Mit einem Konzert des Haydn-Orchesters Hamburg (HOH) beginnt am 20. April in der Kirche St. Michael in Munster traditionell der musikalische Teil im Programmangebot des Kultur- und Heimatvereins Munster. Rida Murtada, seit 2003 künstlerischer Leiter des HOH, dirigiert Friedrich Guldas Konzert für Violoncello und Blasorchester, mit der gebürtigen Hamburgerin Laura Moinian als Cello-Solistin, vor Pjotr Iljitsch Tschaikowskis Sinfonie Nr. 4 f-Moll, op. 36.
Musikalisch der Hochromantik zugerechnet, entstand Tschaikowskis Sinfonie Nr. 4 „Fatum“ im Jahr 1877, dem Jahr seiner schwersten inneren Krise. So beginnt der 1. Satz eindringlich, wenig romantisch, mit einer Fanfare der Hörner und Fagotte, die das unausweichliche Schicksal, das „Fatum“, verkünden.
Das Werk zählt zusammen mit den Sinfonien Nr. 5 e-Moll (1888) und Nr. 6 h-Moll „Pathétique“ (1893) zu den bekanntesten Werken Tschaikowskis. Friedrich Gulda komponierte sein Konzert für Violoncello und Blasorchester im Jahr 1980. Der zu Lebzeiten vor allem als Pianist bekannte Gulda hatte ein ausgesprochenes Faible für Jazz. Er sah keinen Grund, Musik in „ernste Musik“ und „Unterhaltungsmusik“ zu unterteilen. So komponierte er Jazz-Klavierstücke und kombinierte in seinen Konzerten gern klassische Musik mit Jazz. Folglich beginnt sein Konzert für Violoncello und Blasorchester eher jazzig-poppig, um schon nach wenigen Takten „klassisch“ zu imponieren. Die Sätze mit den Bezeichnungen Ouverture, Idylle, Cadenza, Menuett und Finale alla marcia lassen den Zuhörer eine bunte Folge unterschiedlicher musikalischer „Anwandlungen“ erahnen …
Das Haydn-Orchester Hamburg präsentiert dieses Programm zwei Tage später noch einmal in Hamburg, nämlich am 22. April um 20 Uhr im „Großen Saal“ der Laeiszhalle.
Eintrittskarten für das Konzert in Munster sind im Vorverkauf bei der Buchhandlung Pollmann und der Munster-Touristik sowie an der Abendkasse (ab 19.15 Uhr) erhältlich.