Hubschrauber landet mitten in Munster | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Am 20. September neunter Lili-Marleen-Tag in der Innenstadt

Hubschrauber landet mitten in Munster

Was wäre die Stadt Munster ohne die Bundeswehr? Eine berechtigte Frage, die aber auch andersherum gestellt werden kann. Wie der Standortälteste Brigadegeneral Björn F. Schulz unterstreicht, profitiere auch die Truppe am größten Heeresstandort Deutschlands, etwa in Sachen Infrastruktur und Personalgewinnung. Stadt und Bundeswehr können längst nicht mehr ohneeinander. Das machen der Brigadegeneral und Bürgermeister Ulf-Marcus Grube am vergangenen Dienstag im Pressegespräch im Rathaus in der Örtzestadt einmal mehr gemeinsam deutlich. Schulter an Schulter rühren sie die Werbetrommel für den nunmehr neunten Lili-Marleen-Tag, der am 20. September auf dem Plan steht – und zwar erneut im Herzen der Stadt. Die Veranstaltung auf dem Heinrich-Peters-Platz vor dem Rathaus ist einerseits ein an die Bevölkerung gerichtetes „Dankeschön“, soll andererseits aber auch die Möglichkeit bieten, sich in familiärer Atmosphäre auszutauschen und über aktuelle Entwicklungen zu informieren. Dabei kommen auch Unterhaltung für die ganz jungen Besucher und musikalische Beiträge nicht zu kurz.

„Auch wenn alle Auftragsbücher voll sind, soll es ein paar Stunden der Ruhe geben, in denen man miteinander schnacken kann“, so der Standortälteste: „Der Lili-Marleen-Tag ist eine Gemeinschaftsveranstaltung in der Garnisonsstadt und eigentlich eine Art Patenschaftsfest.“ Und Bürgermeister Grube: „Es war sehr voll im vergangenen Jahr. Man sieht die enge Vernetzung von ziviler und militärischer Welt. Das erhoffen wir uns für dieses Jahr wieder.“

Traditionell beginnt die Veranstaltung um 17 Uhr mit einem Feldgottesdienst auf der Wiese am Mühlenteich, den in diesem Jahr Militärpfarrer Bernd Rosner von der Militärkirchengemeinde St. Stephanus gestalten wird. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten Freimarken. Ab 17.30 Uhr werden auch auf dem Marktplatz Verzehrbons im Wert von jeweils drei Euro verteilt. Genau 100 Exemplare hat die Stadt Munster gesponsert. Hauptmann Michael Zappe vom Organisationsteam wird diese im Rahmen der sogenannten „Happy Hour“ an den Mann und an die Frau bringen. Mit einem „Knalleffekt“ geht es weiter: Zur Eröffnung um 18 Uhr geben Mitglieder der Schützengilde Munster in historischen Uniformen Böllerschüsse mit der „Dicken Bertha“ ab. Anschließend sprechen Bürgermeister Ulf-Marcus Grube und Brigadegeneral Schulz kurze Grußworte. Um 18.15 Uhr tritt die Munsteraner Marchingband „Blue Dragons“ auf. Sehr zur Freude der Organisatoren um Oberstleutnant Christian Simmelbauer, Hauptmann Michael Zappe und Oberstabsfeldwebel Rainer Mechnich ist diesmal nach einer Pause auch wieder der Musikzug Munster mit von der Partie, der von 18.35 bis 18.55 Uhr spielt und nicht nur mit Pauken und Trompeten das Platzkonzert des Heeresmusikkorps Hannover einläutet. Letzteres wird mit rund 40 Musikerinnen und Musikern anreisen und auf der Erhöhung vor dem Rathaus auftreten, vor der Sitzplätze zur Verfügung stehen.

