Moorfläche, die im militärischen Sperrgebiet liegt und nicht nur den störungsempfindlichen Kranichen einen idealen Rückzugsort bietet.