Ab sofort können Besucher im Wildpark Müden die seltenen Waldrappe sehen: Kahler Kopf, langer roter, gebogener Schnabel und ein auffällig bunt schimmerndes Gefieder – das Aussehen ist absolut einzigartig für einen Vogel der einst in Frankreich, Schweiz, Österreich, Spanien, im Westen des Balkans und sogar bei uns in Deutschland beheimatet war.
„Die IUCN (International Union for Conservation of Nature ) listet diese etwa gänsegroßer Ibis-Art bereits als ausgestorben beziehungsweise verschollen. Der Waldrapp galt damals als Delikatesse. Durch die intensive Bejagung bis ins 17. Jahrhundert und Verlust des Lebensraumes wurde der Zugvogel in Mitteleuropa letzten Endes in freier Wildbahn ausgerottet, die Weitergabe von Zuginformationen war dadurch erloschen“, so der Wildpark in seiner Mitteilung. Aufwendige Wiederansiedlingsprogramme wie die „LIFE Northern Bald Ibis“ hätten mit den Nachzuchten aus zoologischen Einrichtungen gearbeitet, um die Art selbsterhaltend auszuwildern: „Hierzu wird den Tieren die Zug-Route zum Überwintern in die Toskana in menschlicher Begleitung im Motorgleitschirm beigebracht. Mittlerweile gibt es wieder rund knapp 200 freilebende Waldrappe nördlich der Alpen“, gibt der Wildpark in seiner Mitteilung die Internet-Quelle https://www.waldrapp.eu wieder.
„Umso größer ist der Wunsch des Wildpark Müden dazu beitragen zu können, diese schützenswerte Art durch eine Zucht zu erhalten und die Besucher des Wildparks auf diese seltenen Tiere aufmerksam zu machen. Auch der Einsatz und Präsentation in der Flugschau des Wildparks ist ein Wunsch des Wildparks Teams. Auch wenn der Waldrapp, mit seinem kahlen Kopf einem kleinen Geier ähnelt, Aasfresser ist er nicht, die Nahrung besteht aus Insekten, Larven, Würmern, Schnecken, Heuschrecken, Spinnen, aber auch mal kleinen Säugetiere, Reptilien und Amphibien“, so der Wildpark Müden, an dessen Greifvogelstation die Waldrappe ab sofort zu sehen sind.