Auf dem und rund um den Heinrich-Peters-Platz werden wieder zahlreiche Buden und Stände aufgebaut. Es gibt Speisen und Getränke zu moderaten Preisen, aber auch Informationen über die verschiedenen Dienststellen und Einrichtungen. Unter anderem präsentieren sich die Feldjäger, die Stadt Munster, die Militärseelsorge, die Polizei, der Deutsche Bundeswehrverband, das Wehrwissenschaftliche Institut für Schutztechnologien - ABC-Schutz (WIS) und der Verein Bundeswehr-Familien. Die Freiwillige Feuerwehr Munster ist mit einem Leiterwagen dabei, die Bürgerstiftung Munster stellt sich vor, ebenso das Staatliche Baumanagement, die GEKA, das Soldatenheim „Oase Zum Oertzetal“ und das Deutsche Rote Kreuz. Neben dem Gymnasium und dem Panzermuseum wird eine Reihe weiterer „Standbetreiber“ vor Ort sein. „Die Resonanz der Bevölkerung ist sehr, sehr gut. Aber auch die Zahl der Aussteller ist Jahr für Jahr gestiegen, so dass wir inzwischen Schwierigkeiten haben, alle, die uns unterstützen wollen, auf der Veranstaltungsfläche unterzubringen“, so Simmelbauer.

Ein besonderes Highlight im vergangenen Jahr war die Präsentation eines NH-90-Transporthubschraubers. Dieser wird auch am 20. September wieder einschweben und gegen 12 Uhr hinter dem Walter-Peters-Park landen. Ein Luftfahrzeug ist natürlich ein Hingucker, in der Örtzestadt liegt der Fokus freilich auf weitaus schwererem Großgerät. Und so ist angedacht, dass die Besucherinnen und Besucher im Veestherrnweg vom modernsten Kampfpanzer der Bundeswehr begrüßt werden, nämlich einem Leopard 2 A7V, der neuesten kampfwertgesteigerten Version des „Leos“. Laut Simmelbauer soll die tonnenschwere Raubkatze mit einem Schwertransporter zu ihrem Standort gebracht werden, was einige Formalitäten erfordere. „Es sieht aber gut aus“, so der Oberstleutnant: „Alternativ zeigen wir sonst einen Schützenpanzer Puma“. Etliche Nummern kleiner sind die Fahrzeuge, mit denen Kinder beim Reservistenverband ihren „Panzerführerschein“ machen können. Dort nämlich gibt es die Möglichkeit, mit ferngesteuerten Fahrzeugen einen Parcours zu meistern.

Ein „Schwergewicht“ bringen hingegen die Feldjäger mit, ein gepanzertes Fahrzeug des Typs Enok. Neben modernem Gerät werden die Besucher aber auch Historisches zu sehen bekommen, denn im Veesthernweg werden einige Oldtimer zu bewundern sein. Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr zeigen im Rahmen einer Brandschau, was sie „drauf haben“, während die Kameradinnen und Kameraden der Jugendwehr mit Wasserspielen Kinder bei Laune halten. Apropos Feuerwehr: Brigadegeneral Schulz betont, wie wichtig die Soldatinnen und Soldaten und zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Vereinsleben und ehrenamtliche Engagement in der Örtzestadt seien. So engagierten sich diese oft bei der Feuerwehr, der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), der Eintracht Munster und in anderen Organisationen und Vereinen, weiß der Standortälteste und spricht von einer „Symbiose“. „Das ist das Spezielle, das Besondere in Munster“, fügt Grube hinzu.

Sie sind nicht wegzudenken aus dem Stadtbild, die Männer und Frauen in ihren Flecktarnanzügen. Etwas genauer hinschauen müssen Besucherinnen und Besucher des Lili-Marleen-Tages, wenn sie die Fernspäher entdecken wollen, die an diesem Tag einen „Beobachtungsposten“ in der Nähe des Mühlenteichs beziehen werden. Ins Auge wird dagegen die Ausstellungsfläche der Panzerlehrbrigade 9 und des Artilleriebataillons 325 springen, die sich auf dem Walter-Erbes-Platz neben der Munster-Touristik befinden wird. „Wir haben einen bunten Strauß an Teilnehmern“, freut sich Simmelbauer über die vielen Mitwirkenden.

Hauptmann Zappe weist darauf hin, dass es zu Einschränkungen des Verkehrs in der Innenstadt kommen wird: „Wir fangen am Nachmittag des Vortages mit dem Aufbau an und am 20. September um 7 Uhr.“