Gut Ding will Weile haben. So geht es dem Kulturraum Oberes Örtzetal mit seinem Status als „LEADER-Region“. Dieser muss nämlich regelmäßig erneuert werden, immer zum Neustart einer EU-Förderperiode. Dieses Jahr ist es wieder so weit. Schon im April letzten Jahres hat sich das Örtzetal um die erneute Anerkennung als „LEADER“-Region beworben. Ende Dezember 2022 kam die erlösende Nachricht: Das Landwirtschaftsministerium erkennt 68 „LEADER“-Regionen an und schickt sie, mit frischen Fördermitteln ausgestattet, auf den Weg in die EU-Förderperiode 2023 bis 2027. Mit dabei: das Obere Örtzetal.
Erstmals in diesem Jahr tagte die Lokale Aktionsgruppe (LAG) am 19. April im Ollershof in Munster. Susanne Kracht vom Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg, Geschäftsstelle Verden, hatte für die LAG die offizielle „LEADER“-Plakette dabei.
„Das ist wirklich großartig“, freut sich Stephan Fähndrich, Bauamtsleiter der Gemeinde Faßberg. Bürgermeisterin Katharina Ebeling, Gemeinde Südheide, ergänzt: „Wir beide sind seit fast 20 Jahren aktiv im Örtzetal dabei. Mit der Anerkennung bekommt das Örtzetal gut 1,3 Millionen Euro Fördermittel, die für die Umsetzung von ‚LEADER‘-Projekten reserviert sind. Damit können wir in den nächsten fünf Jahren wieder viele für die Region bedeutsame Projekte verwirklichen.“
Zwischen 2014 und 2022 kamen rund 33 Projekte in den Genuss einer entsprechenden Förderung. Fünf weitere „LEADER“-Projekte sind noch in der Umsetzung und werden bis Mitte des Jahres fertiggestellt.
Um die neuen Mittel in die Region zu bringen, griff die LAG gleich großzügig in den frisch gefüllten Regionstopf: 180.000 Euro gibt sie dem Evangelischen Missionswerk Hermannsburg (ELM) in die Hand. Unter dem Arbeitstitel „Time to Change“ möchte das ELM eine interaktive Ausstellung für Jung und Alt im Ludwig-Harms-Haus in Hermannsburg schaffen. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Nachhaltigkeitsziele der EU, die sogenannten „Sustainable Development Goals“ (SDG). Das ELM schickt die Besucherinnen und Besucher auf eine interaktive Reise, um sich auf spielerische und erlebnisorientierte Weise mit den SDGs auseinanderzusetzen. Den Abschluss bildet der illuminierte Raum der Stille: Hier kommen die Gedanken nach so viel Input wieder zur Ruhe. Die Eröffnung ist für 2024 geplant.
Hintergrund: Basis der Anerkennung und der Zusammenarbeit in der „LEADER“-Region Kulturraum Oberes Örtzetal ist das Regionale Entwicklungskonzept (REK). Es wurde unter engagierter Mitwirkung vieler Interessierter aus den regionsbildenden Gemeinden Faßberg, Südheide und Wietzendorf sowie den Städten Bergen und Munster fortgeschrieben. Projekte, die in die Handlungsfelder „Tourismus und Kulturlandschaft“, „Innenentwicklung, Wohnen und Arbeiten“, „Nachhaltige Versorgung und Mobilität“ sowie „Gemeinschaft, Kultur und Bildung“ passen, können eine Förderung beantragen.