In seine neue Saison startet am Sonntag, 12. Mai, das kleine Dorfmuseum in der Schneverdinger Ortschaft Lünzen, Am Obstgarten 1. In den folgenden Monaten von Juni bis Oktober wird es immer von 14 bis 17 Uhr für Interessierte seine Türen öffnen. Die Themen „Als es noch die Milchkutscher gab“, „Munilager Lünzen“ und „Lünzen - die Heimat der Kriegsvertriebenen“ gehören zu den Schwerpunkten der Ausstellung in diesem Jahr und wurden von der Gruppe „Museumsrunde“ des Heimatvereins Lünzen in Gesprächen mit Zeitzeugen erarbeitet.
Vor dem Zweiten Weltkrieg war Lünzen ein Bauerndorf mit rund 400 Einwohnerinnen und Einwohnern. Eine Zeit des Aufbruchs folgte zum Ende des Weltkrieges. Eine dorfgeschichtliche Darstellung erinnert an die Schicksale der vielen Kriegsvertriebenen 1945, die in Lünzen eine Unterkunft, später sogar eine Heimat fanden. Damals lebten in Lünzen zwischen 700 bis 800 Menschen. Es war eine Zeit des Umbruchs. Die Ausstellung soll einen kleinen Beitrag dazu leisten, über die damaligen Vorgänge zu informieren.
Auch das Leben der Milchfahrer, das mit Sicherheit kein Honigschlecken war, wird beleuchtet. Milchfahrer waren früher überall in den Dörfern bekannt und aus diesen nicht wegzudenken. Ob Pfingsten oder Neujahrsmorgen, ob Glatteis oder größte Hitze – täglich, jahrein, jahraus, taten sie ihren Dienst. Eine Präsentation mit Fotos, Texten und Tonbandaufnahmen gibt interessante Einblicke in die Tätigkeit der Milchfahrer.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Ausstellung „Munilager Lünzen“. In der Ausstellung werden neben Fotos, Kartenausschnitten und Exponaten auch schriftliche Zusammenfassungen gezeigt. Dargestellt werden die Anordnung des ehemaligen Lagers und der darin angeordneten 202 Baracken, die Zuwegung und die Löschteiche mit einer Ausdehnung in dem Gemarkungsdreieck Lünzen, Großenwede und Zahrensen. Der Heimatverein Lünzen hat in Zusammenarbeit mit Frank Jahn diesen wichtigen Teil der dörflichen Entwicklung recherchiert und dokumentiert.
Geöffnet hat das Dorfmuseum am 12. Mai, 2. Juni, 7. Juli, 4. August, 1. September und 6. Oktober jeweils von 14 bis 17 Uhr.