„Das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien hat Millionen von Menschen in Not gebracht. Auch Menschen im Heidekreis haben Angehörige im Erdbebengebiet und helfen ihren in Not geratenen Angehörigen“, erinnert der Landkreis Heidekreis an die schwere Naturkatastrophe. Kürzlich traf sich Landrat Jens Grote mit Migrantenorganisationen aus dem Landkreis, um sich über die Situation der betroffenen Familien und deren Lageeinschätzung zu informieren: „Das Treffen bot zudem die Gelegenheit, über das erleichterte Visaverfahren für Erdbebenopfer der Türkei zu berichten“, informiert der Heidekreis in seiner Mitteilung zum Austausch im Rahmen des Treffens.
Nach den schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien hat das Auswärtige Amt zusammen mit dem Bundesministerium des Innern und für Heimat ein vereinfachtes Verfahren abgestimmt, welches die Möglichkeit der Einreise nach Deutschland unter erleichterten Bedingungen bietet: „Demnach können für türkische Staatsangehörige Schengen-Visa (Besuchsvisa) mit einer Gültigkeit von 90 Tagen ausgestellt werden“, so der Landkreis in der Mitteilung.
Und weiter: „Im Heidekreis leben einige Familien, die Angehörige oder Freunde haben, die aus dem Erdbebengebiet aus der Türkei sowie aus Syrien stammen. Da die Aufenthaltsdauer jedoch relativ kurz beziehungsweise begrenzt ist, wird von den betroffenen Familien oftmals in Erwägung gezogen, die Angehörigen finanziell vor Ort zu unterstützen. Diesbezügliche Spendenaktionen wurden bereits mit einer großen Resonanz in der Bevölkerung durchgeführt. Diverse Familien nehmen aber trotz zusätzlicher finanzieller Belastung Betroffene auf, um ihnen eine Möglichkeit des ‚Durchatmens‘ zu geben.“
Dazu Landrat Jens Grote: „Es ist immer wieder gut zu erfahren, dass Menschen füreinander da sind, wenn Hilfe benötigt wird. Der Bedarf bei der Naturkatastrophe ist immens. Meine Anerkennung und meinen Dank dafür spreche ich vornehmlich allen Betroffenen aus. Gerne biete ich in diesem Zusammenhang meine Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit an und wünsche mir einen engeren Austausch.“
Bei dem vereinfachten Verfahren handele es sich um kein neues Verfahren, sondern lediglich um eine zügige Bearbeitung von Besuchsvisa für die Verwandten des ersten und zweiten Grades, die aus dem Erdbebengebiet der Türkei kommen: „Viele Familien, die in Deutschland und auch im Heidekreis leben, kamen durch die Arbeitseinwanderung der 60er- und 70er-Jahre nach Deutschland und sind mittlerweile in zweiter und dritter Generation hier. Für diesen Personenkreis greift das vereinfachte Verfahren in aller Regel nicht. Es ist ihnen aber nach wie vor möglich, über das bisher schon gültige Verfahren Besuchsvisa zu beantragen.“
Der Ausländerbehörde des Heidekreises sei es äußerst wichtig, die betroffenen Familien bestmöglich und schnell zu unterstützen, so der Heidekreis in seiner Mitteilung: „Neben der umfänglichen Beratung werden in kurzfristig angesetzten Terminen notwendige Verpflichtungserklärungen aufgenommen und beglaubigt, die eine Erteilung der Besuchsvisa und damit einen Aufenthalt der Angehörigen aus dem Erdbebengebiet im Heidekreis möglich machen. Im Rahmen der Beratung wird besonders auf das Erfordernis eines ausreichenden Krankenversicherungsschutzes durch Abschluss einer privaten Reisekrankenversicherung hingewiesen.“