Feuerwehr Munster: Abbiegeassistenten sorgen für mehr Sicherheit | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Mitglieder der Verkehrswacht Munster-Bispingen informieren sich vor Ort

Feuerwehr Munster: Abbiegeassistenten sorgen für mehr Sicherheit

Unter den aktiven Feuerwehrangehörigen ist die Unfallverhütungsvorschrift (UVV Feuerwehr) längst ein festgelegter Begriff. Diese besagt im Kern, dass ständig eine Überprüfung der Arbeitsbedingungen zu erfolgen hat, um Unfällen im täglichen Dienst und besonders bei Einsätzen vorzubeugen. Einen weiteren Schritt ist nun die Feuerwehr Munster gegangen und hat alle Großfahrzeuge der Stadtwehr mit Abbiegeassistenten, auch Totwinkelassistent genannt, ausgerüstet.

Es geht also nicht vordergründig nur um die Sicherheit der verantwortlichen Fahrzugführerinnen und -führer der Wehr, sondern um allgemeine Sicherheit im Straßenverkehr. Diese Initiative begrüßt die Verkehrswacht Munster-Bispingen ausdrücklich. Vertreter informierten sich jüngst bei einem Besuch vor Ort über die nachträglich eingebauten technischen Geräte und deren Wirkung.

Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht von schweren Verkehrsunfällen beim Abbiegen von Lastwagen und ähnlichen Kraftfahrzeugen in den Medien berichtet wird. Besonders betroffen sind hierbei Radfahrerinnen und Radfahrer beim Rechtsabbiegen der Schwerfahrzeuge – und Zusammenstöße enden sehr oft tödlich. Der Assistent warnt den Fahrer beim Spurwechsel vor seitlichen Kollisionen mit anderen Verkehrsteilnehmern, die sich im nicht sichtbaren Bereich der Spiegel befinden. Hierfür sind Ultraschallsensoren im Außenspiegel beziehungsweise separat darunter verbaut. Martin Rettmer, Bodo Rockmann und Andreas Böhm von der Verkehrswacht schauten sich nun vor wenigen Tagen anläßlich eines Ausbildungsdienstes am Gerätehaus Auf dem Sülle der Ortswehr Munster die Technik an. Stellvertretender Gerätewart Steffen Ferdinand nahm sich die Zeit und zeigte der Delegation ein Großfahrzeug mit nachträglich eingebautem Abbiegeassistent. Marco Voss, stellvertretender Ortsbrandmeister, sowie Jan Eric Schlüter als stellvertretender Zugführer 1. Zug, erläuterten dazu die Details und zeigten sich allesamt sehr erfreut über den nachträglichen Einbau der technischen Anlage an allen Großfahrzeugen der Munsteraner Wehr. Die drei Verkehrswachtler machten sich im Fahrerhaus des Löschfahrzeugs im wahrsten Sinnen ein eigenes Bild und konnten im Monitor alle Bewegungen rechts am Fahrzeug deutlich erkennen. „Die Assistenten sind sehr hilfreich bei jeder Wetterlage, eine große Hilfe für die Fahrer“, unterstrich Schlüter.

Die Anregung, die Munsteraner Wehr nachträglich noch vor dem gesetzlich vorgesehenen Termin im Juli 2024 auszurüsten, kam von Ortsbrandmeister Michael Kammstieß, wie dieser auf Anfrage mitteilte. Er hatte von einer Fachfirma von den Abbiegeassistenten erfahren und auch den Hinweis erhalten, dass es Fördermittel für Kommunen für den Einbau der Technik gibt. Mit diesem Wissen begab er sich in das Rathaus und rannte dort offene Türen ein. Das Bundesamt für Logistik und Mobilität kam für die Finanzen auf und ein kleiner verbleibender Teil wurde von der Stadt getragen, so Ingo Werlich, Leiter Fachgruppe 21. Geschäftsführer Martin Rettmer dankte den Auskunftsgebenden der Wehr und lobte noch einmal den sehr wichtigen Schritt für mehr Verkehrssicherheit im Straßenverkehr: „Vielleicht ist das ja auch ein Anstoß für andere Wehren im Land und auch für Halter privater Großfahrzeuge.“