Ein spektakuläres Geburtstagswochenende mit buntem Programm, eine große Feier mit internationalen Gästen und ein Verdienstorden der Republik Italien in der Klasse „Cavaliere“ (Ritter) für Inhaber Dr. Fabrizio Sepe – und doch hat Breitmaulnashornkuh Makena dem Serengeti-Park in Hodenhagen das wohl „gewichtigste“ Geschenk gemacht, denn: die elfjährige Makena hat ihr erstes Kalb geboren. Das gesunde Jungtier ist das 55. Breitmaulnashorn, das seit der Gründung 1974 im Serengeti-Park Hodenhagen zur Welt gekommen ist. „Dank seiner weitläufigen Flächen und der naturnahen und artgerechten Haltung kann der Park europaweit mit Abstand die besten Zuchterfolge bei Breitmaulnashörnern überhaupt vorweisen“, heißt es in einer Mitteilung des Parks.
Das kleine Weibchen mit dem Namen Matamba hat bereits am Morgen des 18. Mai das Licht der Welt erblickt. Da es Makenas erster Nachwuchs ist, waren die Tierpfleger zunächst etwas angespannter als es bei den vielen routinierten Nashornmüttern sonst der Fall ist. Makena, 2013 ebenfalls in Hodenhagen geboren, hat aber schnell gezeigt, dass sie eine sehr fürsorgliche Mutter ist. Matamba entwickelt sich prächtig. Sie wird knapp ein Jahr von ihrer Mutter gesäugt werden und dabei pro Tag gut 20 Liter Muttermilch zu sich nehmen.
Das Hodenhagener Nashornmädchen ist ein weiterer Nachkomme des erst sieben Jahre jungen Zuchtbullen Ekozu. Dieser stammt aus England und lebt seit drei Jahren im Serengeti-Park. „Mit Ekozu haben wir nach vielen Jahren eine neue Blutlinie bei unseren Breitmaulnashörnern. Genetische Vielfalt ist von zentraler Bedeutung für den Arterhalt“, erklärt Parkinhaber Sepe.
Erstmals gibt es im Serengeti-Park zeitgleich vier Breitmaulnashorn-Jungtiere. „Wir sind stolz auf die Erfolge unserer Breitmaulnashorn-Zucht. Da die südlichen Breitmaulnashörner auf der Roten Liste der IUCN als ‚potenziell gefährdet‘ eingestuft sind, freuen wir uns natürlich besonders über diesen Rekord in unserem Jubiläumsjahr“, unterstreicht Sepe.
Matamba wird noch einige Wochen lang nicht für Besucher zu sehen sein, da sie vorerst mit ihrer Mutter in der ruhigen Kinderstube bleiben wird. Aber ihre drei Halbgeschwister Fabiana, Amara und Kilombo sind bereits im Wechsel im Vorgehege zu bewundern.
Insgesamt leben nun zwölf Nashörner in Hodenhagen. Der als zoologischer Garten anerkannte Serengeti-Park nimmt mit seinen südlichen Breitmaulnashörnern (Ceratotherium simum simum) am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm EEP teil. Das EEP koordiniert die Zucht in Zoos zur Erhaltung bedrohter Tierarten und um die genetische Diversität zu erhalten. Aktuell gibt es rund 20.000 Tiere in freier Wildbahn. Fast 99 Prozent der Population leben in nur vier afrikanischen Ländern: Südafrika, Namibia, Zimbabwe und Kenia.
Das Breitmaulnashorn ist das zweitgrößte Landsäugetier nach dem Elefanten. Es weist eine Kopfrumpflänge bis zu vier Metern und eine Schulterhöhe bis zu zwei Metern auf. Einzelne Tiere erreichen ein Gewicht von 3.500 Kilogramm. Die Tragzeit bei Nashörnern beträgt rund 18 Monate.
Die normale Trabgeschwindigkeit der Tiere liegt bei etwa 15 bis 30 Kilometern pro Stunde, beim Angriff oder auf der Flucht können sie im Galopp auch 40 Kilometer pro Stunde erreichen.