Aus einem Eichhörnchen wird ein „Katteker“, aus einer Libelle eine „Waterjumfer“ und aus einem Specht ein „Boomhacker“. Auf Plattdeutsch klingen die Waldbewohner ganz anders. Und deshalb veröffentlicht das Bremer Länderzentrum für Niederdeutsch (LzN) in Kooperation mit dem Waldpädagogikzentrum (WPZ) Ostheide der Niedersächsischen Landesforsten in Oerrel jetzt das Hosentaschen-Bilderbuch „Waldtiere op Platt - aus norddeutschen Wäldern“. Darin finden sich die hochdeutschen und plattdeutschen Namen von rund 100 Tieren zusammen mit vielen anschaulichen Abbildungen, die die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zeigen.
Mit ihrer neuen Broschüre verfolgen LzN und WPZ zwei Ziele: Neben der Artenkenntnis soll auch der plattdeutsche Wortschatz der Leserinnen und Leser erhöht sowie allgemein die Regionalsprache Plattdeutsch sichtbar gemacht werden. „Viele Menschen nutzen den Wald als Erholungsgebiet, als Kraft- und Inspirationsquelle. Aber er ist auch ein Lernort. Zu ihm passt das Plattdeutsche als Sprache der Region. Sie hält mit ihren Begriffen für die Tierwelt einen großen, oftmals noch verborgenen Schatz bereit, der mit diesem Heft einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll“, so Thorsten Börnsen, der Leiter des LzN.
Die kleine Broschüre eignet sich ideal, um sie auf den nächsten Waldspaziergang mitzunehmen. Mit ihr in der Tasche können beispielsweise Eltern und Kinder gemeinsam die Tiere des Waldes „op Platt“ entdecken. Doch auch für den Gebrauch in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen ist das Hosentaschen-Bilderbuch konzipiert.
„Plattdüütsch höört na Noorddüütschland. Weer schöön, wenn düt lüttje Book junge Lüüd dorto bringt de Spraak to lehren un to snacken“, so sieht es der pensionierte Förster und zertifizierte Waldpädagoge Sönke Meyer, der gemeinsam mit dem Waldpädagogen Martin Jonas waldpädagogische Programme op Platt in der Ostheide anbietet. Anfragen dazu können unter wpz.ostheide@nlf.niedersachsen.de gestellt werden.
Zu bekommen sind die Hefte beim Waldpädagogikzentrum Ostheide und über das Länderzentrum für Niederdeutsch. Die Schreibweise der plattdeutschen Tiernamen richtet sich nach der für den nordniedersächsischen Raum üblichen Schreibweise des Wörterbuchs „Der neue Sass“.