„Mit viel Herzblut und Ideenreichtum“ | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Post aus Oklahoma: Deutsches Panzermuseum Munster von Youtube mit dem „Silver Creator Award“ für mehr als 100.000 Abonnenten ausgezeichnet

„Mit viel Herzblut und Ideenreichtum“

Schmink-Tipps von überkandidelten „Influencerinnen“, vermeintlich lustige Katzenvideos, Filmchen von allerlei Pannen, die Menschen rund um den Globus bei der Ausübung ihrer Hobbys oder beruflichen Tätigkeit passieren: Es gibt auf der Internetplattform Youtube eine Menge Inhalte, die die Welt nicht braucht. Dort ist aber durchaus auch eine Fülle von nützlichen Beiträgen zu finden, die das Leben leichter machen, zum Beispiel Reparatur- und Selbst-Mach-Videos. Darüber hinaus bieten zahlreiche technische und wissenschaftliche Kanäle hochqualitative Inhalte für Millionen von Interessierten an. Im deutschsprachigen Bereich nutzen aber bislang nur wenige Museen diese Möglichkeit. Und das, obwohl Youtube seit Jahren als wichtigste Lern- und Erklärplattform für Jugendliche gilt. Das Deutsche Panzermuseum Munster (DPM) hat die Zeichen der Zeit erkannt und mit einem sehr kleinen Team, wenig Geld und - im Regelfall - ohne Rückgriff auf Medienfirmen den mit Abstand reichweitenstärksten Yotube-Kanal aller deutschen Museen ins Leben gerufen. Und der ist jetzt mit dem sogenannten „Silver Creator Award“ von Youtube belohnt worden, den es für das Erreichen von 100.000 Abonnements gibt.

Das Panzermuseum hat den Preis per Post aus dem US-amerikanischen Oklahoma erhalten. „For passing 100.000 subscribers“ ist darauf zu lesen. Eine Leistung, auf die Museumsdirektor Ralf Raths und sein Team stolz sein können, machen sie doch mit ihrem Internetangebot vor, dass Museumsarbeit mit interessanten und unterhaltsamen Inhalten sinnnvoll in den digitalen Raum erweitert werden kann. Auch im internationalen Vergleich der Abo-Zahlen liegt das Panzermuseum in der Örtzestadt mit an der Spitze: Es erreicht Platz 18 bei den Youtube-Kanälen von Museen aus aller Welt.

Das kommt nicht von ungefähr, denn das Angebot des Kanals ist vielseitig: Von historischer Wissensvermittlung über Kundenbindung durch Einblicke in die Prozesse hinter den Kulissen und Streaming von Veranstaltungen bis hin zu Werbung, etwa für neuen Shopartikel, bietet das Museum verschiedenen Formate. „Die bislang 227 Videos wurden dabei seit der Gründung des Kanals im März 2012 bereits 20,2 Millionen Mal aufgerufen. Mit der zielgerichteten Produktion von Inhalten im März 2017 stiegen die Abo-Zahlen stetig von 2.000 bis auf 10.000 zu Jahresende an“, so Julia Engau, Pressesprecherin und stellvertretende Leiterin des Deutschen Panzermuseums. Im April 2020 habe das Museum dann 50.000 und im Mai 2022 schließlich 100.000 Abonnenten verzeichnet.

Das kann sich mehr als sehen lassen, meint denn auch Munsters Bürgermeister Ulf-Marcus Grube: „Das Deutsche Panzermuseum ist für die Stadt Munster von großer Bedeutung. Die hohen Besucherzahlen reflektieren hinein in die Stadt und zeigen die Brücke, die das DPM zwischen Bevölkerung, Besuchern und Bundeswehr bildet. All das Wissen der vergangenen Jahrzehnte wird sensibel und fachkompetent aufbereitet und den Besuchern ausgewogen präsentiert.“ Das DPM sei mehr als ein Museum - es sei „Wissen und Lehrpfad vor dem Hintergrund, dass nur der Frieden die Menschheit weiterentwickeln kann.“ Der Auszeichnung von Youtube zeige deutlich auf, „dass auch die hochwertigen Videos auf großen Zuspruch im In- und Ausland stoßen. Die Stadt Munster ist hoch erfreut und gratuliert dem ganzen Team“, so Grube.

Auch Brigadegeneral Björn Schulz, Kommandeur Panzertruppenschule Munster, beglückwünscht die Empfänger der Anerkennung: „Durch die enge Zusammenarbeit des Deutschen Panzermuseums und der Lehrsammlung Panzertruppenschule wird die politisch-historische und militärhistorische Bildung der Soldaten in der verwendungsbezogenen Ausbildung im DPM praxisnah unterstützt. Wesentliche Bestandteile der Lehrsammlung finden dort die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und erfahren ihre wissenschaftliche Einordnung in einem öffentlichen Museum“, so Schulz. Und weiter: „Die hohen Besucherzahlen des Museums und die intensive Nutzung durch die Bundeswehr werden nun auch durch den 100.000sten Abonnenten des Youtube-Kanals des Deutschen Panzermuseums eingerahmt. Diese Zahlen belegen eindeutig das große Interesse an diesem Themenkomplex und unterstreichen die Notwendigkeit der wissenschaftlichen Befassung damit.“

„Mit viel Herzblut, unermüdlichem Engagement und einem unglaublichen Ideenreichtum“ betreibe das Deutsche Panzermuseum seit 2012 seinen Youtube-Kanal, in dem es „auch schwierige Themen spannend und informativ aufarbeitet und abwechslungsreich präsentiert“, heißt es vonseiten des Museumsverbandes für Niedersachsen und Bremen, der ebenfalls zu den Gratulanten zählt und betont: „Die Beiträge leben in erster Linie von der lockeren Art, mit der Direktor Ralf Raths auch sperrige Themen unterhaltsam erklärt. Trotz des Digitalisierungsschubes der vergangenen Jahre ist die digitale Kulturvermittlung - erst recht auf Youtube - bislang noch eher die Ausnahme. Daher freuen wir uns um so mehr, dass der erste ‚Silver Creator Award‘ für ein deutsches Museum nach Niedersachsen geht. Weiter so!“

Und Oberst Dr. Sven Lange vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr hebt hervor: „Panzer in einem Museum auszustellen, ist eine Herausforderung, ihre Geschichte(n) zu erzählen, noch schwieriger. Das Deutsche Panzermuseum Munster meistert diese anspruchsvolle Aufgabe mit großem Erfolg. Es ist nicht nur eine Adresse für Spezialisten und Militärbegeisterte. Hier geht es um mehr als die Faszination der Technik, sondern um die Menschen in und hinter den Maschinen. Direktor Ralf Raths erzählt auf seinem Youtube-Kanal die Geschichte dieser Stahlkolosse gleichermaßen anschaulich wie informativ, aber auch spannend und kurzweilig.“

Raths selbst äußerst sich, wie sollte es auch anders sein, in einem Video auf Youtube zur Auszeichnung: „Dieser Preis war grundsätzlich schon sehr lange mein Ziel, weil ich immer vorhatte, zu zeigen, dass ein deutsches Museum mit fundierten Wissensinhalten diese magische Marke reißen kann.“