„18 Mal umsteigen von Ostpreußen bis Lünzen“ – unter diesem Motto erinnert das Museum Lünzen an die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Heimatverein Lünzen öffnet jetzt wieder die Pforten des kleinen Dorfmuseums, Am Obstgarten 1: Bis Oktober stehen die Räumlichkeiten in den folgenden Monaten immer am ersten Sonntag im Monat jeweils von 14 bis 17 Uhr offen. Termine sind am 6. Juli, 3. August, 7. September und 5. Oktober.
„Lünzen - die Heimat der Kriegsvertriebenen“ – die Ausstellung 2025 richtet ihren Schwerpunkt auf die vielen ankommenden Heimatvertriebene vor nunmehr acht Jahrzehnten, die vom Dorf aufgenommen wurden. „Dorfgeschichtlich haben die Kriegsvertriebenen vor 80 Jahren ihre außerordentliche Bedeutung. Der Zuzug der Menschen aus dem Osten Deutschland zum Ende des Krieges führte nicht nur die Veränderung der Bevölkerungsstruktur herbei, sondern stelle auch viele Gewohnheiten alter Zeit in Frage“, so der Heimatverein Lünzen.
Die Ausstellung sei ein kleiner Beitrag zu einem Verständnis der damaligen Vorgänge, „die schlimm waren“, erinnert der Heimatverein: „Aus der Reihe der in Lünzen angekommenen Familien flohen die Frauen mit ihren Kindern zumeist alleine, da deren Ehemänner sich im Kriegsdienst an der Front befanden, gefallen oder vermisst waren. Manchmal begleiteten sie die Eltern oder Schwiegereltern beziehungsweise Großeltern der Kinder.“ Von der Gruppe Museumsrunde des Heimatvereins Lünzen ist diese Ausstellung in Gesprächen mit Zeitzeugen erarbeitet.
Auch weiterhin sei das beliebte Thema „Als es noch die Milchkutscher gab“, ein wichtigen Teil der Ausstellung: „Das Leben der Milchfahrer war mit Sicherheit kein Honigschlecken, die früher überall in den Dörfern bekannt und gar nicht wegzudenken waren. Ob Pfingsten oder Neujahrsmorgen, ob Glatteis oder größte Hitze, täglich, jahrein, jahraus, taten sie ihren Dienst.“