Zu einem ausführlichen Gespräch hat sich jüngst SPD-Landtagsabgeordneter Sebastian Zinke mit Simone Müller, Leiterin des Geschäftsbereichs Verden der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV), zu einem ausführlichen Gespräch über die laufenden und geplanten Infrastrukturmaßnahmen im Heidekreis getroffen. Im Mittelpunkt standen dabei der aktuelle Stand wichtiger Straßen- und Brückenprojekte sowie die finanziellen Rahmenbedingungen für den Landeshaushalt 2025. Dabei ging es auch um die von der Stadt Soltau angestrebte Unterführung an der Walsroder Straße, die den Bahnübergang künftig entlasten soll.
Zinke betonte, dass der Erhalt und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur eine zentrale Grundlage für die Entwicklung des Heidekreises sei. Trotz der angespannten Haushaltslage sei es gelungen, die im vergangenen Jahr erhöhten Mittel für den Landesstraßenbaufonds in Höhe von 109,5 Millionen Euro auch im kommenden Jahr zu sichern. Damit könnten zahlreiche Maßnahmen im Heidekreis weiter vorangebracht werden. Zusätzlich stelle das Land im Rahmen des neuen „Zukunftsprogramms Infrastruktur“ weitere 1,8 Milliarden Euro für Niedersachsen bereit, wovon 500 Millionen Euro gezielt in Straßen und Brücken investiert werden sollen.
Im Gespräch wurde laut Zinke deutlich, dass mehrere Großprojekte im Heidekreis wichtige Fortschritte machen. So stehe bei der Allerbrücke in Rethem das Planfeststellungsverfahren kurz bevor, während für die Allerbrücke in Hodenhagen bereits ein Baurecht bestehe und der Baubeginn für Herbst 2026 realistisch erscheine. Die Bauarbeiten an der Leinebrücke in Schwarmstedt lägen im Zeitplan und sollten im Frühjahr 2026 abgeschlossen werden. Darüber hinaus sprachen Zinke und Müller über den geplanten Radweg zwischen Essel und Sprockhof, dessen Baubeginn für 2028 vorgesehen ist, sowie über die Ortsdurchfahrt Walsrode in der Quintusstraße, die derzeit in den Straßenbauplan aufgenommen wird.
Zinke hob hervor, wie wichtig die enge Abstimmung zwischen der Landesbehörde, den Kommunen und dem Land sei, um Projekte effizient umzusetzen. Besonders bei Brückenbauwerken, die für die Sicherheit und Mobilität der Region von hoher Bedeutung seien, müsse zügig gehandelt werden. Auch die von der Stadt Soltau angestrebte Unterführung an der Walsroder Straße, die den Bahnübergang künftig entlasten soll, war Thema des Austauschs. „Hier arbeiten Stadt, Bahn und Landesbehörde derzeit gemeinsam an tragfähigen Lösungen“, so der Landtagsabgeordnete.
Ein weiterer Punkt des Gesprächs war das sogenannte Rosenheimer Modell. Es sieht vor, dass Autofahrerinnen und Autofahrer bei Staus die Autobahn nicht über Ausfahrten oder Nebenstrecken verlassen dürfen, um die umliegenden Orte vor zusätzlichem Verkehr zu schützen. Die Landesbehörde stehe diesem Ansatz laut Zinke skeptisch gegenüber, da er nur in Verbindung mit einer konsequenten Verkehrsüberwachung funktioniere. Stattdessen werde angeregt, alternative Entlastungsoptionen in Erwägung zu ziehen – wie beispielsweise den Standstreifen als Alternative stärker einzubeziehen – entweder durch eine zeitweise Freigabe bei hohem Verkehrsaufkommen oder eine dauerhafte Nutzung, um die Kapazität zu erhöhen.
„Das Rosenheimer Modell klingt zunächst vernünftig, bringt in der praktischen Umsetzung aber erhebliche Herausforderungen mit sich“, so Zinke. „Eine lückenlose Kontrolle ist kaum möglich, und ohne sie verliert das Konzept schnell an Wirkung. Deshalb erscheint die Nutzung des Standstreifens als flexiblere und realistischere Lösung, um Verkehrsflüsse dauerhaft zu verbessern.“
„Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass das Land Niedersachsen seine Verantwortung für die Verkehrsinfrastruktur ernst nimmt“, sagte Zinke abschließend: „Ich werde mich weiterhin dafür einsetzen, dass die zahlreichen Projekte im Heidekreis konsequent umgesetzt werden – von der Brückensanierung bis zum Radwegebau. Eine moderne und sichere Infrastruktur ist entscheidend für Mobilität, Wirtschaftskraft und Lebensqualität in unserer Region.“