Thema Pflege – Ausbildung im Fokus | Aktuelle Nachrichten und Informationen

80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der fünften Pflegekonferenz in Walsrode

Thema Pflege – Ausbildung im Fokus

In Walsrode stand kürzlich die fünfte Pflegekonferenz auf dem Programm. Seit 2020 werden Pflegefachkräfte generalistisch ausgebildet. Das bedeutet, dass die ursprünglich getrennten Ausbildungen der Altenpflege und der Gesundheits- und Krankenpflege sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege in einer Ausbildung zusammengeführt wurden. Im vergangenen Jahr konnten die ersten Ausbildungen abgeschlossen werden.

Ein guter Zeitpunkt, um noch einmal auf die Ausbildung zu schauen, befand der Ausbildungsverbund Pflege im Heidekreis. In diesem Verbund sind rund 50 Betriebe der Pflege zusammengeschlossen, die gemeinsam mit den Berufsbildenden Schulen Soltau und dem Bildungszentrum für Pflege in Walsrode die Ausbildung gestalten. Landrat Jens Grote wies in seiner Begrüßung auf den gelungenen Start der Ausbildung hin, der jedoch noch Raum für Verbesserungen lasse. „Insbesondere die hohe Abbrecherquoten im Bereich der Pflege geben Anlass zur Sorge“, so der Landrat.

Neben den Schulen und dem Beratungsteam Pflege des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben kamen auch die Auszubildenden selbst zu Wort. Die jungen Menschen, so war zu hören, seien zufrieden mit ihrer Ausbildung, die Arbeit mache ihnen viel Freude und sei „so viel mehr als nur Waschen“, wie landläufig vermutet werde.

„Was würdet ihr verändern, wenn ihr der Chef seid?“ – mit dieser Frage wurden die Pflegeauszubildenden von Moderator Martin Rettmer konfrontiert. Es gab verblüffende Antworten: „Nichts“ sagte etwa eine Auszubildende, die erklärte, begeistert davon zu sein, wie vielfältig der Pflegeberuf sei. Ein Auszubildender hingegen machte deutlich, dass er als Chef „dafür sorgen würde, dass dem Pflegeberuf mehr positives Ansehen verliehen wird, denn Pflege ist viel mehr als das, was sich die Gesellschaft unter dem Beruf vorstellt.“ Auch die Arbeitszeiten seien zwar gewöhnungsbedürftig, hätten aber andere Vorteile – zum Beispiel mehr Freizeit in der Woche. Die Auszubildenden wiesen außerdem darauf hin, dass es ausreichend Zeit für die Anleitungen in der Praxis geben müsse.

Im Workshopteil der von 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern besuchten Veranstaltung wurden Verbesserungen im Bereich „Mobilität“, „Werbung für den Beruf Pflege“, „Umgang mit Abbrüchen“ und „Qualität der Ausbildung“ erarbeitet. Dazu wurden beispielweise Vorschläge für eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit, auch in den sozialen Medien, gemacht, ebenso für ausbildungsnahe Wohnungen.