„Klimafreundliche und bezahlbare Wärmeversorgung für die Stadt Munster“ | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Startschuss für energetisches Quartierskonzept / Strategische Wärmeplanung

„Klimafreundliche und bezahlbare Wärmeversorgung für die Stadt Munster“

Die gesetzten Klimaschutzziele der Bundesregierung stellen für die Gesellschaft eine große Herausforderung dar. Das aktuell auf Bundesebene diskutierte sogenannte Heizungsgesetz sowie die Verpflichtung für Kommunen, sich mit der strategischen Wärmeplanung auseinandersetzen zu müssen, wirft Fragen zur zukünftigen Wärmeversorgung der Gebäude und zu bezahlbarer Energie auf. Die Stadt Munster möchte sich nun diesen Herausforderungen stellen und gemeinsam mit den Stadtwerken Munster-Bispingen GmbH eine kommunale Wärmeplanung entwickeln. „Wir möchten unseren Bürgerinnen und Bürger Klarheit darüber geben, welche Optionen zur Wärmeversorgung sich zukünftig bieten. Außerdem möchten wir unseren Beitrag leisten, um eine klimafreundliche und bezahlbare Wärmeversorgung für die Stadt Munster sicherzustellen“, erklärt Ulf-Marcus Grube, Bürgermeister der Stadt Munster.

Als Grundlage dafür soll im ersten Schritt ein energetisches Quartierskonzept für weite Teile der Stadt Munster entwickelt werden. Die Quartiersgrenzen wurden dabei so gesetzt, dass sich die unterschiedlichen Gebäudestrukturen der Stadt Munster in einem hohen Maße wiederfinden, um die Ergebnisse auch für andere Quartiere innerhalb der Stadt Munster nutzbar zu machen und eine gute Übertragbarkeit für die spätere Wärmeplanung gewährleisten zu können. Das Quartier weist damit eine hohe und bewusst gewählte Komplexität auf und beinhaltet circa 3.600 Gebäude.

Dass Klimaschutz auch große Potenziale und Chancen für die Stadt Munster mit sich bringen kann, erläutert Jan Niemann, Geschäftsführer der Stadtwerke Munster-Bispingen: „Rund zwei Kilometer vom Zentrum der Stadt Munster entfernt liegt ein ehemaliges Erdgasbohrfeld. In rund 5.500 Metern Tiefe befindet sich Thermalwasser mit einer Temperatur von etwa 147 Grad Celsius. Machbarkeitsstudien haben gezeigt, dass wir die dortigen Bohrungen zur Wärmegewinnung nutzen und sogar ganz Munster mit Wärme versorgen könnten. Wir könnten – bei optimalem Verlauf des Geothermie-Projektes – die Stadt Munster damit bereits bis zum Jahr 2040 klimaneutral machen.“

Die Betrachtung einer Wärmeversorgung der Stadt Munster mit Geothermie ist ein wesentlicher Schwerpunkt bei der Entwicklung des Quartierskonzepts. Aber auch Fragestellungen etwa zur Gestaltung einer nachhaltigen, klimafreundlichen Mobilität sind wichtige Punkte, die im Konzept berücksichtigt werden, wenn es darum geht, die CO2-Emissionen in der Stadt Munster langfristig zu reduzieren.

„Wir erleben gerade eine Verunsicherung der Bürgerinnen und Bürger angesichts der Diskussionen zum Heizungsgesetz, so Bürgermeister Grube: „Aus diesem Grund ist es uns von Anfang an ein wichtiges Anliegen die Öffentlichkeit bei der Entwicklung des Quartierskonzepts und der späteren Wärmeplanung mitzunehmen.“

Es sind deshalb Informations- und Beteiligungsformate für die Öffentlichkeit vorgesehen. Im ersten Schritt soll eine Bestandsaufnahme der Gebäude im Quartier erfolgen und der Wärmebedarf ermittelt werden. Dazu wird ein computergestütztes Modell aus Geodaten entwickelt. Dieses Modell dient dann dazu, um in den weiteren Schritten Einsparpotenziale zu identifizieren und Wärmeversorgungsvarianten zu betrachten. Es geht aber auch darum, Beratungs- und Informationsangebote zu entwickeln.

Für die Entwicklung des Quartierskonzepts steht ein Budget in Höhe von 351.000 Euro zur Verfügung. Der Stadt Munster ist es gelungen, dafür eine Bundesförderung in Höhe von 75 Prozent über die „KfW-Bank“ zu akquirieren. Darüber hinaus vergibt die niedersächsische „N-Bank“ einen Zuschuss über 15 Prozent.

Mit der Umsetzung des Quartierskonzepts wurde die „target GmbH“ aus Hameln beauftragt. Gemeinsam mit den Stadtwerken Munster-Bispingen soll das Planungsbüro zudem innerhalb der nächsten zwölf Monate die kommunale Wärmeplanung für die Stadt Munster erarbeiten.

„Wir freuen uns, dass wir jetzt den Startschuss für die Entwicklung des Quartierskonzepts und damit auch der Wärmeplanung geben können“, unterstreicht Stadtwerke-Chef Jan Niemann: „Die Betrachtung einer Wärmeversorgung mit Geothermie kommt zum richtigen Zeitpunkt, um die Stadt Munster zukünftig sicher versorgen zu können und eine echte Alternative zu fossilen Energieträgern zu bieten.“