„Mit geopolitischer Weltlage kommen ganz neue Aufgaben auf uns zu“ | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Feuerwehren im Heidekreis blicken auf ein ereignisreiches Jahr 2024 zurück

„Mit geopolitischer Weltlage kommen ganz neue Aufgaben auf uns zu“

Sie sind im Einsatz wenn es – und das im wahrsten Sinne des Wortes – „brenzlich“ wird: Die Feuerwehren bekämpfen aber nicht nur Brände, sondern die Helferinnen und Helfer sind zudem bei Unfällen und Katastrophen zur Stelle. Und sie haben viel tun, wie sich jetzt beim großen Treffen in Hodenhagen zeigte: Dort blickten die Feuerwehren im Heidekreis auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Neben der Rückschau auf die vielen Einsätze und Aktivitäten 2024 standen außerdem zahlreiche Beförderungen auf dem Programm. Ferner ging Landrat Jens Grote auf die Herausforderungen ein, mit denen die Gesellschaft und ebenso die Freiwilligen Feuerwehren im Heidekreis zu kämpfen haben. Die erhielt am Rande der Dienstversammlung der Orts-, Stadt- und Gemeindebrandmeister noch einen neuen Kommandowagen.

In seinem Jahresbericht ließ Kreisbrandmeister Matthias Meyer das zurückliegende Jahr noch einmal Revue passieren: „Insgesamt 2473 Einsätze mussten von den Ehrenamtlichen im Heidekreis bewältigt werden.“ Besonders in Erinnerung geblieben sei ein größerer Lagerhallenbrand in Ahrsen: „Viele Menschenleben konnten durch den Einsatz der Feuerwehren gerettet werden. Leider kam jedoch in einigen Fällen jede Hilfe für die Betroffenen zu spät.“

Insgesamt 3827 Mitglieder zählen die Feuerwehren im Heidekreis – und viele von ihnen waren auch Ende 2023/Anfang 2024 im Einsatz bei der Flutkatastrophe, bei der vor allem im Süden des Landkreises große Gebiete überschwemmt wurden: „In Anbetracht der derzeitigen Wetterlage erinnere nur wenig an das Hochwasser zum Jahreswechsel 2023/2024, aber, wenn ich sehe, was dort im Ehrenamt über alle Hilfsorganisationen hinweg geleistet wurde, so bin ich bis heute zutiefst beeindruckt“, blickte Carsten Niemann, Bürgermeister der Samtgemeinde Ahlden, in einer kurzen Rückschau auf die Ereignisse.

Strukturell gab es eine Veränderung innerhalb der Kreisfeuerwehr: Die technischen Einsatzleitungen wurden unter der Führung des Heidekreises zum Jahreswechsel vereinigt und neu aufgestellt. Personell besetzt werden sie in Zukunft aus allen Hilfsorganisationen. Neu aufgestellt werden dafür Führungsunterstützungseinheiten der Feuerwehr. Auch in der Kreisfeuerwehrbereitschaft Umwelt stehen in Zukunft einige Veränderungen ins Haus.

Die Feuerwehren im Heidekreis sind natürlich auch aktiv in der Nachwuchsarbeit: Insgesamt 26 Kinder- und 43 Jugendfeuerwehren sind im Heidekreis aufgestellt, um die Zukunft der Feuerwehren zu sichern. „Ich bin mir absolut sicher, dass eine gute Jugendarbeit dazu beiträgt das Bestehen der Feuerwehren auf lange Sicht zu sichern“, schlussfolgerte Meyer. Im Bereich der Ausbildung sei die Einführung der modularen Grundlagenausbildung sicher eine der größten Aufgaben gewesen.

