„Räderwerk“: 90 Kräfte im Einsatz

Überprüfungen und Durchsuchungen im Landkreis Heidekreis

„Räderwerk“: 90 Kräfte im Einsatz

Kaum hat das neue Jahr begonnen, da griffen sie im Heidekreis auch schon wieder ineinander, die verschiedenen Bestandteile des „Räderwerks“. Mit etlichen Fahrzeugen schwärmten rund 90 Kräfte von Polizei, Zoll, Finanzbehörden sowie des Landkreises und der zuständigen Ordnungsämter am vergangenen Donnerstag, dem 5. Januar, ab 14.30 Uhr aus, um diverse Objekte in Bad Fallingbostel, Soltau und Munster unter die Lupe zu nehmen. Sie überprüften unter anderem Autohändler, Friseursalons sowie Gastronomie- und Glücksspielbetriebe. Zwei Gäste aus der Politik schauten den Einsatzkräften bei der Arbeit über die Schulter: CDU-Politikerin Lena Düpont, die im Parlament der Europäischen Union der Fraktion der Europäischen Volkspartei angehört und unter anderem im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres tätig ist, war ebenso vor Ort wie Marco Lübke, Abgeordneter der Bremer Bürgerschaft, für den Innere Sicherheit ein Themenschwerpunkt seiner politischen Arbeit ist. Bremen gilt in Sachen Clan-Kriminalität nach wie vor als Hotspot.

Informationen aus erster Hand erhielten die beiden Politiker vom Leiter der Polizeiinspektion (PI) Heidekreis, Stefan Sengel. Seit 2019 steht das „Räderwerk“ für einen Zusammenschluss verschiedenster Behörden und Entscheidungsträger im Heidekreis, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, „in einem ganzheitlichen Bekämpfungsansatz eng vernetzt neben der Rockerkriminalität ebenso gegen kriminelle Familienstrukturen konsequent vorzugehen.“ Ursprünglich war die Zusammenarbeit in dieser Form auf ein Jahr angelegt, wurde aufgrund der guten Kooperation und Erfolge aber fortgesetzt. Nach wie vor sind die Kooperationspartner der Meinung, „dem Phänomen, das unter anderem durch Ablehnung bestehender Normen und Gesetze sowie kriminelles Verhalten gekennzeichnet ist, offen und entschlossen bei niedriger Einschreitschwelle entgegenzutreten.“

Seit der Gründung hat es immer wieder gemeinsame Einsätze im Heidekreis gegeben, bei denen auch schon bis zu 180 Kräfte gleichzeitig auf den Beinen waren. Dort, wo es etwas zu beanstanden gab und gibt, tauchen die Polizisten und Behördenvertreter durchaus des öfteren auf. Man kennt sich sozusagen. Unterstützt werden die Beamtinnen und Beamten aus dem Heidekreis bei den „Hausbesuchen“ von Kräften der Bereitschaftspolizei. „Sie leisten überwiegend Amtshilfe für den Zugriff und gewährleisten so eine sichere Kontrollsituation vor Ort“, erklärt Polizeisprecher Frank Rohleder. Für einen reibungslosen Ablauf sei wieder ein behördenübergreifender Führungsstab am Sitz der Polizeiinspektion Heidekreis eingerichtet worden.

„Während es an wenigen der überprüften Betriebe keine Beanstandungen gab, stellten die Ermittler der beteiligten Behörden bei den Kontrollen in anderen gravierende Verstöße fest“, so der PI-Sprecher. In einem Wettbüro etwa hätten Verstöße gegen Glückspielgesetze letztlich dazu geführt, „dass Spielautomaten sichergestellt wurden und dieser Betrieb seine Pforten schließen musste“. Auch zwei Gastronomiebetreibern sei unter anderem „wegen des Nichtbeachtens von baurechtlichen Vorschriften“ der Weiterbetrieb vorläufig untersagt worden. Insgesamt habe es 40 Identitätsfeststellungen gegeben, die eingesetzten Kräfte hätten fünf Personen sowie eine Wohnung durchsucht.

Im Rahmen des Einsatzes seien diverse steuerrechtliche, baurechtliche und lebensmittelrechtliche Verstöße festgestellt worden, zudem stünden in einigen Fällen noch Auswertungen und Folgeermittlungen aus. Gegen 21 Uhr sei der störungsfrei verlaufene Einsatz beendet worden.

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