Die bundeseigene Gesellschaft zur Entsorgung chemischer Kampfstoffe und Rüstungs-Altlasten (GEKA) in Munster kann nach Abschluss der Erkundungsbohrungen nun ihre Arbeiten am Dethlinger Teich fortsetzen. Das teilt jetzt der hiesige Bundestagsabgeordnete Lars Klingbeil mit.
Klingbeil hatte auf Bundesebene immer wieder auf die Situation des Dethlinger Teiches hingewiesen, Druck gemacht, damit der Bund seiner Verantwortung nachkommt sowie finanziell bei der Sanierung hilft. Und er hat sich für einen Einsatz der bundeseigenen Gesellschaft auch bei der Sanierung der Altlasten im Dethlinger Teich eingesetzt.
„Mir war es wichtig, dass sich der Bund bereiterklärt, finanziell und organisatorisch zu helfen und den Landkreis sowie das Land Niedersachsen mit der schwierigen und umfangreichen Sanierung des Dethlinger Teiches nicht allein lässt. Daher ist es gut, dass es jetzt weitergeht und der Bund eine weitreichende Lösung zur Weiterbeschäftigung der GEKA bespricht“, so der Bundestagsabgeordnete. Klingbeil hatte Anfang November kurzfristig eine Videokonferenz mit den Beteiligten von Stadt, Landkreis, Bund und GEKA organisiert. Der Grund: Die Verhandlungen stockten im Bundesverteidigungsministerium. „Ich wollte eine schnelle Klärung, da wir als Region nicht mehr länger warten können“, so der 42-Jährige.
An der Videokonferenz nahm neben Munsters Bürgermeisterin Christina Fleckenstein und dem Landrat des Heidekreises, Manfred Ostermann, auch Klingbeils Kollege aus der SPD-Bundestagsfraktion, Metin Hakverdi, teil, der sowohl im Finanz- als auch im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages sitzt. Darüber hinaus waren auch noch Vertreterinnen und Vertreter des Bundesverteidigungsministeriums, des Bundesumweltministeriums und der GEKA zugeschaltet.
Klingbeil hatte dabei auf eine schnelle Lösung gedrängt und stand dazu auch immer wieder im schriftlichen Austausch mit den zuständigen Bundesministerien. Nun könnten laut Landrat Manfred Ostermann die Planungen des Landkreises mit der GEKA fortgesetzt werden. Die GEKA erarbeite den Entwurf einer Vereinbarung mit dem Heidekreis, so der Landrat. Er gehe davon aus, dass die Arbeiten am Dethlinger Teich im Jahr 2021 mit der GEKA wie geplant fortgesetzt werden könnten.
„Ich bin Bundesfinanzminister Olaf Scholz dankbar, dass er im Bundeshaushalt mehr Mittel für die Beseitigung und Sanierung von Rüstungsaltlasten vorgesehen hat“, betont Klingbeil. Scholz hatte im Entwurf für den Bundeshaushalt im kommenden Jahr knapp acht Millionen Euro mehr für die Beseitigung und Sanierung von Rüstungsaltlasten vorgesehen - einen erheblichen Teil davon für die Sanierung des Dethlinger Teichs.
Bis 1952 wurden über Jahre im Dethlinger Teich bei Munster Munition, Sprengstoff und chemische Kampfstoffe entsorgt. Nach einer Sondierungsöffnung wurde Anfang dieses Jahres das Ausmaß sichtbar. Für ihn, Klingbeil, sei klar gewesen, „dass bei der Menge an Kampfmitteln eine Sanierung unumgänglich ist, damit davon keine Gefahr mehr für die Bürgerinnen und Bürger ausgeht.“ Hier habe auch der massive Druck aus der Region dazu beigetragen, dass der Bund mehr für die Beseitigung und Sanierung von Rüstungsaltlasten zur Verfügung stelle.