Grote fand in seinem Grußwort sehr mahnende Worte: „Sicherheit ist ein wichtiges Thema im Heidekreis“, erklärte der Landrat. „Es ist erschreckend zu sehen, wie viel Angriffe im Cyberraum auf Kommunen in Deutschland einprasseln. Wir müssen hier unsere Hausaufgaben machen und immer auf Stand bleiben“, so Grote weiter. „Mit der geopolitischen Weltlage kommen ganz neue Aufgaben auf uns zu, welche uns stark fordern werden“, schloss Grote.

Er hatte vor Beginn der Veranstaltung noch die Schlüssel für einen neuen Kommandowagen – intern kurz KdoW genannt – an Kreisbrandmeister Meyer sowie die Brandschutzabschnittsleiter Gerold Bergmann und Carsten Kühn übergeben: Der VW T6 löst einen über 30 Jahre alten Volvo ab, der im vergangenen Jahr mit Motorschaden endgültig seinen Dienst quittierte. Der „neue“ KdoW ist ein Leasingrückläufer, der vorher bei den Feldjägern der Bundeswehr im Einsatz war. Für seine neue Aufgabe erhielt der „Bulli“ von einer Fachfirma die Feuerwehr-Lackierung und ein paar zusätzliche Einbauten wie Handlampen, Funk, Klapptisch und Ladegeräte für Funkgeräte. Das Fahrzeug wird in der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Soltau stationiert und steht den Kreiseinheiten (Feuerwehrbereitschaften, Fachzüge, TEL) als Führungsfahrzeug zur Verfügung.

Bei dem Treffen wurden außerdem folgende Funktionsträger aus ihren Ämtern in der Kreisfeuerwehr verabschiedet: Daniel Dwenger (stellv. Kreispressesprecher Nord), Marco Scheffler (Zugführer FZ Dekontamination), Thomas Reichstein (stellv. Zugführer Messen/Spüren), Jens Brockmann (Zugführer FZ Wassertransport 25 sowie Kreisausbildung), Eckhard Schoolmann (Kreisausbildung), Wolfgang Janke (Kreisausbildung), Thorsten Hübner (Kreisausbildung), Markus Harms (Kreisausbildungsleiter), Andreas Bergmann (Kreisbereitschaftsführer Süd)

In neue Funktionen wurden berufen: Sören Reiter (stellv. Gruppenführer Krangruppe), Chris Böttcher (Zugführer FZ Wasserförderung Süd), Holger Heuer (Zugführer FZ Wassertransport 25), Steffen Ohlhoff (stellv. Zugführer FZ Wassertransport 25), Torsten Wolter (Zugführer FZ Logistik Nord), Simon Beuße (Zugführer FZ Dekontamination), Steven Rose (stellv. Zugführer Dekontamination), Steffen Ferdinand (Zugführer FZ Spüren/Messen), Dennis Volkmann (stellv. Zugführer Spüren/Messen), Steffen Lange (stellv. Zugführer FZ Personal Süd), Sonja von Bostel (stellv. Kreisbereitschaftsführerin Süd), Jörg Oelfke (Kreisbereitschaftsführer Süd), Jan Wartenberg (Kreisausbildungsleiter)

Befördert wurden: Benjamin Hering (Löschmeister), Sina Wendt und Florian Gutsch (Oberlöschmeisterin bzw. Oberlöschmeister), Theresa Gärtner und Jörn Röhrs (Hauptlöschmeisterin bzw. Hauptlöschmeister), Chris Böttcher, Andre Röhrs, Steven Rose und Sven Ahlgrimm (Brandmeister), Sonja von Bostel und Simon Beuße (Oberbrandmeisterin bzw. Oberbrandmeister), Andre Krampe (Hauptbrandmeister), Jan Behrendt und Sebastian Heller (Erster Hauptbrandmeister)

Kreisstabsführerin Katja Wolff erhielt zudem das Ehrenzeichen für 25-jährige Mitgliedschaft im Feuerwehrmusikwesen verliehen. Andreas Bergmann wurde für sein langjähriges Engagement mit dem silbernen Feuerwehr-Ehrenzeichen am Bande des Landes Niedersachsen ausgezeichnet.