Was für Kinder die „weiße Pracht“ für Schneeballschlachten und Schlittenfahrten war, sorgte hingegen besonders bei Autofahrern für Verdruss. Vor allem die Feuerwehren im Heidekreis waren am vergangenen Wochenende stark gefordert: Die Schneewetterlage sorgte für zahlreiche Einsätze im gesamten Landkreis.
Die Polizeiinspektion Heidekreis berichtet über mehrere Unfälle: „In der Zeit von Freitagmittag bis Sonntagmorgen kam es aufgrund von Schneefall und der einhergehenden Glätte zu insgesamt vierundzwanzig Verkehrsunfällen im Landkreis Heidekreis. Insgesamt wurden neun Fahrzeugführer leicht verletzt“, so der Polizeibericht. Bei manchen Unfällen sei es bei kleineren Schäden geblieben, andere seien weniger glimpflich abgelaufen: „Bei einem weiteren glättebedingten Verkehrsunfall wurde ein 36-jähriger Mann auf der A7 zwischen Westenholz und Schwarmstedt schwer verletzt. Er kam mit seinem Mercedes aufgrund der Witterungsverhältnisse nach rechts von der Fahrbahn ab. Hier kollidierte er mit einem Sattelzug, der pannenbedingt auf dem Seitenstreifen stand. Der Sattelzugführer blieb dabei unverletzt. Durch den Aufprall wurden jedoch der Fahrzeugführer des Pkw schwer und der Beifahrer leicht verletzt“, so der anschließende Polizeibericht.
Für die Feuerwehr schildert Thomas Klamet die Ereignisse des Vergangenen Wochenendes. So hatten die Einsatzkräfte ab Freitag viel zu tun, wie der Pressesprecher Kreisfeuerwehr Heidekreis berichtet – und das nicht nur wegen des kräftigen Schneefalls: „Zahlreiche Einsätze hatten die Feuerwehren im nördlichen Heidekreis am Freitag ab den frühen Morgenstunden zu bewältigen. Die Feuerwehren Dittmern-Deimern, Soltau, Bispingen und Wolterdingen wurden gegen 1.57 Uhr zu einem Zimmerbrand mit Menschleben in Gefahr nach Timmerloh alarmiert. Dort war aus bislang ungeklärter Ursache ein Feuer in einem weitläufigen Wohn- und Stallgebäude ausgebrochen. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnte eine Brandausbreitung verhindert werden. Das Feuer in einem Wohnraum wurde mit einem Trupp unter Atemschutz gelöscht. Im Anschluss wurde das Gebäude belüftet. Zwei Personen mussten vom Rettungsdienst versorgt werden.“
Der nächste Einsatz dann in den frühen Morgenstunden: „Um 4.55 Uhr wurde die Feuerwehr Schneverdingen zum einem Verkehrsunfall auf die Landesstraße 170 in Richtung Heber alarmiert. Dort musste ein Fahrer mit hydraulischem Rettungsgerät aus einem verunfallten Pkw befreit werden.“
Zu einem Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 3 bei Wroge wurde die Feuerwehr Wietzendorf um 7.36 Uhr alarmiert, so Klamet weiter: „Ein Pkw war von der schneebedeckten Fahrbahn abgekommen und gegen einen Straßenbaum geprallt. Der Fahrer musste von der Feuerwehr mit hydraulischem Rettungsgerät aus seinem Fahrzeug befreit werden. Er wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Direkt im Anschluss rückten die Wietzendorfer Einsatzkräfte zu einem verunfallten Pkw an der K 10 bei Meinholz aus. Hier war ein Fahrzeug über eine Leitplanke gerutscht und auf die Fahrerseite gestürzt. Die Feuerwehr entfernte Reste der Leitplanke und streute Betriebsstoffe ab.“
