Am kommenden Sonntag, dem 2. Juni, öffnet das Museum in der Schneverdinger Ortschaft Lünzen zum zweiten Mal in diesem Jahr seine Pforten. Die Themen „Kriegsvertriebene und als es noch die Milchkutscher gab“ sind für viele noch in Erinnerungen – in dem kleinen Dorfmuseum Lünzen, präsentiert vom Heimatverein Lünzen, finden sie zur Zeit einen Raum: Die dorfgeschichtliche Darstellung erinnert an die Schicksale Lünzener Flüchtlinge des Jahres 1945, die in Folge des Krieges aus den Ostgebieten flohen. Sie zahlten mit dem Verlust ihrer Heimat und erlebten schließlich, dass sie in westdeutschen Regionen vielfach nicht wirklich willkommen waren.
Diese Ausstellung solle vor einen kleinen Beitrag zu einem Verständnis der damaligen Vorgänge leisten, so die Organisatoren der Exponate: „Fast 80 Jahre sind inzwischen vergangen. Es war uns von der Museumsgruppe des Heimatvereins Lünzen nicht mehr möglich, alle nach Lünzen gekommenen Familien namentlich aufzuführen oder zeitlich einzuordnen. Den vielen Familienschicksalen soll hier Raum gegeben werden: Ein kleiner Kreis der befragten Zeitzeugen (sie waren 1945 noch Kinder) half bei der Aufarbeitung. Aus der Erinnerung wurde von Erzählungen der Eltern, Großeltern berichtet. Damit konnte die Anzahl der besprochenen Familienschicksale nur angerissen werden. Ein Anfang ist gemacht, hier arbeiten wir weiter und hoffen auf viele weitere Erzählungen und Berichte aus dieser Zeit.“
Die Öffnungszeiten des Dorfmuseums in Lünzen, Am Obstgarten 1, sind jeweils von 14 bis 17 Uhr am 2. Juni, am 7. Juli, am 4. August sowie am 1. September und am 6. Oktober.