Abendliches Chorkonzert hatte die Singgemeinde Munster ihr Abschiedskonzert am Sonntagabend in St. Michael überschrieben. Ihre Geburtsstunde lag im Jahr 1909 und um sich von ihren treuen Anhängern würdig zu verabschieden, wurden sie von Sangesschwestern und -brüdern aus Römstedt und Wriedel verstärkt. Was der Chor aber am vergangenen Sonntagabend den zahlreichen Besuchern unter der Leitung von Mathias Wegener bot, übertraf die Erwartungen und berührte alle, die den Chor ins Herz geschlossen hatten.
Das Programm hätte bunter kaum sein können: Schon der Eröffnungschoral Die Himmel erzählen die Ehre Gottes aus Die Schöpfung von Josef Haydn war ergreifend. Katrin Herkp und Welf Bielefeldt sangen die Soli und wie immer begleitete der Dirigent seinen Chor auf dem Klavier. Wieder erwies sich Mathias Wegener als der in jeder Hinsicht perfekte Moderator. Bei W. A. Mozart hatte sich der Chor ein Frühlingslied ausgeliehen und bei Geh‘ aus mein Herz und suche Freud hätten sicher manche Zuhörer gern mitgesungen. Fromme Weisen wechselten sich ab mit bekannten Titeln von Abba oder Udo Jürgens. Dass zum Schluss auch noch die fünf Strophen von Lili Marleen von allen gesungen werden durften, das hätte niemand in einem Kirchenraum erwartet.
Vorsitzende Erika König verband die Abschiedsworte mit Dank an viele und für vieles. Vor allem an die treuen Sängerinnen und Sänger. Maria Schwippel mit ihren 92 Jahren und die 88-jährige Margret Lüddecke standen auch in diesem historischen Konzert ihren Mann. Mathias Wegener erhielt ein Abschiedsgeschenk und weil die Besucher noch ein Lied hören wollten, erklang zum Abschied Wochenend und Sonnenschein. Die Kollekte, die auf Wunsch der Chormitglieder zugunsten der Munsteraner Tafel eingesammelt wurde, erbrachte immerhin 450 Euro und beim anschließenden gemütlichen Beisammensein wollte auch der Bürgermeister noch einmal der Singgemeinde Danke sagen für all das, was sie in über 100 Jahren für die Pflege des Chorgesanges geleistet hat.