Und weiter: „Im Stadtgebiet Schneverdingen wurden die Feuerwehren bis zum Freitagnachmittag diverse Male alarmiert, da Baumkronen oder ganze Bäume aufgrund der Schneelast drohten auf Straßen und Wege zu stürzen. Beim beseitigen dieser Gefahrenstellen kam auch die Drehleiter mehrfach zum Einsatz. Die Feuerwehr Soltau wurde gegen 10.53 Uhr zu einem Verkehrsunfall mit zwei eingeklemmten Personen auf der Kreisstraße 16 im Bereich Leitzingen alarmiert. Beim Eintreffen der Feuerwehr waren die zwei verletzten Insassen eines Kleintransporters bereits von einem Ersthelfer aus ihrem Unfallwrack befreit worden. Der Ersthelfer versorgte die beiden Verletzten bis zum Eintreffen von Feuerwehr und Rettungsdienst in seinem Fahrzeug. Die Feuerwehr stellte den Brandschutz an dem qualmenden Kleintransporter sicher und klemmte die Fahrzeugbatterie ab.“
Und noch vor dem Mittag ging es weiter: „Die Feuerwehr Munster wurde gegen 11.33 Uhr zu einer Straßenverunreinigung in der Hindenburgallee gerufen. Hier mussten kleinere Mengen Kraftstoff nach einem Verkehrsunfall abgestreut werden. In Hützel, Steinbeck, Bispingen und Gilmerdingen musste die Feuerwehren ebenfalls tätigt werden um Bäume oder Äste in akuter Schieflage zu sichern“, so der Pressesprecher. Die nächsten Einsätze dann am Nachmittag: „Um 16.40 Uhr wurde die Feuerwehr Neuenkirchen zu einer Straßenverunreinigung auf der Kreisstraße 17 alarmiert. Insgesamt 24 Feuerwehreinsätze bis zum frühen Freitagabend waren die vorläufige Bilanz im nördlichen Heidekreis.“
All das geschah erst Anfang der Einsatzserie, die Feuerwehren auch für den Rest des Wochenendes noch weiterhin beschäftigte: „Nachdem sich die Einsatzlage bis zum Nachmittag deutlich beruhigte, setzte in den Abendstunden erneut Schneefall im Heidekreis ein. Zu vor wurden jedoch die Freiwilligen Feuerwehren Schneverdingen und Zahrensen zu einer Straßenverunreinigung alarmiert. Auch die ehrenamtlichen Einsatzkräfte aus Bomlitz mussten zu einer Ölspur ausrücken“, so Kalmet.
Und weiter: „Nachdem der Schneefall wieder zugenommen hatte, stieg auch wieder die Gefahr von Schneebruch deutlich an. Gegen kurz nach 22 Uhr begann dann mit einer Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr Bomlitz zu einem abgebrochenen Teil einer Baumkrone in Benefeld eine unruhige Nacht für die Einsatzkräfte im Heidekreis. So mussten die Ehrenamtlichen im Laufe der Nacht auch unter anderem in den Ortschaften Bierde, Lührsbockel, Engehausen, Kohlenbissen, Düshorn, Schwarmstedt, Eickeloh, Vierde, Behningen und Lindwedel tätig werden. Da erwartungsgemäß auch Polizei und Abschleppdienste stark gefordert waren, mussten in diversen Fällen Feuerwehrkräfte unterstützend tätig werden. So sorgten Einsatzkräfte der Feuerwehr Wietzendorf in Reddingen dafür, das ein PKW wieder den Weg zurück auf die Straße fand. Auf der Kreisstraße 146 bei Bad Fallingbostel wurden durch die Feuerwehr Bad Fallingbostel zwei Lkw geborgen. Im Bereich der Raststätte Allertal hatte sich ein Lkw unter der Leitplanke verklemmt. Auch hier wurden die Feuerwehren aus Essel und Schwarmstedt tätig“, so der Feuerwehrbericht.
Aber auch dass alltägliche Einsatzgeschäft sei unvermindert weiter gegangen, berichtet der Pressesprecher der Feuerwehren weiter: „So löste um 5.21 Uhr in der Früh die Brandmeldeanlage in einem Gewerbebetrieb im Benzer Gewerbegebiet ‚Große Schneede‘ aus. Die Einsatzstelle wurde von der Feuerwehr kontrolliert. Nach dem letzten Einsatz der Feuerwehr Lindwedel in den Morgenstunden blieb es bisher ruhig für die Einsatzkräfte im Heidekreis.“