Besen und Harke statt Bläser und Häcksler? Für den Naturschutzbund (NABU) ist das keine Frage. Er will den Laubbläsern und -saugern zeigen, was eine Harke ist und empfiehlt daher, wie es in einer Mitteilung des NABU Heidekreis heißt, „den Verzicht auf schädliche Gartengeräte.“
Das Laub der Birken, Linden, Buchen und Ahornbäume leuchtet gold-gelb im sanften Licht der tiefstehenden Sonne und Straßen, Wege und Grünflächen sind von einem bunten Blätterteppich bedeckt, dem vielerorts mit Laubbläsern und -saugern zu Leibe gerückt wird. Dabei habe sich „das Umweltministerium bereits vor sechs Jahren den Empfehlungen des Umweltbundesamtes und des Bundesamtes für Naturschutz angeschlossen und Privatleute und Kommunen aufgefordert, auf den Einsatz der umwelt- und gesundheitsschädlichen Geräte zu verzichten“, heißt es in der Mitteilung des Naturschutzbundes Heidekreis. Dennoch dröhne es „mit einem Schallpegel von 90 bis 120 Dezibel aus Gärten und Parkanlagen, Friedhöfen und Spielplätzen.“
„Es gibt viele gute Gründe, die vermeintlich nützlichen Gerätschaften an Sammelstellen für Elektroschrott oder auf dem Wertstoffhof zu entsorgen“, heißt es weiter in der NABU-Mitteilung, denn: „Laubbläser und Laubsauger richten erhebliche ökologische Schäden an, da sich Käfer, Spinnen, Tausendfüßler, Asseln und andere Kleinstlebewesen dem Turbo-Luftstrom nicht widersetzen können. Lauert hinter dem Rohrende noch ein Häcksler – wie es bei Laubsaugern oft der Fall ist – sind sie selbst für Amphibien, Reptilien und kleine Säugetiere eine tödliche Gefahr.“
Beim Einsatz auf unversiegelten Flächen seien die negativen Auswirkungen auf die biologische Vielfalt besonders gravierend, weil zahlreiche Kleintiere durch die Beseitigung des Laubs ihren Lebensraum und ihre Nahrungsgrundlage verlören. Außerdem werde der Boden seiner natürlichen Deckschicht beraubt, die ihn vor Austrocknung und extremer Kälte schütze. Das Bodenleben verarme, der Nährstoffkreislauf werde unterbrochen und die Humusbildung gerate ins Stocken. Hinzu komme, dass mit Verbrennungsmotor betriebene Geräte die Luft durch den Ausstoß gesundheitsschädlicher Abgase wie Kohlenwasserstoffen, Stickoxide und Kohlenmonoxid verschmutzten und eine erhebliche Lärmbelästigung darstellten. „Auch werden durch den Luftstrom im Laub oder auf dem Boden befindliche Mikroben, Bakterien, Schimmelpilze, Feinstaub, Unrat und Kot aufgewirbelt und gefährden so ebenfalls die Gesundheit von Benutzern und Passanten“, heißt es in der Mitteilung des NABU Heidekreis.
„Wir können nur jedem raten, zu Besen und Harke zu greifen statt sich und seiner Umgebung zu schaden“, meint 1. Vorsitzender Klaus Todtenhausen und hofft „auf ein Einsehen im öffentlichen und privaten Bereich.“ Sollte es Fälle geben, in denen sich die motorisierten Geräte als absolut unverzichtbar erwiesen, seien „akkubetriebene Varianten vorzuziehen, weil sie emissionsärmer, leiser und leichter sind als solche mit Benzinmotor.“